Ein unerwarteter Führungswechsel bei Gerresheimer könnte das Blatt für den angeschlagenen Pharmaverpackungs-Spezialisten wenden. Während die Aktie seit Monaten unter Druck steht, setzt das Unternehmen auf einen neuen Vorstand mit internationaler Industrie-Erfahrung. Doch kann eine Personalie wirklich den Turnaround einleiten?

Abschied nach acht Jahren: Burkhardt verlässt den Konzern

Der Aufsichtsrat vollzieht einen radikalen Schnitt: Dr. Lukas Burkhardt, seit acht Jahren im Vorstand, verlässt das Unternehmen zum November. Seine Nachfolge übernimmt Achim Schalk, ein Manager mit über 25 Jahren Industrie-Erfahrung.

Besonders brisant: Burkhardt war für strategisch wichtige Geschäftsbereiche verantwortlich, die zuletzt im Fokus kritischer Überprüfungen standen. Sein Weggang könnte daher mehr als nur eine normale Personalrotation bedeuten.

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Neuordnung der Machtverhältnisse

Mit Schalks Eintritt findet eine komplette Neuverteilung der Vorstandskompetenzen statt. Der neue Mann übernimmt drei zentrale Business Units:

  • Moulded Glass - der Bereich, der zuletzt durch strategische Prüfungen auffiel
  • Tubular Glass - eine tragende Säule im Pharmaverpackungs-Portfolio
  • Syringe Systems - das wachstumsorientierte Segment für Medikamenten-Verabreichung

CEO Dietmar Siemssen konzentriert sich künftig auf Primary Packaging Plastics, Medical Systems und Advanced Technologies. Diese klare Aufgabenteilung deutet auf eine strategische Neuausrichtung hin.

Kann der Branchenveteran den Turnaround schaffen?

Achim Schalk bringt beeindruckende Referenzen mit. Zuletzt leitete er Geschäfte bei Magnera Inc., einem Spezialmaterial-Hersteller. Davor sammelte er Führungserfahrung bei Berry Global und dem Automobilzulieferer Kolbenschmidt Pierburg - alles Unternehmen mit komplexen internationalen Strukturen.

Angesichts der dramatischen Kursentwicklung - die Aktie verlor binnen zwölf Monaten über die Hälfte ihres Wertes - steht Schalk vor enormen Herausforderungen. Besonders das Moulded Glass-Geschäft, das nun in seine Verantwortung fällt, benötigt dringend neue Impulse.

Die Märkte werden genau beobachten, ob der neue Vorstand tatsächlich die erhoffte Trendwende bei dem angeschlagenen Verpackungsspezialisten einleiten kann. Bei einem aktuellen Kurs von 44,60 Euro haben Anleger jedenfalls wenig zu verlieren.

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