Dividendenstrategien - in den letzten Jahren waren diese Veranlagungen bei Investoren sehr gefragt – aber sind diese Ausschüttungsinvestitionen wirklich eine Alternative zu Sparbuch oder Taggeldern? Wenn ein Vergleich der Dividende zum risikolosen Zinssatz herangezogen wird und Zinszahlungen eine gewisse Sicherheit ausdrücken, sind Dividenden abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und daher nicht risikolos. Doch auch Zinsen aus Forderungswertpapieren, wie Anleihen, sind nicht risikolos, speziell wenn in nachrangige Anleihen oder Hybridanleihen investiert wird. Vielmehr ersetzen die laufenden Dividendenzahlungen die gewohnten, laufenden Erträge aus Zinsprodukten, welche aufgrund des tiefen Zinsniveaus leider ausbleiben. Obwohl hier zwei unterschiedliche Asset-Klassen miteinander verglichen werden, haben Dividendeninvestments idealtypisch zwei Funktionen: Dividendenkennzahlen einerseits als Qualitätsfilter und laufende konstante Ausschüttungen für Investoren, welche aus diesen Erträgen Ausgaben begleichen können. Die durchschnittliche Dividendenrenditen im ATX oder DAX liegen bei über 3%, beim EuroStoxx50 nahe der 4%.

Dividendenstrategien haben eine lange Tradition. Benjamin Graham gilt als Vater der fundamentalen Wertpapieranalyse und hat in den 30er Jahren die Dividendenrendite als wichtiges Kriterium für die Bewertung einer Aktie herangezogen. Seine Investments waren die 10 dividendenstärksten Papiere des Dow Jones am Anfang des Jahres zu kaufen und bis zum nächsten Jahr zu halten und neu zu bewerten. Diese auch unter Dogs-of-the-Dow bekannte Strategie (DoD) ist eine für den Privatanleger recht einfach nachzubildende Strategie. Dennoch gilt es, gewisse Regeln strikt zu beachten und der Investor sollte über einen längeren Anlagehorizont verfügen. Die DoD-Strategie hat sich in der Vergangenheit über längere Zeiträume äußerst erfolgreich bewährt. Seit dem Jahr 2000 (bis 2016) schaffte sie eine durchschnittliche jährliche Wertentwicklung (inklusive reinvestierter Dividende) von 8,6%, während der Dow-Jones-Index (Total Return) es im Durchschnitt „nur“ auf eine Gesamtwertentwicklung von 6,9% brachte. Dies ist ein gutes Ergebnis, wenn auch keine Garantie für die Zukunft.

Eine weitere Strategie ist der Aristocrats-Index: In diesem Index werden Unternehmen gelistet, die seit mindestens 25 Jahren ihre Dividende von Jahr zu Jahr gesteigert haben, die sogenannten Dividendenaristokraten. In diesem Index sind aktuell 53 Titeln enthalten – hier der Vergleich Aristocrats-Index (blau), S&P Total Return (grün), S&P (rot) in den letzten 8 Jahren (Daten: FAME, Bloomberg)

Auch wenn Benjamin Graham mit seiner Auswahl an Aktien sehr erfolgreich war, erreicht eine Auswahl von 10 Titeln nicht die notwendige Diversifikation. Gerade hier bietet die Wiener Börse mit dem Marktsegment global market eine ideale Streuung für die Dividendenstrategie. In diesem Marktsegment werden mehr als 580 Wertpapiere zusätzlich zum ATX zum Handel angeboten und bieten folgende Vorteile: Handel und Abwicklung in Euro, Kauf und Verkauf zu den gewohnten Wiener Börse Handelszeiten, günstige Konditionen/keine Auslandsspesen, Market Maker sorgen für attraktive Preise und Liquidität - siehe hier.

Die Kriterien zur Auswahl der Dividendenaktien seitens FAME sieht nicht einfach die Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite aus dem Universum des global markets bzw. ATX vor. Vielmehr dienen zahlreiche vordefinierte Kennzahlen und Auswahlkriterien um jene Aktiengesellschaften heraus zu filtern, welche über eine nachhaltige Ausschüttungspolitik und ein stabiles Gewinnwachstum verfügen. Weitere Kriterien sind die Ausschüttungsquote, Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum, geografische und sektorale Zuordnung und die erwartete Dividendenrendite, welche mit Alerts täglich beobachtet werden. Weiters wird bei jeder Position ein Stop Limit gesetzt um den potenziellen Verlust zu begrenzen. FAME wird eine Liste mit den Top 20 Dividendenpapieren fristgerecht Ende des Jahres veröffentlichen und quartalsweise aktualisieren. Diese Liste ist das Ergebnis einer Studie, welche gemeinsam mit der FH Wr. Neustadt erstellt und rein auf quantitativer Basis berechnet wurde. Weiters ist folgendes Seminar von der Wiener Börse Akademie zu erwähnen, welches dieses Thema behandelt und am 8.1.2019 stattfindet.

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