General Motors Aktie: Milliarden-Schock!
US-Autobauer GM korrigiert Gewinnerwartung für 2025 deutlich nach unten. Zölle und technologische Herausforderungen belasten den Konzern.
Der US-Autoriese tritt auf die Bremse und kassiert seine Gewinnprognose für 2025. Grund sind drohende Belastungen in Milliardenhöhe durch Zölle. Was bedeutet das konkret für den Konzern?
Milliardenbelastung durch Zölle
General Motors rechnet nun für 2025 mit einem bereinigten Kerngewinn (EBIT) zwischen 10 und 12,5 Milliarden Dollar. Darin eingepreist ist eine erwartete Belastung durch Zölle von 4 bis 5 Milliarden Dollar. Zuvor lag die Prognose noch bei 13,7 bis 15,7 Milliarden Dollar – eine deutliche Korrektur nach unten.
Auch der erwartete Jahresüberschuss wurde angepasst: Statt 11,2 bis 12,5 Milliarden Dollar peilt GM nun nur noch 8,2 bis 10,1 Milliarden Dollar an. Die Investitionsausgaben sollen 2025 zwischen 10 und 11 Milliarden Dollar liegen. Konzernchefin Mary Barra betonte am Donnerstag, man stehe im Dialog mit der US-Regierung bezüglich Handelsfragen und möglichen Auswirkungen weiterer Gespräche mit Handelspartnern. Zudem kündigte sie an, die Produktion in den USA ausbauen zu wollen.
Technologischer Rückstand?
Während GM mit den handelspolitischen Unsicherheiten kämpft, tobt an anderer Front der Technologiewettlauf. Ein Beispiel für die Herausforderungen liefert Konkurrent Ford: Dieser hat Berichten zufolge ein Schlüsselprojekt zur Entwicklung einer neuen, zentralisierten Elektronik-Architektur namens FNV4 gestoppt.
Das Ziel war, ähnlich wie bei Tesla, die Software-Funktionen im Auto zu vereinheitlichen, Kosten zu senken und neue digitale Dienste zu ermöglichen. Doch explodierende Kosten und Verzögerungen machten dem Vorhaben offenbar einen Strich durch die Rechnung. Das Projekt trug zu Fords Milliardenverlusten im EV- und Softwarebereich bei ($4,7 Mrd. 2023, $5 Mrd. 2024).
Dieser Rückschlag bei Ford unterstreicht die enormen Hürden, vor denen traditionelle Autobauer wie GM stehen, wenn sie ihre über Jahrzehnte gewachsenen, komplexen Systeme mit Software von Dutzenden Zulieferern modernisieren wollen. Anders als Start-ups wie Tesla oder Rivian, die ihre Software von Grund auf neu entwickelten, ist die Integration und Aktualisierung für etablierte Hersteller ein kostspieliges Unterfangen. Die Entwicklung solcher Systeme gilt als entscheidend, um schnellere Updates und neue Funktionen per Software anbieten zu können – ein Wettlauf, bei dem Geschwindigkeit zählt.
General Motors kämpft damit an zwei Fronten: Die unsichere Handelspolitik belastet die Finanzen, während der technologische Wettlauf Milliarden verschlingt. Wie der Konzern diesen Spagat meistert, dürfte entscheidend für die Zukunft sein.