Fußball kann grausam ungerecht sein. Diese bittere Lektion musste der FC Salzburg bei seinem Europa-League-Comeback am vergangenen Donnerstag lernen. Trotz einer beeindruckenden Vorstellung – von Trainer Thomas Letsch als "wahrscheinlich beste Saisonleistung" gelobt – kassierten die "Bullen" in der Nachspielzeit das 0:1 gegen den FC Porto. Eine Niederlage, die besonders schmerzt, nachdem man das portugiesische Top-Team zuvor an den Rand einer Niederlage gedrängt hatte.

Die Gefühlswelt bei den Salzburgern schwankt nach dem Abpfiff zwischen Frust und Stolz. "Direkt nach dem Spiel ging es mir fürchterlich, inzwischen schaut es ein wenig anders aus", gestand Letsch auf der Pressekonferenz. "Es ist eine Mischung aus extremer Enttäuschung über das Ergebnis und Stolz auf eine leidenschaftliche Leistung der Mannschaft."

Letsch: Kritik als Antrieb?

Die starke Leistung kam für viele Beobachter überraschend. Der deutsche Trainer sah sich zuletzt heftiger Kritik ausgesetzt, nachdem seine Mannschaft in der ADMIRAL Bundesliga teils enttäuschende Auftritte gezeigt hatte. Umso beeindruckender war die Reaktion gegen die portugiesische Spitzenmannschaft.

Fast hätte Salzburg dem FC Porto den Zahn gezogen. Über weite Strecken dominierten die Österreicher das Spiel und ließen die Gäste kaum zu Chancen kommen. Doch Fußball belohnt nicht immer die bessere Mannschaft – manchmal entscheidet eine einzelne Unachtsamkeit.

Die Quittung in der Nachspielzeit

In den Schlusssekunden des Spiels kassierten die Salzburger den fulminanten Schlag. Nach einer Unkonzentriertheit in der Abwehr nutzte Porto die Gunst der Stunde und erzielte den Siegtreffer. Eine bittere Pille für eine Mannschaft, die ansonsten alles gegeben hatte.

"Man fragt sich wirklich, was man verbrochen hat", könnte man angesichts solch einer schicksalhaften Niederlage denken. Doch trotz der Enttäuschung bietet die Leistung auch Hoffnung. Gegen einen international erfahrenen Gegner wie Porto zeigte der FC Salzburg, dass das Potenzial in der Mannschaft steckt.

Jetzt geht es darum, diese positive Leistung in die Bundesliga mitzunehmen. Die Enttäuschung über die späte Niederlage könnte sich als starker Motivator erweisen. Denn eines hat das Spiel klar gezeigt: Diese Mannschaft kann kämpfen – auch wenn der Lohn diesmal ausblieb.