Gall vor Tour-Finale: "Top fünf wären absoluter Wahnsinn"
Rad-Profi Felix Gall nimmt die letzte Woche der Tour de France, die noch einige Strapazen bereithält, mit guten Erfahrungen in Angriff. Am Donnerstag geht es zurück auf den Col de la Loze, wo der Osttiroler 2023 die Königsetappe gewonnen hat.
"Die härteste Woche steht uns jetzt noch bevor. Es kann immer noch sehr viel passieren, in alle Richtungen", sagte der Gesamt-Siebente am Montag in einem Online-Mediengespräch und erklärte, dass er "kein riesiges Risiko" nehmen werde.
Aktuell unter den besten zehn
Der Kapitän des französischen Rennstalls Decathlon AG2R hatte am Samstag auf der zweiten Pyrenäen-Etappe den vierten Platz erreicht und sich in der Gesamtwertung auf Rang sieben verbessert.
"Top fünf wäre natürlich absoluter Wahnsinn, aber ich weiß eben, wie schwer die nächste Woche noch ist. Wenn ich mit dem siebenten Platz in Paris einfahre, dann bin ich absolut zufrieden. Was jetzt auch nicht heißt, dass ich, wenn es eine Chance gibt, die dann nicht nutzen werde", erklärte Gall am zweiten Ruhetag der Tour in Montpellier.
Mit Beinen wie am Samstag "ist dann schon sehr viel möglich, aber ich kann natürlich auch einmal einen schlechten oder einen durchschnittlichen Tag haben".
Am Col de la Loze fühlt sich Gall wohl
Im Klassement sei alles noch relativ eng, doch auf einer Etappe wie auf den Col de la Loze werde es eher große Zeitabstände geben, ist Gall bewusst. Auf dem Programm stehen noch drei Etappen im Hochgebirge, eine über hügeliges Terrain und zwei Flachetappen, ehe die 112. Austragung des Klassikers am Sonntag in Paris ihr Ende findet.
Der Col de la Loze verbindet die beiden Wintersportorte Méribel und Courchevel, es geht bis auf 2.300 Meter Seehöhe hinauf. Gall hatte sich 2023 auf dem Dach der Tour mit Ziel in Courchevel durchgesetzt, war letztlich Achter im Gesamtranking und später Österreichs "Sportler des Jahres".
"Der Etappensieg ist etwas ganz Spezielles", sagte Gall. "Jetzt im Höhentrainingslager vor der Tour de France haben wir uns die Col-de-la-Loze-Etappe angeschaut, wir sind von der anderen Seite gefahren, so wie wir es heuer fahren, aber allein auf diesem Berg zurück zu sein, wo ich vor zwei Jahren gewonnen habe, war schon sehr, sehr cool. Am Streckenrand sind immer noch die 'Felix Gall'-Inschriften auf der Straße zu sehen gewesen."
Er freue sich sehr auf die Etappe am Donnerstag. Seine grundsätzliche Strategie für das Tour-Finale sei "irgendwo konservativ, oder einfach auch ein bisschen mit Hirn".
Mont-Ventoux-Prüfung am Dienstag