Drei Tage vor dem Finale der Vuelta a España hat das verkürzte Einzelzeitfahren in Valladolid für leichte Verschiebungen im Gesamtklassement gesorgt. Während der Däne Jonas Vingegaard seine Führung behauptete, musste Felix Gall einen Rang abgeben.

Dramatische Sicherheitsmaßnahmen beeinflussen Rennverlauf

Ursprünglich über 27,2 Kilometer geplant, wurde das Zeitfahren aus Sicherheitsgründen auf nur 12,2 Kilometer verkürzt. Grund waren anhaltende Störungen durch pro-palästinensische Demonstranten, die die Rundfahrt fast täglich begleitet hatten. Besonderes Ziel der Proteste: das Team Israel-Premier Tech, das mittlerweile sogar auf die Nennung von "Israel" auf den Trikots verzichtet.

Italiens Zeitfahr-Spezialist Filippo Ganna meisterte die ungewöhnliche Situation brillant. Der flache Kurs lag ihm perfekt - in exakt 13 Minuten feierte er bereits seinen achten Zeitfahr-Sieg bei einer Grand Tour. "Natürlich war es nach der Nachricht von der Änderung der Strecke gestern Abend etwas seltsam, aber ich habe heute versucht, mein Bestes zu geben", kommentierte der Sieger.

Vingegaard festigt Führung - Gall verliert Boden

Für Jonas Vingegaard verlief der Tag nach Plan. Der Däne belegte Rang neun und behielt komfortabel das Rote Trikot. Im Eurosport-Interview zeigte er sich zufrieden: "Ich bin mit meiner Vorstellung ganz zufrieden und habe mich wieder besser gefühlt als am Tag zuvor." Sein Vorsprung beträgt nun 40 Sekunden auf Verfolger Joao Almeida.

Österreichs Hoffnung Felix Gall musste hingegen einen Rückschlag hinnehmen. Als 29. des Tages verlor er 13:41 Minuten auf Ganna und fiel in der Gesamtwertung vom sechsten auf den siebenten Rang zurück. Bester Österreicher wurde Felix Großschartner auf Platz 21.

Spannendes Finale in Madrid erwartet

Die Spanien-Rundfahrt endet am Sonntag traditionell in Madrid. Alles deutet darauf hin, dass Jonas Vingegaard dort seinen ersten Vuelta-Sieg feiern kann. Doch im Radsport ist bekanntlich nichts unmöglich - bleibt die Frage: Kann Almeida den Dänen noch gefährlich werden?

Für das österreichische Lager geht es indes um Platzierungskämpfe. Felix Gall wird alles daran setzen, seinen verlorenen Rang noch zurückzuerobern. Das Finale verspricht packenden Radsport auf höchstem Niveau.