Erstmals im heurigen Jahr kürte sich Österreichische Post im Juni als umsatzstärkste Aktie in den auf Österreich spezialisierten Echtgeld-Depots bei Wikifolio. Dabei hatte die Gruppe der Bären die Nase eindeutig voran, sprich die das Verkaufsvolumen übertraf das Kaufvolumen deutlich (siehe Tabelle).

Noch schlechter war das Verhältnis bei den beiden Aktien Telekom Austria und Verbund - und (auch historisch) absolut schlecht bei Marinomed, wo sich für nicht eine Aktie ein Käufer fand.

Deutlich positioniert haben sich die Bullen dafür bei der EVN, wo fast keine Stücke gegeben, dafür viele genommen wurden.

Dieses Entweder/Oder zieht sich durch die komplette Liste der Top-10, einzig bei der Raiffeisen Bank International ist so etwas wie Parität gegeben.

Im Wikifolio des Börse Express zu österreichischen Aktien „Top of Analysts Österreich” haben wir zuletzt bei AT&S, Frequentis und SBO aufgestockt, bei der EVN gab es einen Teilverkauf (von 2,9% des Portfoliowerts) mit einem Gewinn von 36,4 Prozent. Amag wurde mit einem Verlust von 6,6% wieder abgestoßen (bis etwas mehr Klarheit über die Folgen der steigenden Energiekosten herrscht). Gleiches gilt für Wienerberger, Lenzing und Pierer Mobility. Bei Kontron (S&T) wurden auf dem vergünstigten Niveau erste Positionen gekauft, Riesenglück hatten wir mit dem Flughafen, wo uns das Übernahmeangebot binnen kürzester Zeit einen Gewinn von 22,3% beschwerte. Das Wikifolio „Top of Analysts Österreich” liegt seit der Auflage - (Dezember 2014) bei einer Performance von im Schnitt 5,0 Prozent pro Jahr.

Wikifolianer kommentieren.

‘Weltweit langfristig II’ zu AT&S: „Die neue Position ist eine 2. Position. Der Leiterplattenspezialist hat die Jahresprognose für den Umsatz von 2,0 Mrd. auf 2,2 Mrd. Euro erhöht. Die Ebitda-Marge soll 27 bis 30% erreichen, nach zuvor 23 bis 26%. Die neuen Produktionskapazitäten in China konnten trotz Lockdown schneller gestartet werden. Ein weiterer Schub kommt von verbesserten Wechselkurserwartungen zwischen Euro, Dollar und Renminbi.”

‘Trends and more’ zu AT&S: „AT&S hat die Prognose für das laufende Jahr erhöht. Zudem ist man auf Jahre quasi ausverkauft. Im Vergleich zur Peergroup besteht nach meiner Meinung eine Unterbewertung. Es würde mich wundern, wenn der Kurs mittel bis langfristig immer noch auf diesem Niveau verharren sollte. Deshalb habe ich diesen Wert aktuell recht hoch gewichtet.”

‘Austrian Value Invest’ zu AT&S: „Liebe Wikifolio-Freunde, wie bereits angekündigt unsere Analysen auf Basis des Abschlusses 2021/2022. Wir sind mit den im abgelaufenen Wirtschaftsjahr erzielten Zahlen durchaus zufrieden. Wirklich gut finden wir aber den Ausblick, dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die vom Unternehmen abgegebenen Ausblicke in der Vergangenheit immer erreicht und manchmal auch übertroffen wurden. Die strategische Positionierung scheint uns nach wie vor intakt, die Kapitalbasis für die Umsetzung der aggressiven Expansionspläne ausreichend. Die steigenden Zinsen sind für ein Wachstumsunternehmen natürlich ungünstig, doch ist im Falle von AT&S der Ergebniseinfluss steigender Zinsen überschaubar. Positiv zu erwähnen in diesem Zusammenhang das Tempo, welches das Unternehmen beim Hochziehen der neuen Produktionsstätten an den Tag legt. Kommen wir zu unseren Prognosen: Die cashseitigen Belastungen durch Ausbauinvestitionen werden ab dem übernächsten Jahr stark zurückgehen, sodass das Unternehmen ab dem Wirtschaftsjahr 2024 sukzessive in eine „Erntephase“ übergehen wird, welche ab dem Wirtschaftsjahr 2026 voll zur Entfaltung kommt. So erwarten wir binnen 3 Jahren eine Verdreifachung der aktuellen Ergebnisse und halten auf 5-Jahres Sicht eine Versechsfachung für zumindest gut möglich. Einziges für uns als Kaufleute irritierendes Faktum ist die kurze Halbwärtszeit der CFOs im Unternehmen sowie die relativ lange Nachbesetzungsdauer. Hier würden wir uns bei einem kapitalmarktorientierten Unternehmen etwas mehr Stabilität wünschen. Vor dem Hintergrund unserer Analysen verstehen wir den jüngsten Absturz der Aktie um mehr als 10% absolut nicht. Leider „können“ wir aus Gründen der Risikodiversifizierung nicht aufstocken und behalten daher einfach unsere Position bei.”

‘Österreich I’ zu Flughafen Wien: „Teilverkauf - nach dem erzwungenen Übernahmeoffert durch den australischen Fonds IFM ist die Aktie entsprechend gestiegen. Da es sehr wahrscheinlich erscheint dass die Aktie nach Ablauf des Übernahmeofferts wieder sinken wird erfolgte heute ein Teilverkauf. Zu einem späteren Zeitpunkt ist ein Nachkauf wieder vorgesehen.”

‘Österreich I’ zu Raiffeisen Bank International: „Nachkauf - Aktien der RBI nachgekauft! Der Ausblick für das GJ 2022 wurde zwar gesenkt, das Ergebnis vom ersten Quartal war hingegen sehr positiv und lag über den Erwartungen! Ich sehe auch die weitere Entwicklung der Bank nicht so negativ und bin für die Kursentwicklung der nächsten 12 Monate positiv gestimmt!”

‘Spekulative Chancen’ zu Uniqa: „Teilverkauf der UNIQA: Reduziert von 500 Stk. auf 300 Stk. - Anteil am Depot (vorher ca. 16%, nachher ca. 10%) erscheint mir im aktuellen Umfeld und aufgrund meiner zukünftigen Einschätzungen zu hoch. Zukünftige Einschätzung: - Auswirkungen durch Russland bzw. generell Osteuropa schwierig einzuschätzen - Auswirkungen durch die extremen Bewegungen des Bund-Future schwierig einzuschätzen - Allerdings bleibt ein noch immer hoher Anteil als Basissäule im Depot: Hohe Dividenden erwartbar, Einnahmen dürften inflationssicher sein, Kurseinbrüche sollten langfristig wieder aufholbar sein

‘Spekulative Chancen’ zu Wienerberger: „Bestand um 50% auf ca. 3,8% reduziert. Einerseits aufgrund des aktuellen Marktumfeldes um Cash aufzubauen, andererseits erwarte ich nachlassende Bautätigkeiten aufgrund der Wirtschaftslage. Es werden sich andere, bessere Chancen ergeben...” 

 

 

Aus dem Börse Express PDF vom 06.07. hier zum Download

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