Freeport-McMoRan: Kupfermarkt im Sturm der Handelskonflikte
Zerrissen zwischen Hoffnung und Realität
Der Kupfermarkt steckt in der Zwickmühle – und reißt Freeport-McMoRan mit sich. Während die Nachfrage aus China schwächelt und Handelskonflikte die globalen Lieferketten belasten, kämpft der Rohstoffriese mit volatilen Preisen und ungewissen Aussichten. Doch es gibt auch Lichtblicke in dieser turbulenten Phase.
Chinas gebremster Hunger nach Kupfer
Die aktuelle Talfahrt der Kupferpreise hat einen klaren Treiber: Die schwächelnde Konjunktur in China. Die Fabrikaktivitäten im Reich der Mitte verlieren an Schwung, besonders die Stahlbranche kämpft. Doch gleichzeitig erreichen die Kupferbestände an der Shanghai Futures Exchange ihren niedrigsten saisonalen Stand seit 2022 – ein paradoxes Signal.
- Preisrutsch: 3,34% Verlust an nur einem Tag
- Lagerbestände: Minus 24% innerhalb kürzester Zeit
- Yangshan-Prämie: Verdreifachung auf 94 US-Dollar pro Tonne
Handelskrieg verschärft die Lage
Die eskalierenden Handelskonflikte zwischen den USA und China setzen dem Kupfermarkt zusätzlich zu. Neue Zölle und Gegenmaßnahmen verzerren die Handelsströme und treiben einen Keil zwischen lokale und globale Preise. Für Freeport-McMoRan bedeutet das eine doppelte Herausforderung: schwankende Erlöse bei gleichzeitig unsicheren Absatzwegen.
Angebotsseite unter Druck
Während die Nachfrage wackelt, kommt auch die Versorgung ins Stolpern:
- Glencore: Produktionseinbruch von 30% im ersten Quartal
- Chile: Ausfälle in Schlüsselminen
- Neue Förderer: Kongo und Mongolei können Verluste nicht ausgleichen
Experten prognostizieren zwar eine leichte Steigerung der globalen Minenproduktion auf 23,5 Millionen Tonnen. Doch der erwartete Überschuss von 289.000 Tonnen raffinierten Kupfers könnte die Preise weiter drücken.
Grüne Technologien als Rettungsanker?
Trotz aller Widrigkeiten bleibt Kupfer ein unverzichtbarer Rohstoff – besonders für die Energiewende. Diese fundamentale Nachfrage könnte Freeport-McMoRan langfristig den Rücken stärken. Doch bis sich die aktuellen Stürme legen, müssen Anleger wohl weiterhin mit einer Achterbahnfahrt rechnen. Die Aktie zeigt sich anfällig: Seit Jahresanfang bereits über 13% im Minus, vom 52-Wochen-Hoch sogar fast 40% entfernt.