Frauen-EM: Spanien wirft Gastgeber Schweiz aus dem Turnier
Spaniens Frauen-Fußball-Nationalteam hat die nächste Hürde auf dem Weg zum EM-Premierentitel genommen.
Die Weltmeisterinnen zogen am Freitag mit einem 2:0-Sieg in Bern gegen die Schweiz als drittes Team ins Halbfinale ein und beendeten damit die Hoffnungen der Gastgeberinnen auf den erstmaligen Einzug in die Vorschlussrunde.
Erst zweite EM-Halbfinalteilnahme
Athenea del Castillo (66.) und Claudia Pina (71.) belohnten die klar überlegenen Spanierinnen, die am Mittwoch auf Frankreich oder Deutschland treffen.
Spanien, das zwei Elfmeter vergab und drei Aluminiumtreffer verzeichnete, steht zum erst zweiten Mal nach 1997 (1:2 gegen Italien) im Halbfinale.
Zu Ende ging eine Serie von drei Viertelfinal-Niederlagen in Folge, darunter 2017 im Elfmeterschießen gegen Österreich. Weiter lebt die Chance, dass nach der WM 2023 und der Nations League 2024 der dritte Premieren-Triumph bei einem Großereignis en suite fixiert wird.
Früher Elfmeter
Die Spanierinnen drängten die Gastgeberinnen von Beginn an in die eigene Hälfte und hätten vor 29.734 Zuschauern auch früh vorlegen können.
Nach einem ungeschickten Foul von Nadine Riesen an Mariona Caldentey gab es Elfmeter, den die Gefoulte selbst zu lässig schoss und neben das Tor setzte (9.).
Schweiz-Torfrau Livia Peng hatte auch das Eck erraten, sie verhinderte in der Folge bei einem Freistoß von Pina (19.) sowie einer weiteren Chance der Stürmerin (24.) den Rückstand.
In der 43. Minute stand den Eidgenossinnen auch das nötige Glück zur Seite, als ein Kopfball von Kapitänin Irene Paredes nach einem Pina-Eckball an der Stange landete.
Die Schweizerinnen hatten nur 30 Prozent Ballbesitz und lauerten auf Konter, richtig gefährlich wurden sie vorerst nicht. Mit dem 0:0 wurde das zuvor ausgegebene Ziel für die erste Hälfte aber erfüllt.
Wechselspielerin leitete Sieg ein
Nach Wiederbeginn gab es für die Anhänger ein ähnliches Bild. Ein Pina-Linksschuss ging deutlich vorbei (57.), auch ein Kopfball von Esther Gonzalez verfehlte das Tor (59.).
Noch enger war es zwei Minuten später. Da ging zuerst ein Kopfball von Patri Guijarro an die Stange, der Ball landete bei Gonzalez, die ebenfalls am Aluminiumgehäuse scheiterte.
Teamchefin Montserrat Tomé reagierte mit einem Doppelwechsel und hatte ein "goldenes Händchen". Real-Madrid-Akteurin Del Castillo durchbrach den Bann, vollendete im Strafraum überlegt nach idealer Vorarbeit von Aitana Bonmati.
Pina macht alles klar
Fünf Minuten später machte Pina mit einem Abschluss aus fast 20 Metern genau ins Eck alles klar.
Im Finish gab es nach einem Foul von Iman Beney an Del Castillo neuerlich Strafstoß, diesmal scheiterte Alexia Putellas mit einem schwachen Schuss an Peng (88.).
Auswirkung hatte das keine, wie auch eine Rote Karte für Noelle Maritz nach einem Torraubfoul an Salma Paralluelo (90.). Damit kommt es fix nicht zum dritten EM-Triumph eines Gastgebers in Folge nach den Niederlanden (2017) und zuletzt England.