Nach dem Kurssturz zu Jahresbeginn können Anleger der Formycon-Aktie wieder etwas Hoffnung schöpfen. Eine wichtige Zulassung in Südamerika beflügelte zuletzt die Fantasie und ließ den Kurs kräftig anziehen. Doch reicht dieser Impuls, um die schweren Verluste vom Februar nachhaltig aufzuholen?

Am vergangenen Donnerstag sorgte die Nachricht für Aufsehen: Das Biotech-Unternehmen aus Planegg-Martinsried hat von der brasilianischen Gesundheitsbehörde ANVISA die Zulassung für sein Biosimilar Ranivisio erhalten. Dieses Nachahmerprodukt des Augenmedikaments Lucentis mit dem Wirkstoff Ranibizumab darf somit künftig in dem südamerikanischen Land vertrieben werden. Die Börse reagierte prompt: Die Aktie verzeichnete ein Kursplus von knapp sechs Prozent und notierte bei 27,75 Euro. Damit setzte das Papier seine jüngste Erholung eindrucksvoll fort; allein in der Handelswoche zuvor legte es rund 16 Prozent zu. Seit dem Tiefpunkt im April beträgt der Zuwachs sogar über 40 Prozent.

Lichtblick am Zuckerhut?

Die Genehmigung in Brasilien ist für Formycon mehr als nur ein symbolischer Erfolg. Das Unternehmen plant, über seinen Partner, das lokale Pharmaunternehmen Biomm, den größten Gesundheitsmarkt Lateinamerikas zu erschließen. Der brasilianische Markt für sogenannte VEGF-Hemmer, zu denen Ranibizumab zählt, wird auf ein jährliches Volumen von umgerechnet rund 58 Millionen Euro geschätzt – mit steigender Tendenz. Formycon erwartet, dass die gesamte Region mittelfristig einen bedeutenden Umsatzbeitrag liefern wird, da bereits weitere Zulassungen in Nachbarländern erteilt wurden. Ranivisio, das gemeinsam mit Polpharma Biologics im Joint Venture Bioeq entwickelt wurde, ist bereits in 21 Ländern in Europa, Nordamerika sowie im Nahen Osten und Südafrika auf dem Markt.

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Der Schatten der Vergangenheit

Trotz der positiven Nachrichten und der jüngsten Kursavancen ist der Schock vom Februar noch lange nicht verdaut. Damals war die Aktie von einem Niveau von über 50 Euro dramatisch eingebrochen. Auslöser waren unerwartet hohe Preisnachlässe auf dem strategisch wichtigen US-Markt, die zu erheblichen Abschreibungen zwangen und insbesondere das Geschäft mit Ranibizumab belasteten. Dieser Wirkstoff wird zur Therapie verschiedener Augenerkrankungen, wie der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration, eingesetzt und hemmt das schädliche Wachstum neuer Blutgefäße im Auge. Das Originalpräparat Lucentis stammt vom Pharmakonzern Novartis.

Die frische Zulassung in Brasilien ist zweifellos ein positives Signal für das Unternehmen. Ob dies jedoch der Beginn einer nachhaltigen Trendwende ist oder lediglich eine kurzfristige Erleichterungsrally im nach wie vor angeschlagenen Chartbild darstellt, werden die kommenden Monate zeigen müssen.

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