Das Fahrerkarussell der Formel 1 dreht sich für die Saison 2025 munter weiter und scheint mit Carlos Sainz Jr. die Königsfigur gefunden zu haben. Denn um den Spanier ranken sich weiter die Fragezeichen, wo der Sohn der Rallye-Legende Carlos Sainz Sr. seine Karriere nach dem Ferrari-Aus zum Saisonende fortsetzen wird. Laola1 blickt aber bei der Übersicht nicht nur auf den dreifachen Formel-1-Laufsieger und weitere vertragslose Piloten, sondern auf bereits bestätigte Cockpits sowie komplettierte Teams. Zudem gibt es eine Einschätzung, welche Optionen die jeweils freien Rennställe hätten. Ferrari: All-In in Italien Den Anfang der gesetzten Teams macht die "alte Dame" Ferrari (Fußball-Fans mögen die Analogie zu Juventus Turin verzeihen). Teamchef Frederic Vasseur gelang mit der Verpflichtung des siebenmaligen Weltmeisters Lewis Hamilton ein wahrer Coup. Der 39-jährige Brite spannt mit dem 26-jährigen Charles Leclerc zusammen und bildet damit ein "Zwei-Generationen-Duo", wobei beide Piloten bis einschließlich 2026 gesetzt sind. Die Paarung dürfte aufgrund der Mischung aus Erfahrung und purem Speed viel Brisanz versprechen. Denn Ferrari scheint in den vergangenen Wochen einen Aufschwung erlebt zu haben - wie auch Mclaren und Mercedes - und holte in der laufenden Saison mit Leclerc zum ersten Monaco-Sieg seit Sebastian Vettel 2017 aus. Mit dem Monegassen, der in Italien den Beinamen "il Predestinato" (dt. "der Prädestinierte) trägt, soll der erste Fahrer-Titel seit Kimi Räikkönen 2007 nach Maranello zurückkehren. Und mit Hamilton an seiner Seite, der nach der achten Meisterschaft gräbt, um sich endgültig auf dem Formel-1-Olymp als der wohl beste Fahrer aller Zeiten zu verewigen, könnte Ferrari erstmals ernsthafte WM-Ambitionen seit 2022 haben. Red Bull: Was macht Verstappen? Dass der Fahrermarkt wie selten brodelt, das ist allen F1-Kennern bewusst. Gerade bei Red Bull kann vieles, aber auch gar nichts passieren. Denn der dreifache Weltmeister Max Verstappen hat zwar bis Ende 2028 Vertrag, aufgrund der jüngeren Vorfälle rund um Teamchef Christian Horner könnte das Papier am Ende des Tages doch wertlos werden. So soll Verstappen eine Ausstiegsklausel besitzen, die gültig wird, sollte Motorsport-Konsulent Dr. Helmut Marko vorzeitig das Team verlassen. Bei Mercedes dürfte wohl Toto Wolff auf genau dieses Szenario hoffen, um ihn nicht nur zu den Silberpfeilen zu lotsen, sondern seinen Fehler aus der Vergangenheit zu korrigieren. Und: Aerodynamik-/Designer-Legende Adrian Newey soll ebenfalls das Team verlassen wollen, zuletzt gab es gar eine (streng geheime) Führung durch das Werk von Aston Martin, während unglaubwürdige Quellen wie "BusinessF1" ihn bereits bei Ferrari sehen wollen. Während Verstappen weiterhin ungewiss ist - der Niederländer möchte sich jüngsten Meldungen zufolge bis zum Saisonende mit einer Entscheidung Zeit lassen - steht ein Fahrer bis einschließlich 2026 definitiv unter Vertrag: Sergio Perez. Der Mexikaner hat erst vor Kurzem das Arbeitspapier um zwei Jahre verlängert - zum Unverständnis vieler Fans und Experten. Schnell kam die Frage auf: Was macht nun Red-Bull-Talent Liam Lawson, der damit einmal mehr auf der Ersatzbank sitzen bleibt? Verlässt der Neuseeländer, der auch im GT3-Sport mit einem DTM-Vizetitel seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat, den Energy-Drink-Hersteller aus Österreich? McLaren: Brown setzt auf die Jugend In der Alterskombination weist McLaren 2024 die jüngste Fahrerpaarung auf. Denn Lando Norris hält bei 24 Jahren, während Oscar Piastri ein Jahr jünger als sein Teamkollege ist. Das pfeilschnelle und erfolgshungrige britisch-australische-Duo weiß auch Geschäftsführer Zak Brown zu schätzen. Der US-Amerikaner hat kurzerhand Norris, der in Miami seinen ersten F1-Sieg überhaupt feierte, einen Vertrag bis 2027 in die Hand gedrückt. Piastri kennt zumindest "nur" bis 2026 seinen Arbeitgeber. Der Rennstall aus Woking hat für die Zukunft viel vor. Seitdem Brown 2018 die Geschicke übernommen hat, zeigt die Formkurve steil nach oben. Und die Ergebnisse aus der jüngeren Vergangenheit - Sprint-Sieg von Piastri in Katar 2023, Norris-Sieg in Miami - deuten auf eines hin: Die Ambition, den ersten Fahrer-Titel seit Lewis Hamilton 2008 nach Woking zu holen. Dieses Ziel ist 2025 durchaus erreichbar, zumal Norris und Piastri auch abseits der Strecke unzertrennbar wirken und mit McLaren ein Team hinter sich wissen, die mit britischer Finesse und Kühnheit nicht nur punkten können, sondern die Ressourcen haben, schnelle und zuverlässige Autos zu bauen. Mercedes: Russell und ... ? Die Gedanken von Teamchef Wolff dürften wohl seit dem Beginn der "Silly Season" und dem "Chaos" bei Red Bull nicht mehr stillstehen. Mit George Russell ist bislang ein Fahrer für 2025 gesetzt, während das zweite Cockpit wohl von mehr Faktoren abhängt, als dem Wiener lieb ist. Einerseits aufgrund der Verstappen-Situation (oben erläutert), aber auch wegen Wunderkind Kimi Antonelli. Ausscheiden aus der Gleichung wird wohl Sainz Jr., der nicht auf dem Zettel der Silberpfeile stehen soll. Folgende zwei Szenarien sind deshalb denkbar: 1. Wolff lotst Marko zu ihm und provoziert damit auch den Verstappen-Wechsel. Antonelli wird für ein, zwei oder gar drei Jahre bei Williams geparkt. 2. Wolff verzichtet auf Verstappen und paart Russell mit Antonelli. Vor- und Nachteile hätte beides. Denn während Option 1 zwar Russell als Team-Leader und WM-Aspirant untergraben würde, hätte man mit Verstappen die besten Karten auf die Meisterschaft. Und Antonelli hätte bei Kundenteam Williams mit Ex-Mercedes-Ingenieur und nunmehrigen Teamchef James Vowles genügend Zeit und Ressourcen, sich zu entwickeln. Bei Option 2 würde Russell zur Nummer eins im Team avancieren und mit Antonelli einen "Lehrling" an seine Seite kommen. Der Italiener müsste aber in der Konstellation auf Anhieb seinem Ruf gerecht werden und im Zweifel auch mit der Kritik von F1-Experten klarkommen. Ob sich dies Teamchef Wollf antun wird, bleibt fraglich. Aston Martin: Alonso und Stroll? Bei Aston Martin sieht die Paarung für 2025 wie folgt aus: Der Altmeister Fernando Alonso ist bis einschließlich 2026 gesetzt und wird damit frühstens im hohen Alter von 45 Jahren seine F1-Karriere beenden. Und auch wenn der Spanier, der 2005 und 2006 seine beiden WM-Titel einfuhr, im spätesten Herbst seiner Karriere ist, bleibt der Erfolgshunger groß. Kurzfristig soll der erste F1-Sieg seit Barcelona 2013 her, bis zum Vertragsende soll es mit der dritten Meisterschaft klappen. Auf Zustimmung findet sein Vorhaben allerdings nicht überall, zumal Alonso einer von zahlreichen Ü30-Fahrern ist, die damit der F2-Jugend den Aufstieg in die Königsklasse verwehren. Das zweite Cockpit könnte hingegen weiterhin an Lance Stroll gehen. Der Terminus "könnte" ist bewusst gewählt, denn der Sohn des Teambesitzers Lawrence Stroll zeigte sich gerade 2024 oftmals lustlos in seinen Auftritten. Spätestens seit dem China-Crash weiß auch der letzte Formel-1-Fan, wie wenig Herzblut der 25-Jährige tatsächlich für den Sport hat. Und: Aston Martin soll aktuell daran arbeiten, 2025 zwei Hypercars in der Langstrecken-WM an den Start zu bringen - eine Aufgabe, die auch Stroll Jr. reizen könnte, zumal der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans zu den wichtigsten eines Rennfahrers überhaupt gehört. Sollte der Kanadier also bleiben, bleibt alles wie gehabt. Sollte er gehen, könnte damit (endlich) Felipe Drugovich zum Zug kommen, der seit seinem Formel-2-Titel 2022 auf ein F1-Cockpit wartet. Alpine: Ohne Fahrer für 2025 Bei Alpine hängt der Haussegen definitiv schief. Esteban Ocon gab kurz nach der Monaco-Kollision mit Teamkollege Pierre Gasly (Vertragsende 2024) sein Aus zum Saisonende bekannt - böse Zungen behaupten an dieser Stelle, dass das der Grund dafür ist. Jedenfalls steht Teamchef Bruno Famin dennoch vor einem großen Problem: Welche zwei Piloten werden die Alpine-Farben 2025 repräsentieren? Gasly dürfte bei seinen Landsmännern verbleiben; Anzeichen auf ein Red-Bull-Comeback sehen eher mager aus. Die Frage ist also nur mehr, wann die Verlängerung bekannt gegeben wird. Vielleicht in der Sommerpause? Wer weiß. Beim zweiten Cockpit wird es hingegen interessant. Famin erklärte öffentlich Reservefahrer Jack Doohan, der seit 2022 an ausgewählten Wochenenden am Freitagstraining teilnimmt, als "Option" für das kommende Jahr. Mit dem Australier wäre die schnellste, einfachste und wohl günstigste Wahl getroffen. Wenn da nicht Neo-Berater Flavio Briatore wäre. Der Zampano ist wieder in der Formel 1 aktiv, sammelte dafür reichlich Kritikerstimmen, machte aber eine Personalie nochmals interessant: Mick Schumacher. Briatore kennt die Schumacher-Familie bestens, gewann mit Papa Michael 1994 und 1995 den WM-Titel. Ergibt sich also Briatore-Schumacher-Duo 2.0? Haas: Wer will zum gescheiterten US-Amerikaner? Was einst mit einem beeindruckenden F1-Debüt 2016 begann, hat sich mittlerweile fast schon zum Totalausfall entwickelt. Teambesitzer Gene Hass, der in der US-amerikanischen NASCAR-Cup-Serie 2025 nicht mehr vier, sondern nur ein Auto an den Start bringen wird, scheint trotz seiner selbst deklarierten Motorsport-Liebe hoffnungslos überfordert zu sein. Zwar setzte man mit der Magnussen-Pole beim Brasilien-GP 2022 ein Duftzeichen, aber das war auch das höchste der Gefühle. Nach bislang 177 Grand-Prix-Teilnahmen steht man 2025 ohne Fahrer da. Denn der 36-jährige Deutsche Nico Hülkenberg wandert zu Sauber ab und wird 2025 für die Schweizer, ab 2026 unter der Audi-Flagge starten. Kevin Magnussen kennt hingegen nur bis Abu Dhabi seine Formel-1-Zukunft und machte zuletzt deutlich, dass der Fahrermarkt 2025 in der jetzigen Situation "sehr stark" von Carlos Sainz Jr. abhänge. Der Däne - mittlerweile 31 Jahre alt - könnte aber nochmals das Arbeitspapier bei Haas verlängern und damit seine seit 2017 (mit Pause 2021) anhaltende Loyalität zu den US-Amerikanern ausbauen. Für das zweite Cockpit käme aktuell nur ein Fahrer infrage: Oliver Bearman. Der 19-jährige Ferrari-Nachwuchspilot aus Großbritannien nimmt nicht für Haas seit vergangener Saison an ausgewählten Wochenenden an Freitagstrainings teil, sondern überzeugte bei seinem kurzfristigen F1-Einstand in Saudi-Arabien. Sauber: Hülkenberg-Sainz-Comeback? Interessant könnte es bei Sauber werden. Bei den Schweizern wird Hülkenberg in seine zweite Amtszeit gehen (erste Periode 2013) und wartet derweil noch auf seinen Teamkollegen. Und hier könnte sich vieles in der "Silly Season" entscheiden. Denn ab 2026 wird Sauber unter dem Namen Audi als Werksteam starten.  Die Problematik hierbei: Wird Sainz bereits 2025 für das Team fahren oder gar erst 2026 - oder vielleicht doch gar nicht? Der Spanier hat die Zünglein in der Hand, könnte aber Gefahr laufen, durch das zu lange Warten und Pokern 2025 ohne Cockpit dazustehen. Aber: Vater Sainz hat die besten Drähte zu Audi; Andreas Seidl machte sich im Hintergrund stark für eine erneute Zusammenarbeit nach der gemeinsamen McLaren-Zeit 2019-20. Was sich zunächst alles fast schon traumhaft anhören mag, könnte an einem wichtigen Faktor scheitern: Zeit. Denn beim Rennstall rund um Teamchef Alessandro Alunni Bravi will man die Zukunftsfrage geklärt haben. Mit Guanyu Zhou (25) und Valtteri Bottas (34) hat man zwei aktuelle Piloten, die nach Abu Dhabi keinen Arbeitgeber mehr haben werden, allerdings nur bestens daran interessiert sein dürften, ihre Karriere fortsetzen zu wollen. Und neben Sainz, Zhou und Bottas dürfte es wohl keinen aktuellen Piloten geben, der für 2025 eine Option wäre. Racing Bulls: Tsunodas letzte Chance? Beim RB-Schwesterteam ist aufgrund des Honda-Deals der Japaner Yuki Tsunoda noch für 2025 fest im Sattel. Aber: Wer besetzt das zweite Cockpit? Der 34-jährige Daniel Ricciardo gilt aufgrund schwankender Leistungen als angezählt und im Hintergrund dürfte Liam Lawson langsam die Geduld verlieren. Die beste Option wäre wohl für alle Parteien, Lawson endlich in die Formel 1 zu befördern, einen RB-Weggang damit zu verhindern und Ricciardo abzusägen, um damit auch dem vorangehenden Ruf einer "Kaderschmiede" für die große Schwester Red Bull Racing gerecht zu werden. Auf der anderen Seite des Blatts steht allerdings ein weiterer Fahrername, der im ersten Moment doch etwas willkürlich scheinen mag: Ayumu Iwasa. Der 22-jährige Japaner nahm in Suzuka am Freitagstraining teil und hat sich seit seiner Jugend uneingeschränkt den Monoposto-Serien gewidmet. Und entgegen dem Weg vieler junger japanischer Talente, die über kurz oder lang ihre Karriere der heimischen Super GT und Super Formula widmen, will Iwasa in die Königsklasse des Formelsports aufsteigen. Williams: Albon und ...? Den Abschluss beginnen wir mit einer Preisfrage: Wer darf sich zum Thailänder Alex Albon unter der Führung von Vowles gesellen? Wie bereits mehrfach erwähnt, hängt sehr vieles von Sainz, der auch mit einem Williams-Wechsel in Verbindung gebracht worden ist, ab. Fakt ist aber eines: Es wäre ein fataler Fehler, den US-Amerikaner Logan Sargeant zu behalten. Denn sportlich bringt nur Albon das Team vorwärts, bei Sargeant muss man zwei- oder gar dreimal hinsehen, wenn man eine steigende Leistungskurve mit viel Wohlwollen erkennen will. Deshalb ergeben sich im Grunde nur zwei Optionen: 1. Sainz nimmt den laut Medien beschriebenen Ein-Jahres-Vertrag wahr und wechselt danach zu Audi. Damit wäre Sargeant raus aus der Formel 1. 2. Wolff lässt seinen Einfluss spielen und lässt Antonelli, für den jüngst die FIA-Regel bezüglich des Mindestalters gekippt wurde, unter der Hand von Vowles fahren und entwickeln.