Die European League of Football steht vor dem Kollaps. Nur zwei Tage nach dem Saisonfinale in Stuttgart verkünden gleich elf Teams ihren Rückzug aus der Liga - ein beispielloser Massenexodus, der die Zukunft des europäischen American Football fundamental infrage stellt.

Kompletter Umbruch des Ligagefüges

Mit den Vienna Vikings und Raiders Tirol verlassen auch die beiden österreichischen Vertreter die ELF. Die Abgangsliste liest sich wie ein Who's who des europäischen Footballs: Rhein Fire, Paris Musketeers, Madrid Bravos, Frankfurt Galaxy und weitere Top-Teams haben ihren Ausstieg erklärt.

Dramatisch ist die Bilanz: Von ursprünglich 17 Teams bleiben nur noch vier übrig. Die Fehervar Enthroners aus Ungarn kündigten zudem an, 2026 in die Austrian Football League zu wechseln. An den meisten Standorten herrscht völlige Ungewissheit über die Zukunft.

Neue Allianz mit NFL-ambitionen

Hinter dem Massenausstieg steht die European Football Alliance (EFA). In ihrer Mitteilung spricht die Organisation von einem Neuanfang: "Unser Fokus liegt auf dem Aufbau einer nachhaltigen, transparenten und fanzentrierten Liga."

Die EFA verspricht ein modernes Modell nach NFL-Vorbild, das Fans, Partnern und Investoren zugutekommt. Ob diese Vision aufgeht? Die bisherigen ELF-Teams scheinen jedenfalls auf den Zug aufzuspringen.

Existenzfrage für europäischen Football

Das dürfte die größte Krise in der noch jungen Geschichte der ELF werden. Nach nur vier Spielzeiten steht die Liga vor der existenziellen Frage: Kann mit nur vier verbliebenen Teams überhaupt ein wettbewerbsfähiger Spielbetrieb aufrechterhalten werden?

Für Fans und Spieler bedeutet die Entwicklung eine herbe Enttäuschung. Gerade erst feierte die Liga Rekordzuschauerzahlen und wachsende Medienpräsenz. Jetzt droht alles, was aufgebaut wurde, binnen weniger Tage zu zerbrechen.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die ELF überleben kann - oder ob europäischer Football professionalisierter Strukturen doch wieder den nationalen Ligen überlassen bleibt.