Fiserv Aktie: Expansion oder Explosion?

Der Fintech-Riese Fiserv steckt in einem Dilemma: Während das Unternehmen gerade seine europäische Expansion mit einer strategischen Übernahme vorantreibt, werfen Sammelklagen schwere Vorwürfe gegen das Management auf. Die Aktie befindet sich nach dramatischen Kurseinbrüchen im freien Fall – doch was steckt wirklich hinter den Turbulenzen?
Irland-Deal abgeschlossen
Fiserv hat die Übernahme der verbleibenden 49,9% an AIB Merchant Services (AIBMS) erfolgreich abgeschlossen. Damit sichert sich der Konzern die vollständige Kontrolle über einen der größten Zahlungsdienstleister Irlands und einen wichtigen europäischen E-Commerce-Player. Die Integration von AIBMS soll Fiserv's Marktposition in Europa stärken und neue Wachstumschancen für das hauseigene Clover-System schaffen.
Sammelklage wirft düstere Schatten
Doch während Fiserv expandiert, brauen sich dunkle Wolken zusammen. Eine Wertpapier-Sammelklage mit Anmeldeschluss am 22. September 2025 erschüttert das Vertrauen der Anleger. Die Vorwürfe sind schwerwiegend:
- Zwangsmigration: Fiserv soll Händler von der älteren Payeezy-Plattform zur teureren Clover-Lösung gedrängt haben – nur um die Wachstumszahlen künstlich aufzublähen
- Verschleierung: Viele dieser zwangsweise migrierten Händler verließen Clover später wegen hoher Gebühren wieder – was das Unternehmen angeblich verschwieg
- Täuschung: Die echte Verlangsamung bei der Neukundengewinnung wurde durch Umsätze aus den Zwangsmigrationen kaschiert
Alarmierende Wachstumseinbrüche
Das Herzstück der Anklage: Clovers drastisch schrumpfendes Zahlungsvolumen. Am 24. April 2025 schockte Fiserv mit der Nachricht, dass Clovers Wachstum im ersten Quartal auf magere 8% eingebrochen war – ein Absturz von den 14-17% des Vorjahres. Die Aktie stürzte um über 18% ab.
Noch schlimmer: Am 15. Mai bestätigte das Management, dass sich diese Verlangsamung fortsetzen würde. Weitere 16% Kursverlust folgten. Der finale Schlag kam am 23. Juli, als Fiserv die Jahresprognose senkte und das organische Umsatzwachstum im Merchant-Segment auf nur 9% (Vorjahr: 28%) kollabierte. Erneut verlor die Aktie fast 14%.
Institutionelle Anleger im Zweifel
Die Großinvestoren sind gespalten. Während über 90% der Aktien weiterhin in institutionellen Händen liegen, zeigen sich erste Risse: Die Federation des caisses Desjardins du Quebec reduzierte ihre Position um 6,3%. Andere wie Advisors Asset Management stockten dagegen um 5,7% auf. Ein klares Zeichen der Verunsicherung unter den Profis.
Mit einem RSI von 33,6 und einem Kurs deutlich unter allen wichtigen Durchschnittslinien kämpft die Aktie weiter mit dem Abwärtstrend. Die Frage bleibt: Kann Fiserv das Vertrauen zurückgewinnen oder wird die rechtliche Aufarbeitung das Wachstumsmärchen endgültig beenden?
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