Der Internationale Ski- und Snowboardverband (FIS) hat am Dienstagabend entschieden: Russische und belarussische Athleten bleiben weiterhin von allen Wettkämpfen ausgeschlossen. Damit ist ihre Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina praktisch unmöglich.

Die Suspendierung betrifft alle FIS-Disziplinen - von Ski Alpin über Langlauf bis hin zu Snowboard und Freestyle. Insgesamt 57 Medaillenentscheidungen bei Olympia 2026 sind für Sportler aus beiden Ländern damit unerreichbar. Auch als neutrale Einzelathleten dürfen sie nicht an Weltcups und Qualifikationsevents teilnehmen.

Skandinavien drohte mit Olympia-Boykott

Der Entscheidung gingen wochenlange Diskussionen voraus. Besonders die nordischen Länder machten massiv Druck: Die schwedische Langläuferin Linn Svahn und weitere Athleten drohten sogar mit einem Olympiaboykott, sollten russische und belarussische Teams zurückkehren.

Für Aufsehen sorgte ein Brief von FIS-Präsident Johan Eliasch an die nationalen Verbände. Darin betonte er die politische Neutralität der FIS und argumentierte, dass sich Athleten ihren Geburtsort nicht aussuchen könnten. Viele interpretierten dies als Vorstoß für eine Wiederzulassung - umso deutlicher wirkt jetzt der gegenteilige Beschluss.

Wintersport bleibt gespalten

Die FIS steht mit ihrer harten Linie nicht allein da. Auch die Internationale Biathlon Union (IBU) hält am Ausschluss fest. Andere Verbände wie die Internationale Eislaufunion (ISU) haben ihre Sperren jedoch bereits aufgehoben.

Diese Uneinheitlichkeit zeigt das Dilemma des internationalen Sports: Während einige Organisationen auf politische Neutralität pochen, setzen andere auf Solidarität mit der Ukraine. Die FIS begründet ihre Position mit der "Integrität der Wettkämpfe und Sicherheit aller Teilnehmer".

Russland fehlen die Qualifikationspunkte

Für die betroffenen Athleten bedeutet der Beschluss das endgültige Aus für Olympia 2026. Die Qualifikationsphase läuft bereits - ohne Weltcup-Teilnahmen sammeln sie keine notwendigen Punkte für die Olympia-Nominierung.

Russland dominierte zuletzt besonders im Langlauf: Bei den Spielen 2022 in Peking gewann das Team fast ein Drittel aller Medaillen in dieser Disziplin. Ihr Fehlen schwächt die sportliche Qualität der Wettkämpfe erheblich.

Die russischen und belarussischen Verbände konzentrieren sich mittlerweile vollständig auf nationale Serien. Eine Rückkehr ist vorerst nicht absehbar - die FIS-Sperre gilt "bis auf Weiteres".