Silber glänzt wie seit Jahren nicht mehr – doch reicht das aus, um die Aktie von First Majestic Silver weiter zu tragen? Während der Rohstoffpreis auf 14-Jahres-Hochs klettert, schockte das Bergbauunternehmen mit einer drastischen Gewinnkorrektur. Ein klassischer Fall von Makro-Euphorie gegen Mikro-Realität.

Silber-Rally befeuert Bergbausektor

Die Edelmetalle erleben derzeit eine beeindruckende Hausse. Der Silberpreis legte zuletzt um 1,6% auf rund 39 US-Dollar je Unze zu – ein Niveau, das zuletzt 2011 erreicht wurde. Getrieben wird die Rally von einer perfekten Sturmflut aus:

  • Geopolitische Unsicherheiten erhöhen die Nachfrage nach sicheren Häfen
  • Drohende Handelskonflikte schüren Angst vor Wirtschaftsabschwung
  • Industrielle Nachfrage, besonders aus der Green-Energy-Branche, bleibt robust
  • Das Angebotsdefizit im Silbermarkt besteht bereits im fünften Jahr in Folge

Ernüchternde Gewinnprognose dämpft Euphorie

Doch während der Rohstoff glänzt, zeigt sich First Majestic Silver von seiner schwächeren Seite. Die Analysten von Cormark korrigierten ihre Gewinnschätzung für das zweite Quartal 2025 drastisch nach unten – von bisher 0,17 US-Dollar auf nur noch 0,05 US-Dollar je Aktie.

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Diese Diskrepanz wirft Fragen auf: Warum kann das Unternehmen nicht voll vom Silberboom profitieren? Liegen die Gründe in operativen Schwierigkeiten, höheren Kosten oder anderen unternehmensspezifischen Faktoren? Die Märkte jedenfalls zeigen sich skeptisch – trotz des aktuellen Kurses nahe dem 12-Monats-Hoch.

Richtungsentscheidung steht an

Die spannende Frage lautet nun: Welcher Faktor setzt sich durch? Die makroökonomische Rally im Silbermarkt oder die mikroökonomischen Herausforderungen des Unternehmens?

Eines ist klar: Die fundamentale Nachfrage nach Silber bleibt intakt, angetrieben von sowohl sicherheitsorientierten Investoren als auch industriellen Abnehmern. Doch für Aktionäre zählt am Ende, ob First Majestic Silver es schafft, die hohen Rohstoffpreise auch in eine starke Bilanz zu übersetzen. Die jüngste Gewinnwarnung zeigt – dieser Schritt ist keineswegs automatisch.

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