First Hydrogen überrascht mit Einstieg in Nuklearenergie statt Fokus auf grünen Wasserstoff. Analysten bewerten die Chancen des strategischen Wechsels.

First Hydrogen wagt einen überraschenden Schwenk – doch nicht alle Anleger sind überzeugt. Statt sich auf sein Kerngeschäft mit grünem Wasserstoff zu konzentrieren, steigt das Unternehmen nun in die Nuklearenergie ein. Ein genialer Schachzug oder ein verzweifelter Akt?

Der ungewöhnliche Kurswechsel

Warum ausgerechnet Atomkraft? First Hydrogen begründet den Schritt mit der Unzuverlässigkeit erneuerbarer Energien. Solar- und Windkraft allein könnten keine kontinuierliche Wasserstoffproduktion gewährleisten, so das Argument. Die Lösung: kleine modulare Reaktoren (SMRs), die als stabile Energiequelle dienen sollen.

Doch die Strategie ist riskant. Zwar prognostizieren Analysten dem globalen SMR-Markt ein Wachstum auf 72,4 Milliarden Dollar bis 2033. Doch ob First Hydrogen in diesem hochkomplexen und regulierten Umfeld Fuß fassen kann, bleibt fraglich. Die Aktie zeigt sich trotzdem robust – während Konkurrenten wie Amazon und Cameco Verluste verbuchen.

Partnerschaften als Rettungsanker?

Erste Schritte sind gemacht: Durch eine neue deutsche Tochtergesellschaft sucht das Unternehmen gezielt nach Kooperationen in der Branche. Doch kann das wirklich den fundamentalen Richtungswechsel kompensieren?

Wasserstoffmarkt in Bewegung

Während First Hydrogen seinen Fokus erweitert, geht die Entwicklung im Wasserstoffsektor unvermindert weiter:

  • Savage Companies und Symbio North America treiben wasserstoffbetriebene Transportfahrzeuge voran
  • Rehlko und Toyota kooperieren bei stationären Brennstoffzellen-Generatoren
  • Kanada und Kalifornien investieren massiv in Infrastrukturförderung

Die Frage bleibt: Verpasst First Hydrogen den richtigen Moment, indem es sich verzettelt? Die jüngste Kurserholung deutet auf Zuversicht hin – doch ob diese gerechtfertigt ist, wird sich erst in den kommenden Quartalen zeigen.

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