Influencer für das Thema Finanzen

Zunächst zum Begrifflichen: Das Wort Finfluencer setzt sich aus den Bestandteilen „Financial“ und „Influencer“ zusammen. Folgerichtig handelt es sich bei den betreffenden Personen um Social Media Influencer, welche im Finanzbereich tätig sind. Zumeist über Plattformen wie YouTube sind die Finfluencer aktiv. Aber auch Twitter, Instagram und Snapchat dienen oft als Plattform. Ziel der Experten ist es fast immer, Finanzwissen anschaulich und auch für Neulinge leicht verständlich zu präsentieren.

Immer größere Popularität

Gerade in der jüngeren Vergangenheit konnte das Themengebiet des Financial Influencing eine breite Schicht von Anhängern für sich gewinnen. Besonders das jüngere Publikum wird überproportional stark von den Finfluencern angesprochen. Der Grund dafür ist in der immer stärkeren Verbreitung von Social Media Apps zu finden: Laut einer Studie von ExpressVPN nutzen 100 Prozent der Vertreter der Generation Z (also der unter 25-Jährigen) Social Media Apps und geben auch an, dass diese Anwendungen stark ihr alltägliches Befinden beeinflussen. Allerdings hat die junge Generation nur wenig Vertrauen in die Betreiber der Plattformen und die präsentierten Inhalte. Nur 13 Prozent etwa vertrauen darauf, dass ihre Daten bei Facebook sicher sind. Gerade deshalb sind vertrauensvoll wirkende Persönlichkeiten für diese Nutzer anziehend.

Worauf Anleger achten müssen

Vorsicht ist aber auch beim Financial Influencing angebracht. Was Follower beachten sollten: Nicht immer bewerben die vermeintlichen Experten die besten Produkte; stattdessen werden teilweise solche Finanzanlagen vorgestellt, die leicht an die Zuschauer zu empfehlen sind. Insbesondere ein Trend zum Bewerben von ETFs lässt sich aktuell im Bereich des Finfluencing feststellen: Die an der Börse gehandelten Indizes sind leicht verkäuflich, da sie nur geringe Kosten beim Erwerb verursachen - allerdings sind die durch ETFs erzielten Renditen teils auch deutlich geringer, als etwa jene durch aktiv gemanagte Investmentfonds. Letztere kosten die Käufer zu Beginn allerdings einen Ausgabeaufschlag, wodurch sie für die Finfluencer weniger einfach zu bewerben sind - denn oft muss komplexeres Wissen vermittelt werden, um die Vorteile mancher Anlagen genauer zu erklären.

Nicht immer Experten

Teilweise ist auch nicht ersichtlich, ob es sich bei einem bestimmten Finfluencer denn nun wirklich um einen Experten beim Thema Finanzen handelt - oder einfach einen Privatanleger, der durch das Erstellen von Artikeln oder Videos gerne ein zusätzliches Einkommen generieren möchte. Generell gilt: Ein kurzfristiger Erfolg des Finfluencers an der Börse sagt noch lange nichts über dessen tatsächliche Sachkenntnis aus. Insbesondere in Jahren wie 2020, in denen beinahe alle an der Börse gehandelten Werte stark stiegen, ist es leicht, hohe Renditen zu erzielen - ob dieser Erfolg allerdings in schlechteren wirtschaftlichen Zeiten wiederholt werden kann, muss sich zunächst zeigen. Es ist daher wichtig, nicht alle Informationen für bare Münze zu nehmen; auch, wenn manche Finfluencer sehr professionell erscheinen.

Fazit

Fincluencer, also Influencer aus dem Finanzbereich, haben an Popularität gewonnen. Oft geben sie wirtschaftliches Wissen schnell verständlich weiter. Zu beachten gilt es jedoch, dass nicht jeder im Internet vorgestellte Investitions-Tipp erfolgversprechend sein muss. Es hängt also weiterhin an den Anlegern selbst, wie gut diese ihr Geld letztlich investieren.