Finanzwesen vs. Buchhaltung: Was soll ich studieren?
Wir möchten zu Beginn die grundsätzliche Frage “Was ist Buchhaltung?” klären:
Buchhaltung ist der Prozess, der Finanzinformationen eines Unternehmens, einer Organisation oder einer Person erfasst, klassifiziert, zusammenfasst, interpretiert und transparent und verständlich an relevante Personen kommuniziert.
Buchhaltung ist ein multidisziplinäres Fach, das sich mit den wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens oder einer Person befasst und sich auf Bereiche wie Informationstechnologie, Recht, Statistik, Wirtschaft und Volkswirtschaft stützt.
Welche Kenntnisse erwerbe ich im Studium?
Studierende erwerben fortgeschrittene theoretische und praktische Kenntnisse in den Bereichen Rechnungswesen und Finanzen; sie beherrschen die in der beruflichen Praxis des Rechnungswesens verwendeten Berechnungs- und Kalkulationsverfahren; sie lernen den Umgang mit spezieller Buchhaltungssoftware und erwerben ein umfassendes Verständnis des Rechnungswesens, der Finanzen und des Wirtschaftssektors - in den meisten Fällen wird dieses erworbene Wissen in einen internationalen und praxisbezogenen Kontext gesetzt.
Bin ich für diese Studienrichtung geeignet?
Wenn du dich für ein Studium der Finanzbuchhaltung bewirbst, solltest du im Idealfall bereits ein gutes Zahlenverständnis besitzen und analytisch begabt, genau, detailorientiert, loyal sowie vertrauenswürdig sein. An einigen Universitäten können die Studierenden nach dem ersten Studienjahr zwischen den Studiengängen wählen und wechseln, um nach den allgemeinen Einführungskursen die Richtung zu wählen, die ihren Interessen und Fähigkeiten am besten entspricht.
Der Einstieg in ein Finanzstudium
Unabhängig davon, was du beruflich vorhast, musst du im ersten Schritt deinen Bachelor of Science (oder Bachelor of Arts, je nach Universität oder Hochschule) erwerben. Dies schafft deine Basis, um zu lernen, wie du diverse Karrierepfade im Finanzbereich einschlagen und dich spezialisieren kannst (Berufsprofile sind unter anderem: Buchhalter/in, Controller/in, Wirtschaftsprüfer/in, Investmentbanker, Finanzmakler/in, Finanzberater/in).
In deinem Studium wirst du Mathematikkurse belegen und einiges über das Steuerrecht lernen, daher ist es von Vorteil, wenn du dich für diese Thematiken bereits persönlich interessierst. Außerdem wirst betriebswirtschaftliche Kurse wie die folgenden belegen:
- Finanzielle Buchführung
- Ethik
- Statistik
- Verwaltung
- Persönliche und geschäftliche Steuern
- Rechnungsprüfung
- Internationale Finanzen
Deine Kommunikationsfähigkeiten werden sich im Ablauf des Studiums verbessern, da sie für den Aufbau enger Arbeitsbeziehungen zu den Personen und Managementteams von entscheidender Bedeutung sind - diese zukünftigen “Arbeitskollegen” sind auf dein Fachwissen angewiesen sind.
Studierende, die sich in Buchhaltungsstudiengängen bewähren, zeichnen sich in der Regel durch hochwertige mathematische Fähigkeiten aus und sind organisiert, analytisch und strukturiert.
Finanzwesen oder Buchhaltung?
Zuerst möchten wir diese zwei Begriffe voneinander unterscheiden, damit wir eine bessere Entscheidungsgrundlage schaffen.
Finanzwesen - ein Überblick
Finanzwesen ist die Nutzung von Finanzdaten und -informationen zur Verwaltung und Analyse von Finanztrends im Hinblick auf Investitionen und Möglichkeiten. Finanzberater konzentrieren sich zum Beispiel auf die Kapitalrendite (ROI) und Strategien zur Maximierung von Investitionen. Zu den alltäglichen Aufgaben eines Finanzanalysten gehören die Auswertung aktueller und historischer Finanzdaten, die Untersuchung von Geschäfts- und Wirtschaftstrends und die Empfehlung von Einzelinvestitionen und Portfolios auf der Grundlage von Untersuchungen und Trends.
Gängige Berufe im Finanzbereich sind:
- Karrieren im Bankwesen
- Finanzberater/in
- Finanzhändler/in
- Hedge-Fonds-Manager/in
- Investmentbanker/in
Zu den üblichen Arbeitsplätzen im Finanzbereich zählen:
- Geschäftsbanken
- Kreditgenossenschaften
- Hypothekeninstitute
- Finanzunternehmen
- Regulierungsbehörden
Buchhaltung - ein Überblick
Buchhaltung ist der Prozess der Finanzbuchführung, sei es in Form von Budgets, Audits oder Steuerungen. Mit der Konzentration auf Zahlen und Finanzberichte in der Geschäftswelt verwalten Buchhalter und Rechnungsprüfer den täglichen Geldfluss innerhalb einer Organisation. Zu den typischen Aufgaben eines Buchhalters oder Wirtschaftsprüfers gehören die Prüfung von Jahresabschlüssen, die Berechnung von Steuern, die Organisation und Pflege von Finanzunterlagen sowie das Vorschlagen von Möglichkeiten zur Kostensenkung, Umsatzsteigerung und Gewinnoptimierung.
Gängige Berufe in der Buchhaltung sind:
- Buchhalter/in
- Wirtschaftsprüfer/in
- Lohnbuchhalter/in
- Risikobewerter/in
- Steuerberater/in
Zu den üblichen Arbeitsorten für Buchhaltungsjobs zählen:
- Wirtschaftsprüfungsunternehmen
- Öffentliche Buchhaltungsfirmen
- Unternehmen
- Finanzunternehmen
- Steuerbüros
Der Unterschied zwischen Finanzwesen und Buchhaltung
Rechnungswesen ist ein engerer Bereich, der sich auf professionelle Verfahren zur Verwaltung und Steuerung von Zahlen und Konten konzentriert, während das Finanzwesen dieselben Informationen zur Analyse potenzieller Wachstumsmuster verwendet, um die Unternehmensfinanzen strategisch zu planen. Obwohl diese Bereiche ähnlich klingen und ähnliche Fähigkeiten erfordern, gibt es doch Unterschiede zwischen ihnen.
Der Unterschied zwischen Buchhaltung und Finanzen liegt darin, wie mit den Finanzen eines Unternehmens verfahren werden soll. Ein Student mit einem Abschluss in Buchhaltung wird professionelle Prinzipien und Prozesse anwenden, um Zahlen zu verwalten, anstatt sie zu beeinflussen. Ein Finanzstudent hingegen ist mehr an Finanzstrategie und -kontrolle interessiert und daran, wie er auf der Grundlage von Finanztrends klug investieren kann.