FIFA will auf Hitze-Probleme der Klub-WM reagieren
Der Fußball-Weltverband FIFA denkt nach den Hitze-Problematiken und der damit verbundenen großen Kritik der Trainer und Spieler des Turniers in den USA über Änderungen nach.
Die "Hitzespiele" der diesjährigen Klub-WM endeten mit einem spektakulären Finalsieg von Chelsea über den Champions-League-Sieger PSG (hier weiterlesen >>>).
Die FIFA zieht nun Anpassungen beim Spielplan für die WM-Endrunde 2026 der Nationalteams in Betracht, die ebenfalls in den USA stattfindet. "Die Hitze ist ein Punkt", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino nach dem Finale. Als Folge könnten die frühen Matches vermehrt in Stadien, die überdacht sind (Atlanta, Dallas, Houston, Los Angeles und Vancouver), gespielt werden.
2026 wird die Weltmeisterschaft vom 11. Juni bis 19. Juli in Mexiko, Kanada und den USA gespielt. Beim Mega-Turnier werden erstmals 48 Nationalteams teilnehmen und insgesamt 104 Partien absolviert.
"Es ist schon krass. Es kostet extrem Kräfte"
Zahlreiche Spieler und Trainer hatten während des Turniers über die extremen Bedingungen gerade bei den Anstoßzeiten um 12.00 Uhr oder 15.00 Uhr Ortszeit an Spielorten mit komplett offenen Stadien geklagt.
"Es ist schon krass. Es kostet extreme Kräfte", sagte Bayern-Profi Leon Goretzka zu den besonderen Herausforderungen mit großer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit. Im klimatisierten Mercedes Benz Stadium in Atlanta, wo die Bayern das Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain bestritten, seien die Bedingungen dagegen ideal gewesen.
"Ein ganz wichtiger Punkt ist die Anstoßzeit", sagte Borussia Dortmunds Trainer Niko Kovac nach dem Aus im Viertelfinale gegen Real Madrid in East Rutherford. "Dass die Spieler der Mittagssonne ausgesetzt sind, wo es so heiß hergeht, dass ein Normalsterblicher nicht vor die Tür gehen soll und die Fußballer Höchstleistungen bringen sollen, das ist sehr grenzwertig. Ich würde mir wünschen, dass man etwas Rücksicht auf die Spieler nimmt", kritisiert der BVB-Coach.
Top-Nationen mit Anstoßzeiten mitten in der Nacht?
Die FIFA plant dem Vernehmen nach vier Anstoßzeiten an den Tagen mit Gruppenspielen. Dabei wird wohl durchrotiert werden, sodass ein Nationalteam seine Spiele zu unterschiedlichen Zeiten austrägt.
Bei größeren europäischen Nationen mit einem erwartungsgemäß großen TV-Publikum werden die Sender allerdings darauf drängen, ihre Teams in der europäischen Primetime zeigen zu können und nicht mitten in der Nacht.