Manuel Fettner setzt ein starkes Zeichen für seine Abschiedssaison. Der 40-jährige Österreicher landete beim Sommer-Grand-Prix in Predazzo auf dem zweiten Platz – ausgerechnet auf der Schanze, wo 2026 olympische Medaillen vergeben werden. Ryoyu Kobayashi aus Japan gewann souverän vor dem ÖSV-Routinier.

Der Wettkampf im Val di Fiemme war mehr als nur ein gewöhnlicher Sommerwettbewerb. Nach der Absage der Weltcup-Generalprobe im Januar war dies die einzige Chance für die internationale Elite, die modernisierte Olympia-Anlage unter Wettkampfbedingungen zu testen.

Kobayashi dominiert, Fettner überzeugt

Auf der "Trampolino Giuseppe dal Ben" setzte sich Japans Skisprung-Star Ryoyu Kobayashi mit 280,2 Punkten deutlich durch. Seine Sprünge auf 136,5 und 137 Meter waren eine Klasse für sich. Fettner folgte mit 270,8 Punkten und nur 9,4 Zählern Rückstand auf Rang zwei. Den dritten Platz sicherte sich Philipp Raimund aus Deutschland mit 269,6 Punkten.

Das österreichische Team überzeugte auch in der Breite. Stefan Kraft wurde Sechster, Daniel Tschofenig Siebter – drei ÖSV-Springer also in den Top Ten.

"Das macht es sogar noch besser"

Fettner zeigte sich nach seinem starken Auftritt zufrieden: "Das war ein cooler Wettkampf, obwohl eigentlich nur ein Sprung richtig gut war. Das macht es aus meiner Sicht sogar noch besser vom Gefühl her."

Für den Tiroler war es bereits der zweite Erfolg in Italien binnen weniger Tage. Am Donnerstag hatte das ÖSV-Team auf der Normalschanze einen Doppelsieg durch Jan Hörl vor Daniel Tschofenig gefeiert.

Wichtige Erkenntnisse für Olympia 2026

Die Wettkämpfe im Rahmen des "FIS Nordic Summer Festival" lieferten wertvolle Daten für die Olympia-Vorbereitung. Die modernisierte Schanze präsentierte sich als anspruchsvoll, aber fair. Japan unterstrich seine Mannschaftsstärke mit vier Springern in den Top Ten.

Abschiedstournee mit Medaillen-Ambitionen

Fettner hatte im Mai angekündigt, seine Karriere nach dem Olympia-Winter zu beenden. Der zweite Platz in Predazzo ist ein vielversprechender Auftakt für seine letzte Saison.

Besonders reizvoll: Der Traum von einer olympischen Medaille im Mixed-Team-Wettbewerb an der Seite seiner Freundin Lisa Eder könnte durchaus Realität werden. Seine Form jedenfalls stimmt – und das ausgerechnet auf der Schanze, wo es 2026 um alles geht.