Fannie Mae steht vor einer historischen Wende. Nach fast zwei Jahrzehnten unter staatlicher Kontrolle könnte der Hypothekengigant bald wieder an die Börse zurückkehren. Doch kann das Unternehmen wirklich ohne den schützenden Mantel der US-Regierung überleben?

Rückkehr an die Börse in Sicht?

Die US-Regierung prüft aktuell einen Börsengang für Fannie Mae und Freddie Mac – allerdings mit einem entscheidenden Vorbehalt: Washington will weiterhin eine Aufsichtsrolle behalten und die impliziten Staatsgarantien nicht aufgeben. Seit der Finanzkrise 2008 stehen beide Unternehmen unter staatlicher Zwangsverwaltung, haben sich aber inzwischen wieder zu profitablen Unternehmen entwickelt.

Die Pläne lösen kontroverse Diskussionen aus. Analysten warnen vor den Risiken eines halbherzigen Ausstiegs aus der Conservatorship. "Ohne strukturelle Reformen, insbesondere bei den Kapitalreserven, könnte Fannie Mae verwundbar bleiben", heißt es in Marktkreisen. Das Unternehmen müsse sich auf strengere Vorgaben der Federal Housing Finance Agency einstellen.

Finanzielle Herausforderungen trotz Gewinnen

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Trotz eines beeindruckenden Nettoergebnisses von 16,9 Milliarden Dollar im Jahr 2024 sieht sich Fannie Mae mit wachsenden Risiken konfrontiert:

  • 752 Millionen Dollar Rückstellungen für Kreditausfälle
  • Betrugsfälle im Bereich Mehrfamilienhäuser
  • Steigende Zahlungsausfälle
  • Wertverluste bei Immobilienportfolios

Gleichzeitig zeigt das Unternehmen mit einem aktuellen CAS-Anleihen-Rückkaufprogramm, dass es aktiv sein Schuldenmanagement betreibt. Die Ausschreibung läuft noch bis heute, könnte aber verlängert werden.

Markt reagiert verhalten

Die Aktie von Fannie Mae zeigt sich heute mit einem Plus von 2,3% bei 9,80 Euro. Spektakulär ist die Langfristperformance: Seit Jahresanfang hat sich der Kurs fast verdreifacht, im Jahresvergleich sogar versiebenfacht. Doch die wahre Bewährungsprobe steht noch bevor – der mögliche Abschied von der staatlichen Obhut könnte die wahre Stresstest für den Hypothekenpionier werden.

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