Fallen die Immobilienpreise weiter? Statistikamt legt Daten vor
24.03.2023 | 05:50
WIESBADEN (dpa-AFX) - Das Statistische Bundesamt legt an diesem Freitag (8.00 Uhr) Daten vor, wie sich die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im vierten Quartal entwickelt haben. Die Zahlen werden mit Spannung erwartet, da der langjährige Boom am Häusermarkt seit einigen Monaten gekippt ist und die Preise selbst in vielen begehrten Großstädten von hohem Niveau aus sinken. Bereits im dritten Quartal hatten sich Wohnimmobilien laut Statistischem Bundesamt im Schnitt leicht um 0,4 Prozent zum Vorquartal verbilligt.
Als Hauptgrund für die Trendwende gelten wesentlich teurere Finanzierungen. So haben sich die Zinsen bei Krediten mit zehnjähriger Zinsbindung binnen gut eines Jahres von knapp einem Prozent auf fast vier Prozent vervierfacht. Das führt dazu, dass die Monatsraten für Zins und Tilgung um Hunderte Euro höher liegen als zuvor. Käufer und Verkäufer finden bei den immer noch hohen Preisen oft nicht mehr zusammen. Viele Beobachter erwarten, dass sich der Immobilienmarkt erst in der zweiten Jahreshälfte wieder belebt.
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) geht davon aus, dass sich Wohnungen und Häuser im vierten Quartal um 1,8 Prozent gemessen am dritten Quartal verbilligt haben. Verglichen mit dem Schlussquartal 2021 seien die Preise noch gestiegen. Der Verband, in dem die wichtigsten deutschen Immobilienfinanzierer vereint sind, stützt sich dabei auf Transaktionsdaten von mehr als 700 Banken.
Der Zinsanstieg hat auch zu einem Einbruch des Geschäfts mit Baufinanzierungen geführt. Im Januar lag das Neugeschäft mit Hypothekendarlehen inklusive Verlängerungen laut Bundesbank bei 12,7 Milliarden Euro - fast die Hälfte weniger als im Vorjahresmonat./als/DP/stw
AXC0012 2023-03-24/05:50
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.