Finanzexperten gehen wegen der Corona-Krise von einer massiven Rezession in der Eurozone in diesem Jahr aus, gefolgt von einer Erholung im kommenden Jahr. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag auf Grundlage einer Umfrage mitteilte, erwarten die 57 befragten Experten für dieses Jahr eine um 5,5 Prozent schrumpfende Wirtschaft. Im Jahr darauf wird mit einem Wachstum um 4,3 Prozent gerechnet.

Die Arbeitslosenquote dürfte demnach in diesem Jahr von aktuell 7,4 auf durchschnittlich 9,4 Prozent steigen. Im kommenden Jahr soll sie den Prognosen zufolge auf 8,9 Prozent sinken.

Die Inflationsrate wird für dieses Jahr mit 0,4 Prozent geschätzt, in den kommenden beiden Jahren soll sie auf 1,2 beziehungsweise 1,4 Prozent steigen. Der mittelfristige Zielwert der EZB beträgt knapp zwei Prozent. Längerfristig rechnen die Experten nicht mit einer deutlich steigenden Inflation. Die Rate wird im Mittel bei 1,7 Prozent gesehen.

Die EZB befragt einmal je Quartal Fachleute über ihre Einschätzungen zur künftigen wirtschaftlichen Entwicklung. Die aktuelle Umfrage wurde zwischen dem 31. März und dem 7. April durchgeführt. Ein Großteil der Antworten ist laut EZB am Ende des Erhebungszeitraums eingegangen. Die massiven wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind daher in der Erhebung bereits berücksichtigt./bgf/ssc/zb

AXC0137 2020-05-04/10:53

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