EVN hat Preissenkungen angekündigt / 15 bis 20 Prozent durch "maßgeschneiderte Angebote für Neuabschlüsse" im zweiten Halbjahr - Mikl-Leitner: "Längst überfällig" - Landbauer: "Höchste Zeit"
07.06.2023 | 17:48
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Der niederösterreichische Versorger EVN hat am Mittwoch Preissenkungen angekündigt. "Längst überfällig", reagierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Die EVN Energievertrieb GmbH&Co KG beabsichtige, ihren Kunden, die zum 30. Juni des Jahres einen aufrechten Vertrag haben, im zweiten Halbjahr 2023 "maßgeschneiderte Angebote für Neuabschlüsse anzubieten", die einer Preissenkung von 15 bis 20 Prozent entsprechen, hatte der Versorger in einer Aussendung mitgeteilt.
"Wenn die derzeitige internationale Preissituation stabil bleibt, kommt es dadurch zu einer Entlastung in dreistelliger Millionenhöhe", so Geschäftsführer Herwig Hauenschild. Details müssten im Rahmen der EnergieAllianz Austria erarbeitet werden.
Sie "habe in der aktuellen Situation überhaupt kein Verständnis, wenn sich Energieversorger ein Körbergeld auf Kosten unserer Landsleute verdienen. Daher müssen sich die gesunkenen Großhandelspreise auf den Stromrechnungen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher so schnell und deutlich wie möglich bemerkbar machen", betonte die Landeshauptfrau. Die angekündigte Preissenkung der EVN in der Höhe von bis zu 20 Prozent im Laufe der kommenden Monate sei "gut und richtig und vor allem: längst überfällig". Sollten die Großhandelspreise in den kommenden Monaten weiter sinken, werde erwartet, dass das Management umgehend reagiere. "Darauf werden wir sehr genau achten", so Mikl-Leitner.
Es sei "höchste Zeit, dass die EVN die Abzocke beendet", sagte LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ). Ankündigungen bezeichnete er als "zu wenig" und forderte einen "sofortigen Stopp des Preiswahnsinns". Es brauche echte Senkungen, "die bei den Familien ankommen und zwar rasch". Obwohl die Preise an den internationalen Börsen seit Monaten im Sturzflug seien, kassiere die EVN bei der Bevölkerung "ungeniert ab".
"Der Druck, den wir auf Mikl-Leitner und ihre schwarz-blaue Landesregierung ausgeübt haben, macht sich nun endlich bezahlt", stellte NEOS-Landessprecherin Indra Collini fest. Der nächste Schritt sei eine Sonderprüfung der Stromtarife bei der EVN. Der Landesrechnungshof müsse nun für Transparenz sorgen und "klären, warum die gesunkenen Marktpreise nicht schon viel früher bei den Kundinnen und Kunden angekommen sind".
Erst am Dienstag hatten sich die Pinken im Bundesland für eine Sonderprüfung der EVN durch den Landesrechnungshof ausgesprochen. Unter die Lupe genommen werden sollen Preiskalkulation, deren Offenlegung die Grünen forderten, und Stromherkunft. Der Landtagsklub der SPÖ Niederösterreich kündigte am Mittwoch an, die Beauftragung des Landesrechnungshofs mit einer Sonderprüfung zu unterstützen.
we/vos/ivn
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