Gerade in schwierigen Zeiten haben die mit in der Regel eher stabilen Geschäftsmodellen ausgestatteten Versorger traditionell Hochsaison. Dass es diesmal nur bedingt so ist/war liegt etwa am Börsenunwort 2022: Übergewinnsteuer. Auch müssen die Unternehmen mit einer noch nie dagewesenen Volatilität der Preise an den Strombörsen zurandekommen.

In realen Zahlen wurde dies erst kürzlich ins Jahresergebnis des niederösterreichischen Versorgers EVN gegossen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte der Umsatz um 69,6 Prozent auf rund 4,06 Mrd. Euro zu, der Gewinn sank um 35,6 Prozent auf 209,6 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 erwartet die EVN unter Annahme stabiler Rahmenbedingungen, ein Konzernergebnis in einer Bandbreite von etwa 190 Mio. bis 250 Mio. Euro, vorerst nicht berücksichtigt ist dabei der Ergebnisbeitrag aus der Verbund-Beteiligung. Die Besteuerung von Zufallsgewinnen wird die EVN-Gruppe voraussichtlich mit einem dreistelligen Millionen-Euro-Betrag betreffen.

Apropos Verbund. Denn die meisten positiven Stimmen zur Aktie beziehen sich weniger auf die Ertragsentwicklung des Versorgers, sondern auf den Wert dessen Beteiligung am größten österreichischen Stromproduzenten: die 12,6 Prozent am Verbund haben einen Marktwert von rund 3,4 Milliarden Euro. Das entspricht exakt dem kompletten Marktwert der EVN. Deren operatives Geschäft gibt es somit quasi zum Nulltarif obendrauf’. Entsprechend sind auch alle Kursziele der Analysten (deutlich) oberhalb des aktuellen Kurses angesiedelt (siehe Tabelle).

An sich ein gutes Umfeld für Anlegerinnen und Anleger, die zwar an den Chancen des Aktienmarktes partizipieren möchten, das Risiko von Kursverlusten aber möglichst klein halten möchten - etwa per Aktienanleihe.

So funktioniert’s.

Die Erste Group hat gerade eine Protect Pro Aktienanleihe auf die EVN in der Zeichnung. Laufzeit des Produkts ist ein Jahr. Dafür gibt es fix einen Zinskupon von 9,75 Prozent. Rückgezahlt wird eine Aktienanleihe in der Regel, wenn der Basiswert (EVN-Aktie) am Schluss bei zumindest dem Ausgangskurs liegt. In diesem Fall - Protect-Mechanismus - wurde eine zusätzliche Barriere von 80% des Startwerts eingebaut, bis zu der die Aktie fallen darf und es weiter 100% der Nominale retour gibt. Diese Barriere ist auch nur - Pro-Mechanismus - zu Laufzeitende gültig. Sollte der Kurs trotzdem unter der Barriere liegen, gibt’s statt Cash die entsprechende Anzahl an EVN-Aktien ins Depot gebucht - plus dem 9,75-Prozent-Zinskupon. 

INFO 9,75% ERSTE Protect Pro Aktienanleihe auf EVN AG 23-24

ISIN: AT0000A324L3

Emittent: Erste Group

Produkt: Aktienanleihe

Basiswert: EVN

Nominale: 1000 Euro

Kursfixierung: 03.02.22023

Begebungstag: 06.02.2023

Fälligkeit: 06.02.2024

Zinskupon: 9,75%

Kupontyp: fix

Barriere: 80%

Barrierebeobachtung: nur am Schluss

Rückzahlung: Cash / Aktien

Mehr gibt’s hier

Aus dem Börse Express PDF vom 26.01.2023 

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