Europa verteidigt Ryder Cup: Straka wird zur Konstante

Europa hat den Ryder Cup 2025 auf dem Bethpage Black erfolgreich verteidigt. Dabei entwickelte sich Sepp Straka vom Debütanten 2023 zur verlässlichen Stütze des Teams.
Der Wiener Golfer hat in nur zwei Jahren eine bemerkenswerte Transformation vollzogen. Was 2023 in Rom als historisches Debüt begann, ist heute zur Selbstverständlichkeit geworden: Straka gehört fest zum europäischen Ryder-Cup-Kern.
Historisches Debüt in Rom 2023
Rom 2023 markierte einen Wendepunkt für den österreichischen Golfsport. Als erst zweiter Österreicher nach Bernd Wiesberger spielte Straka im Kontinentalvergleich - und holte als erster seines Landes einen Punkt für Europa.
An der Seite des Iren Shane Lowry zeigte der Wiener eine beeindruckende Leistung. Seine Mischung aus Präzision und mentaler Stärke trug maßgeblich zum deutlichen Europa-Sieg bei. Kapitän Luke Donald lobte ihn wiederholt als "verlässlichen Teamplayer".
Vier PGA-Tour-Siege in drei Jahren
Strakas Aufstieg basiert auf harter Arbeit und konstanten Leistungen. 2022 gelang ihm mit der Honda Classic der erste PGA-Tour-Sieg eines Österreichers. Es folgten die John Deere Classic 2023 sowie zwei weitere Titel 2025.
Besonders sein Triumph bei der hochdotierten Truist Championship katapultierte ihn zeitweise in die Top 10 der Weltrangliste. "Das war der bislang größte Sieg meiner Karriere", erklärte Straka nach dem Turnier.
Seine Stärken liegen im präzisen Eisenspiel und der Fähigkeit, unter Druck die Nerven zu bewahren - ideale Voraussetzungen für das anspruchsvolle Matchplay-Format des Ryder Cups.
"100% Österreicher und 100% Amerikaner"
Geboren in Wien, zog Straka mit 14 Jahren in die USA. Trotz amerikanischem Akzent und Wohnsitz in Alabama blieb seine Loyalität zu Österreich unerschütterlich.
Bereits 2011 entschied er sich, bei der European Boys' Team Championship für Österreich anzutreten. Seine doppelte Identität beschreibt er so: "Ich bin 100% Österreicher und 100% Amerikaner".
In Österreich lösten seine Erfolge eine Begeisterungswelle aus - den sogenannten "Straka-Effekt".
Mentale Stärke als Trumpf
Im emotionalen Ryder-Cup-Umfeld ist Strakas stoische Ruhe unschätzbar wertvoll. Während andere von der hitzigen Atmosphäre beeinflusst werden, bleibt "The Ox" fokussiert.
Seine Fähigkeit, konstant gutes Golf zu spielen und sich nahtlos in verschiedene Partnerschaften einzufügen, verleiht dem europäischen Team strategische Tiefe. Auf dem schwierigen Bethpage Black mit ohrenbetäubender US-Kulisse war diese mentale Stärke entscheidend.
Major-Titel als nächstes Ziel
Mit zwei erfolgreichen Ryder-Cup-Teilnahmen und vier PGA-Tour-Siegen hat sich Straka in der Weltspitze etabliert. Der nächste logische Schritt: ein Major-Titel.
Seine besten Major-Ergebnisse - Platz zwei bei der Open Championship 2023 und Rang sieben bei der PGA Championship 2023 - zeigen das vorhandene Potenzial.
Für Team Europa ist Straka längst mehr als nur Punktelieferant. Er verkörpert Beständigkeit und Professionalität - Eigenschaften, die ihn auch in den kommenden Jahren zur festen Größe im europäischen Team machen werden.