Europa beschleunigt Verkehrswende: Milliarden für E-Mobilität
Europa drückt aufs Tempo bei der Verkehrswende. Diese Woche endeten wichtige Förderfristen in Österreich, Deutschland plant neue E-Auto-Prämien und die EU stellt milliardenschwere Innovationshilfen bereit.
Die koordinierte Offensive der drei Ebenen zeigt: Der politische Wille für die Dekarbonisierung des Verkehrs ist da. Doch können die unterschiedlichen Strategien wirklich den Durchbruch bringen?
Österreich setzt auf Wasserstoff-Busse
Österreich macht ernst beim öffentlichen Verkehr. Das Förderprogramm "Emissionsfreie Busse und Infrastruktur" (EBIN) sollte gestern den Umstieg von Diesel- auf Wasserstoff- und Elektrobusse beschleunigen.
Die "Vorzeigeregion Energie" des Klima- und Energiefonds stellt bis 2025 120 Millionen Euro bereit. Das Geld fließt in die gesamte Wasserstoff-Kette: von der Produktion grünen Wasserstoffs bis zu den Tankstellen.
Besonders im Fokus: Schwere Nutzfahrzeuge, die sich schwer elektrifizieren lassen. Hier soll Wasserstoff die Lösung sein.
Deutschland: Soziale E-Auto-Förderung kommt
Die Bundesregierung ändert ihre E-Auto-Strategie grundlegend. Ab 2026 gibt es eine neue Kaufprämie für Geringverdiener - finanziert mit drei Milliarden Euro bis 2029.
Der 8-Punkte-Plan geht aber weiter:
- Dienstwagen-Regelung: 0,25-Prozent-Besteuerung gilt künftig bis 100.000 Euro Listenpreis
- Kfz-Steuer: Elektroautos bleiben bis 2035 befreit
- Ladeinfrastruktur: Massive Investitionen für Pkw und Lkw geplant
Das Kalkül: Wer weniger verdient, soll sich trotzdem ein E-Auto leisten können. Kritiker befürchten aber einen schwächeren Gebrauchtwagenmarkt.
EU-Innovationsfonds: 40 Milliarden für die Zukunft
Die EU spielt in einer anderen Liga. Der EU-Innovationsfonds stellt bis 2030 rund 40 Milliarden Euro bereit - gespeist aus dem Emissionshandel.
Das Geld fließt in Leuchtturmprojekte von der Forschung bis zur Marktreife. Besonders gefördert wird "Net-Zero-Mobilität" in allen Verkehrssektoren.
Das Ziel: Europa soll technologisch führend bleiben - vor allem gegen die asiatische und amerikanische Konkurrenz.
Drei Strategien, ein Ziel
Die Ansätze unterscheiden sich deutlich:
- Österreich: Fokus auf öffentlichen Verkehr und Wasserstoff-Technologie
- Deutschland: Soziale Komponente und individuelle Pkw-Mobilität
- EU: Breite Technologie-Förderung als Risikostreuung
Analysten sehen die Verlässlichkeit der Förderung als entscheidend an. Nur dann investiert auch die Privatwirtschaft massiv in die Transformation.
Kommt der Durchbruch bis 2030?
Die nächsten Jahre werden zur Bewährungsprobe. Deutschland muss beweisen, dass seine Förderung bei den Zielgruppen ankommt. Österreich braucht industrielle Wasserstoff-Produktion und flächendeckende Tankstellen.
Die EU wird zeigen müssen, welche Innovationen sich am Markt durchsetzen können. Das Rennen um die klimaneutrale Mobilität ist eröffnet - und Europa will es gewinnen.








