Die Europäische Union revolutioniert den Zahlungsverkehr: Ab Oktober 2025 müssen alle Banken in der Eurozone bei jeder Überweisung automatisch prüfen, ob der Empfängername zur IBAN passt. Diese "Verification of Payee" (VoP) genannte Sicherheitstechnik soll Betrugsversuche und Fehlüberweisungen verhindern, bevor das Geld das Konto verlässt.

Die Neuregelung ist Teil der umfassenden EU-Sofortüberweisungsverordnung, die kostenlose 10-Sekunden-Transfers zum neuen Standard macht. Gleichzeitig tritt mit DORA ein strenges IT-Sicherheitsgesetz für Finanzinstitute in Kraft. Millionen Verbraucher und Unternehmen profitieren von schnelleren, sichereren Zahlungen – die Banken stehen vor der größten digitalen Umrüstung seit Jahren.

Automatische Namenskontrolle ab Oktober

Der 9. Oktober 2025 markiert einen Wendepunkt im europäischen Zahlungsverkehr. Ab diesem Stichtag greift die VoP-Pflicht für alle Zahlungsdienstleister in der Eurozone. Das System funktioniert simpel: Gibt der Absender einen Empfängernamen ein, gleicht die Bank diesen automatisch mit dem Namen des IBAN-Kontoinhabers ab.

Bei Unstimmigkeiten erhält der Kunde sofort eine Warnung – noch bevor die Überweisung ausgeführt wird. Diese Sicherheitsbarriere gilt sowohl für neue Sofortüberweisungen als auch für klassische SEPA-Überweisungen. Die Regelung zielt direkt auf sogenannte "Authorized Push Payment"-Betrügereien ab, bei denen Kriminelle ihre Opfer zur "freiwilligen" Geldübertragung verleiten.

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10-Sekunden-Transfers werden zum Standard

Die Sicherheitsoffensive ist untrennbar mit der EU-Vision ultraschneller Zahlungen verbunden. Seit Januar 2025 müssen alle Banken der Eurozone rund um die Uhr Sofortüberweisungen empfangen können. Ab Oktober folgt die Sendepflicht: Jede Bank muss dann auch 10-Sekunden-Transfers anbieten.

Entscheidend ist die Kostenregelung: Sofortüberweisungen dürfen nicht teurer sein als normale SEPA-Transfers. De facto macht dies blitzschnelle, sichere Zahlungen zur kostenlosen Standardleistung. Unternehmen erhalten sofortigen Zugriff auf eingehende Gelder, Verbraucher können auch abends und am Wochenende in Echtzeit überweisen.

DORA: Cyber-Schutzschild für Finanzsektor

Hinter den Zahlungsneuerungen steht ein noch umfassenderes Sicherheitsnetz: der Digital Operational Resilience Act (DORA). Seit Januar 2025 in Kraft, unterwirft das Gesetz alle Finanzunternehmen – von Banken über Versicherer bis zu Krypto-Anbietern – strengen Cyber-Sicherheitsregeln.

DORA verlangt robuste IT-Risikomanagement-Systeme, regelmäßige Belastungstests und schnelle Störungsmeldungen. Schwere IT-Ausfälle müssen binnen vier Stunden den Behörden gemeldet werden. Besonders brisant: Auch kritische IT-Dienstleister wie Cloud-Anbieter werden direkt in die Haftung genommen – ein Novum in der EU-Finanzregulierung.

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Paradigmenwechsel gegen digitale Bedrohungen

Die neuen Regelungen entstehen als Antwort auf eine sich rapide wandelnde Bedrohungslandschaft. Während die bisherige PSD2-Richtlinie erfolgreich die Zwei-Faktor-Authentifizierung einführte, blieb sie gegen raffinierte Betrugsmaschen machtlos, bei denen Kunden selbst die Überweisung autorisieren.

Branchenexperten sprechen von einem Paradigmenwechsel: Die EU spielt nicht nur Verteidigung, sondern formt aktiv einen innovativeren Zahlungsmarkt. Gleichzeitig reduziert Europa seine Abhängigkeit von außereuropäischen Zahlungslösungen und stärkt die digitale Souveränität.

Für viele Finanzinstitute bedeutet die Compliance jedoch erhebliche Investitionen in veraltete IT-Systeme, die nun 24/7-Echtzeitbetrieb und neue Betrugserkennung unterstützen müssen.

Ausblick: Auf dem Weg zur "Open Finance"

Die digitale Transformation des EU-Bankwesens geht weiter. Bis Ende 2025 werden die dritte Zahlungsdiensterichtlinie (PSD3) und eine neue Zahlungsverordnung (PSR) erwartet, die Betrugsschutz und Verbraucherrechte weiter stärken sollen.

Parallel erfolgt bis November 2025 die Pflicht-Umstellung auf den ISO 20022-Nachrichtenstandard, der Zahlungsdaten standardisiert und anreichert. Diese Initiativen bahnen den Weg zur "Open Finance" – einer Ära, in der Datenaustausch und Innovation auf einem Fundament aus Vertrauen und Widerstandsfähigkeit aufbauen.