Die digitale Bankenwelt steht vor einem Wendepunkt: Ab 9. Oktober 2025 müssen alle Banken in der Eurozone bei Überweisungen automatisch prüfen, ob der eingegebene Name zum IBAN passt. Die neue Verification of Payee (VoP) genannte Pflicht-Funktion soll Betrug und Überweisungsfehler drastisch reduzieren.

Rund 3.000 Banken und Zahlungsdienstleister sind von der EU-weiten Regelung betroffen. Das System funktioniert wie eine Ampel: Grün bei perfekter Übereinstimmung, Gelb bei kleinen Abweichungen wie Tippfehlern, Rot bei völlig falschen Namen. Verbraucher erhalten die Prüfung kostenlos für alle SEPA-Überweisungen.

Die neue Vorschrift ist Teil der EU-Sofortüberweisungsverordnung, die 2024 in Kraft trat. Sie soll das größte Sicherheits-Update des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums seit Jahren werden.

Wie das Ampel-System gegen Betrug wirkt

Der Ablauf bleibt für Bankkunden gewohnt einfach: Name und IBAN eingeben, Betrag bestätigen. Neu ist die Echtzeit-Prüfung im Hintergrund. Die eigene Bank fragt in unter fünf Sekunden bei der Empfängerbank nach, ob die Daten stimmen.

Das Ergebnis erscheint sofort auf dem Bildschirm:
- "Match": Perfekte Übereinstimmung – Überweisung kann problemlos durchgeführt werden
- "Close Match": Kleine Abweichung erkannt – Kunde kann nach Warnung meist trotzdem überweisen
- "No Match": Name und IBAN passen nicht zusammen – starke Warnung zum Abbruch der Transaktion

Besonders clever: Das System erkennt auch harmlose Varianten wie "M. Müller" statt "Max Müller" und stuft sie als "Close Match" ein. So entstehen keine unnötigen Blockaden im Zahlungsverkehr.

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Betrugs-Epidemie zwingt EU zum Handeln

Hinter der neuen Regel steht eine besorgniserregende Entwicklung: Online-Betrügereien wie gefälschte Rechnungen oder manipulierte Überweisungsdaten haben dramatisch zugenommen. Kriminelle geben sich als seriöse Unternehmen aus und leiten Zahlungen auf ihre Konten um.

In Großbritannien läuft seit 2020 ein ähnliches System namens "Confirmation of Payee". Die Erfahrungen dort zeigen: Die Namens-Prüfung stoppt einen Großteil der Betrugsversuche, bevor Schäden entstehen.

Warum jetzt? Die EU-Kommission sieht die IBAN-Prüfung als Baustein für die geplante dritte Zahlungsdienste-Richtlinie (PSD3), die den Verbraucherschutz weiter verstärken soll. Gleichzeitig reduziert das System auch unschuldige Tippfehler bei der IBAN-Eingabe.

Knapper Zeitplan setzt Banken unter Druck

Der 9. Oktober 2025 gilt als Stichtag für alle Eurozone-Banken – ohne Ausnahmen oder Aufschub. Experten bezeichnen den Zeitplan als "aggressiv", zumal die technische Infrastruktur komplett neu aufgebaut werden muss.

Der Europäische Zahlungsverkehrsrat (EPC) arbeitet an einem zentralen Verzeichnisdienst, der erst Mitte 2025 für Tests bereitsteht. Das lässt den Banken nur wenige Monate für die finale Umsetzung und Kundenschulung.

Für Nicht-Euro-Länder gilt eine Schonfrist bis 9. Juli 2027. Deutsche Banken können sich darauf aber nicht verlassen – sie müssen pünktlich im Oktober startklar sein.

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Ein neues Zeitalter für sicheres Online-Banking

Die IBAN-Namen-Prüfung markiert einen historischen Schritt: Erstmals wird europaweit bei jeder Überweisung automatisch die Identität des Empfängers verifiziert. Was heute noch Innovation ist, wird morgen Standard sein.

Für Verbraucher und Unternehmen bedeutet das mehr Sicherheit bei weniger Aufwand. Die unsichtbare Prüfung im Hintergrund macht Online-Banking vertrauenswürdiger, ohne den gewohnten Komfort zu beeinträchtigen.

Ausblick: Nach dem erfolgreichen Start könnte das VoP-System auf andere Zahlungsarten ausgeweitet werden. Europa setzt damit Maßstäbe für sicheren digitalen Zahlungsverkehr weltweit.