Ethereum: Fundament bleibt stark
Ethereum steckt aktuell in einem Spannungsfeld zwischen kurzfristigem Druck durch die US-Notenbank und klar positiven Signalen aus dem institutionsgetriebenen Kryptomarkt. Während der Kurs zuletzt nachgab, zeigen Netzwerkdaten und Großinvestoren etwas anderes: Im Hintergrund wird kräftig eingesammelt. Wie passt dieser Widerspruch zwischen Preis und Fundamentaldaten zusammen?
Fed-Entscheidung bremst Risikoappetit
Auslöser der jüngsten Schwäche war die Zinsentscheidung der US-Notenbank am 10. Dezember. Die Fed senkte den Leitzins zwar um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent – eigentlich ein stützender Faktor für Risikoanlagen wie Kryptowährungen. Entscheidend war jedoch der Ausblick.
Die Zentralbank stellte für 2026 lediglich einen weiteren Zinsschritt in Aussicht und signalisierte insgesamt einen vorsichtigen Kurs. Dieses „hawkish cut“-Signal nahm Spekulationen den Schwung. Ethereum gab die Gewinne aus der vorangegangenen Vorfreude-Rally wieder ab und prallte an höheren Widerständen nach unten ab. Positiv: Die Region um 3.100 US‑Dollar hielt bislang als wichtige Unterstützung.
Kursseitig bewegt sich Ether heute mit rund 3.183 US‑Dollar nur leicht im Plus, liegt damit aber auf Sicht von 30 Tagen gut 10 Prozent im Minus und rund 32 Prozent unter dem 52‑Wochen-Hoch. Der 14-Tage-RSI um 42 deutet dabei eher auf ein neutrales bis leicht angeschlagenes Momentum hin.
Institutionen nutzen die Schwäche
Trotz der kurzfristigen Volatilität zieht Ethereum diese Woche verstärkt Adressen mit großem Kapital an.
BlackRock plant Staking-ETF
Ein zentrales Signal kommt von BlackRock. Der weltgrößte Vermögensverwalter hat offiziell einen Antrag für einen Staked-Ethereum-ETF (Ticker: ETHB) eingereicht. Im Fokus stehen dabei nicht nur Kurschancen, sondern auch die Staking-Erträge im Ethereum-Netzwerk.
Der Schritt wertet aus Marktsicht das ökonomische Modell von Ethereum auf: Staking als Einkommensquelle wird in ein reguliertes Produkt gegossen, das für institutionelle Anleger leicht zugänglich ist. Selbst bei schwankendem Spotpreis unterstreicht diese Entwicklung den langfristigen Charakter der Investment-These rund um das Netzwerk.
BitMine und ETF-Zuflüsse
Parallel dazu zeigen On-Chain-Daten eine klare Kaufseite auf größeren Adressen:
- BitMine hat seine aggressive Akkumulationsstrategie fortgesetzt und hält mittlerweile rund 3,86 Millionen ETH im Wert von etwa 12,36 Milliarden US‑Dollar. Allein am 10. Dezember kamen weitere 64.622 ETH hinzu.
- Spot-Ethereum-ETFs verzeichneten am 10. Dezember Nettozuflüsse von 177,6 Millionen US‑Dollar – der höchste Wert seit sechs Wochen – gefolgt von weiteren 57,6 Millionen US‑Dollar heute.
- Fundstrat-Stratege Tom Lee bezeichnete Ethereum am Donnerstag als „deutlich unterbewertet“ und betonte, dass seine Firma auf dem aktuellen Niveau weiter zukauft.
Die Kombination aus ETF-Zuflüssen, Firmenkäufen und positivem Research deutet darauf hin, dass professionelle Marktteilnehmer die aktuelle Schwäche eher als Einstiegs- als als Ausstiegssignal sehen.
Netzwerk-Upgrade drückt Gebühren
Parallel zur Makro- und ETF-Seite entwickelt sich auch das Protokoll selbst weiter. Das Ethereum-Netzwerk befindet sich mitten in der „Fusaka“-Upgrade-Sequenz, die vor allem Effizienz und Skalierung adressiert.
BPO-1 aktiviert – Layer-2 im Fokus
Am 10. Dezember wurde das BPO‑1‑Upgrade erfolgreich aktiviert. Ziel ist eine bessere Datenverarbeitung für Layer‑2-Lösungen wie Optimism oder Arbitrum. Kernelemente:
- Erhöhung der „Blob“-Kapazität auf ein Ziel von 10 (maximal 15) pro Block
- Weitere Senkung der Datenkosten für Rollups
- Folge-Upgrade BPO‑2 ist bereits für Januar 2026 geplant und soll die Kapazität erneut erhöhen
Die Folge: Die Gebühren auf der Ethereum-Hauptkette sind auf ein Siebenjahrestief gefallen. Grund ist die zunehmende Verlagerung des Transaktionsvolumens auf Layer‑2-Netzwerke, die durch die neuen Datenstrukturen effizienter arbeiten können.
Kurzfristige Störung durch Prysm-Bug
Ganz reibungslos verlief der Upgrade-Zyklus dennoch nicht. Ein Bug im Prysm-Client (Version 7.0.0) sorgte zeitweise für einen Rückgang der Validator-Beteiligung auf 74,7 Prozent. Das verzögerte die Finalität von Transaktionen, ohne die Integrität der Kette zu gefährden.
Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin betonte, dass keine ungültigen Blöcke finalisiert wurden und die Sicherheit der Chain jederzeit gewährleistet blieb. Entwickler werten die Episode als bestandenen Stresstest für die Client-Diversität, da das Netzwerk trotz der Störung funktionsfähig blieb.
Angebotsknappheit verstärkt Kurspotenzial
Besonders auffällig ist aktuell die Angebotsseite. Der Anteil der gesamten ETH-Menge, der auf zentralisierten Börsen liegt, ist auf nur noch rund 8,6 bis 8,7 Prozent gefallen – den niedrigsten Wert seit 2015.
In den vergangenen 30 Tagen haben große Adressen über 800.000 ETH aufgesammelt, während Reserven auf Börsen weiter abschmelzen. In Verbindung mit der durch BlackRocks geplanten Staking-Produkte angefachten Staking-Nachfrage verengt sich das frei verfügbare Angebot. Die Marktliquidität nimmt ab, was bei anhaltender Nachfrage künftige Aufwärtsbewegungen verstärken könnte.
Fazit: Kurzfristiger Druck, robuste Struktur
Unterm Strich steht Ethereum derzeit zwischen restriktiver wirkender Fed-Politik und einem deutlich verbesserten strukturellen Umfeld. Der jüngste Rücksetzer in Richtung 3.200 US‑Dollar ist vor allem eine Reaktion auf die vorsichtige Zinskommunikation, während die Fundamentaldaten in Form steigender Institutionennachfrage, niedriger Netzwerkgebühren und historisch knapper Börsenbestände eher für eine solide mittelfristige Perspektive sprechen. Für die nächsten Monate dürfte damit weniger die nächste Fed-Sitzung als vielmehr die konkrete Ausgestaltung von Staking-Produkten und die weitere Verlagerung von Aktivität auf Layer‑2-Lösungen den Ton setzen.
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