Ethereum steht im Dezember spürbar unter Druck. Rückläufige On-Chain-Aktivität, anhaltende Abflüsse aus US-Spot-ETFs und ein technisch angeschlagener Chart belasten die Stimmung. Während das Netzwerk mit dem jüngsten Upgrade technisch vorankommt, dominiert an den Märkten vor allem eine Frage: Hält die aktuelle Unterstützungszone oder folgt ein weiterer Rücksetzer?

Schwache Performance trotz Upgrade

Nach einem kräftigen Rückgang in den vergangenen sieben Tagen um rund 15 % notiert Ethereum aktuell bei 2.826,88 US‑Dollar. Damit liegt der Kurs fast 40 % unter dem 52‑Wochen-Hoch und zugleich nur knapp über dem jüngsten Jahrestief – ein klares Zeichen, dass der Titel kurzfristig unter Druck steht.

Auslöser ist nicht nur die allgemeine Risikoaversion im Kryptomarkt, sondern auch ein deutlicher Shake-out im Derivatehandel. In den letzten 24 Stunden wurden Krypto-Positionen im Volumen von rund 650 Mio. US‑Dollar liquidiert, davon etwa 235 Mio. US‑Dollar allein auf Ethereum. Vor allem Long-Positionen wurden auf dem falschen Fuß erwischt, was den Abwärtsimpuls verstärkte und kurzfristig zusätzlichen Verkaufsdruck erzeugte.

On-Chain-Daten: Aktivität bricht ein

Parallel dazu zeigen die On-Chain-Daten eine deutliche Abkühlung der Netzwerkaktivität – ein schlechtes Signal für alle, die auf eine breite Nutzung setzen.

  • Weniger aktive Adressen: Die Zahl der wöchentlich aktiven Ethereum-Adressen ist auf rund 324.000 gefallen, den niedrigsten Stand seit sieben Monaten. Zum Quartalsbeginn lag dieser Wert noch bei etwa 440.000. Marktbeobachter sprechen bereits von einem regelrechten Rückzug privater Nutzer.
  • Rückgang bei Transaktionen: Auch die Anzahl der Transaktionen ist auf Niveaus vom Jahresmitte zurückgefallen. Das deutet darauf hin, dass trotz technischer Verbesserungen aktuell weniger reale Nutzung stattfindet.
  • Verkäufe großer Wallets: On-Chain-Tracker melden zudem Verkäufe von über 28.500 ETH durch sogenannte Wale in kurzer Zeit. Solche Bewegungen verstärken häufig den Widerstand auf der Oberseite und erschweren eine schnelle Erholung.

Besonders pikant: Die schwächere Aktivität fällt genau in die Zeit nach dem Fusaka-Upgrade, das am 3. Dezember 2025 live ging. Die Einführung von „PeerDAS“ soll Datenverfügbarkeit verbessern und Layer‑2‑Transaktionen günstiger machen. Fundamental ist das ein Fortschritt, doch der Kursverlauf erinnert eher an ein klassisches „Sell the News“-Muster – die positiven Effekte in der Technik werden von der aktuellen Marktschwäche überlagert.

Institutionelle Ströme drehen nach Süden

Auch von institutioneller Seite kommt derzeit wenig Rückenwind. US‑Spot‑ETFs auf Ethereum verzeichnen seit mehreren Handelstagen durchgehend Nettomittelabflüsse. In Summe sind zuletzt über 224 Mio. US‑Dollar aus diesen Produkten abgeflossen.

An der Spitze der Rückgaben steht BlackRocks ETHA-Fonds, der einen wesentlichen Teil der jüngsten Redemptions verantwortet. Insgesamt sind die gesamten verwalteten Vermögen der US‑Spot‑ETH‑ETFs seit Mitte Dezember um mehrere Milliarden US‑Dollar geschrumpft. Das signalisiert, dass größere Adressen zumindest kurzfristig Gewinne sichern oder Engagements reduzieren.

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Ganz einseitig ist das Bild aber nicht: Der Investor Kevin O’Leary hat öffentlich betont, nur noch in Bitcoin und Ethereum investiert zu sein – und verweist dabei auf aus seiner Sicht bessere Regulierung und Liquidität. Gleichzeitig soll Bitmine rund 140 Mio. US‑Dollar in ETH aufgebaut haben. Diese Gegenbeispiele zeigen, dass es trotz der negativen ETF‑Ströme durchaus Marktteilnehmer gibt, die die aktuellen Kurse als Chance sehen.

Technische Lage: Unterstützung im Fokus

Charttechnisch bleibt Ethereum anfällig. Mit einem Kurs deutlich unter dem 50‑Tage‑Durchschnitt von 3.195,92 US‑Dollar ist der kurzfristige Trend klar abwärtsgerichtet. Der 14‑Tage‑RSI liegt mit 42 Punkten im neutralen bis leicht schwachen Bereich – von einer klaren Überverkauft-Situation kann also noch nicht gesprochen werden.

Wesentlich sind nun zwei Kurszonen:

  • Support: Die unmittelbare Unterstützungszone liegt im Bereich von 2.850 bis 2.900 US‑Dollar. Ein Bruch darunter könnte zügig den Weg in Richtung 2.800 US‑Dollar öffnen. Bei anhaltendem Druck wären sogar tiefere Liquiditätszonen um 2.500 US‑Dollar denkbar.
  • Widerstand: Auf der Oberseite gilt es aus technischer Sicht zunächst, die Marke von 3.050 US‑Dollar zurückzuerobern und im Anschluss die Region um 3.200 US‑Dollar zu überwinden. Erst dann wäre die aktuelle bärische Struktur klar infrage gestellt.

Dass der Kurs nur rund 2 % über dem 52‑Wochen-Tief und knapp 12 % unter dem 50‑Tage‑Durchschnitt notiert, unterstreicht, wie sensibel die Lage gerade ist.

Fazit: Kurzfristig Gegenwind, langfristig Fundament

In der Summe trifft Ethereum derzeit eine ungünstige Kombination aus schwacher Retail-Aktivität, Verkäufen großer Wallets und anhaltenden Abflüssen aus Spot‑ETFs. Der erfolgreiche Abschluss des Fusaka-Upgrades und die damit verbundenen Verbesserungen im Netzwerk ändern kurzfristig wenig an dieser Gemengelage.

Für die kommenden Wochen bleibt der Bereich um 2.850 bis 2.900 US‑Dollar technisch entscheidend: Hält diese Unterstützungszone, wäre eine Erholungsbewegung naheliegend. Setzen sich dagegen ETF‑Abflüsse und On-Chain-Schwäche fort, sind weitere Rücksetzer in Richtung der tieferen Liquiditätsbereiche vor dem Jahreswechsel ein realistisches Szenario.

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