Der Kosmetikriese Estee Lauder präsentierte im dritten Quartal eine zwiespältige Bilanz: Während Gewinn und Umsatz die Erwartungen übertrafen, offenbarten die Zahlen zugleich strukturelle Schwächen. Besonders der Einbruch im lukrativen asiatischen Travel-Retail-Geschäft setzt dem Unternehmen zu. Kann die eingeleitete Strategiewende den Abwärtstrend stoppen?

Ernüchterung trotz Gewinnsprung

Zwar übertraf der Konzern mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,65 US-Dollar die Analystenschätzungen um satte 109 Prozent. Doch die Freude währte nur kurz – die Aktie gab dennoch nach. Der Grund: Die organischen Verkäufe schrumpften um 9 Prozent, im Travel-Retail-Segment sogar um dramatische 28 Prozent. Vor allem die Marken Estée Lauder und La Mer leiden unter der Flaute im asiatischen Reisemarkt, der einst das Wachstum befeuerte.

China als Achillesferse

Die Abhängigkeit vom chinesischen Markt wird für Estee Lauder zunehmend zum Problem. Die gedämpfte Konsumstimmung in der Region drückt die Verkäufe spürbar. Zwar zeigen die globalen Verkaufszahlen außerhalb des Travel-Retail-Bereichs leichte Verbesserungen, doch das reicht nicht, um die großen Löcher zu stopfen.

Umbau mit schmerzhaften Einschnitten

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Als Reaktion auf die Krise treibt das Unternehmen seine "Beauty Reimagined"-Strategie voran. Dazu gehören:

  • Eine Neuausrichtung des Travel-Retail-Geschäfts
  • Verbesserungen im Bestandsmanagement
  • Ein drastischer Stellenabbau von 5.800 bis 7.000 Positionen weltweit

Trotz dieser Maßnahmen musste der Konzern seine Prognosen für das Gesamtjahr nach unten korrigieren. Der erwartete bereinigte Gewinn je Aktie liegt nun nur noch zwischen 1,30 und 1,55 US-Dollar.

Analysten bleiben skeptisch

Die Mehrheit der Beobachter verharrt auf "Hold"-Einstufungen mit einem durchschnittlichen Kursziel von rund 70 US-Dollar. Angesichts der aktuellen Kursentwicklung – die Aktie notiert deutlich unter diesem Niveau – spiegelt dies die anhaltenden Zweifel an einer schnellen Erholung wider. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob der Schönheitskonzern seine Transformation erfolgreich meistert oder weiter an Strahlkraft verliert.

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