Die israelische Armee verschärft ihr Vorgehen im Gazastreifen dramatisch. Während die Hamas einen blutigen Anschlag in Jerusalem für sich reklamiert, signalisiert Israel überraschend Bereitschaft für eine Waffenruhe – aber nur nach Trumps Plan. Die Lage im Nahen Osten erreicht einen neuen kritischen Punkt.

Offensive in Gaza-Stadt: "Größere Härte" angekündigt

Die israelische Armee hat eine Intensivierung ihrer Offensive in Gaza-Stadt angekündigt. Armeesprecher Avichay Adraee erklärte am Dienstag in einer direkten Botschaft an die Bewohner: "Die Verteidigungskräfte sind entschlossen, die Hamas zu besiegen und werden mit größerer Härte vorgehen." Die drastische Warnung wurde über den Onlinedienst X verbreitet und enthält eine eindringliche Aufforderung zur sofortigen Flucht für alle Einwohner.

Diese Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, der ohnehin von extremer Spannung geprägt ist. Die Frage ist: Führt diese Eskalation zu noch mehr Leid in der bereits schwer getroffenen Zivilbevölkerung?

Hamas bekennt sich zu tödlichem Anschlag in Jerusalem

Parallel zur militärischen Eskalation meldet sich die Hamas zu Wort. Der bewaffnete Arm der Organisation, die Al-Kassam-Brigaden, hat die Verantwortung für einen der tödlichsten Anschläge seit Kriegsbeginn übernommen. Bei dem Angriff auf eine Bushaltestelle im Jerusalemer Viertel Ramot wurden sechs Menschen getötet und acht weitere zum Teil schwer verletzt.

Die Tat ereignete sich bereits am Montag, doch die offizielle Bestätigung der Hamas unterstreicht die strategische Dimension. Zwei palästinensische Angreifer führten den Anschlag aus – ein klarer Beweis dafür, dass der Konflikt längst nicht mehr auf Gaza beschränkt ist.

Überraschende Wendung: Israel signalisiert Waffenruhe-Bereitschaft

Inmitten dieser Eskalation kommt eine überraschende Entwicklung: Israels Außenminister Gideon Saar erklärte Bereitschaft für eine Waffenruhe auf Basis des neuen US-Entwurfs. "Präsident Trump hat es vor zwei Tagen deutlich gesagt: Israel hat JA zu seinem Vorschlag gesagt", so Saar während eines Besuchs in Kroatien.

Doch dieser scheinbare Friedensimpuls hat klare Grenzen. Israel will den Krieg nur "in Übereinstimmung mit den vom Sicherheitskabinett festgelegten Grundsätzen" beenden. Das dürfte bedeuten: Die Waffenruhe steht unter Vorbehalt und folgt streng israelischen Sicherheitsinteressen.

Regionale Auswirkungen und internationale Reaktionen

Die aktuelle Eskalation wirft mehrere kritische Fragen auf:

  • Wird Trumps Vermittlungsvorschlag tatsächlich eine Deeskalation bringen?
  • Wie reagieren andere regionale Akteure auf die verschärfte Offensive?
  • Kann die zivile Bevölkerung in Gaza ausreichend geschützt werden?

Die Situation bleibt extrem volatil. Während Israel militärisch härter durchgreift, hält es gleichzeitig die Tür für diplomatische Lösungen offen. Dieser zweigleisige Ansatz spiegelt die komplexe Gemenglage wider, in der Sicherheitsinteressen und politischer Druck sich gegenüberstehen.

Eins steht fest: Die nächsten Tage werden entscheidend sein für die weitere Entwicklung in dieser bereits Jahre andauernden Konfliktregion. Die internationale Gemeinschaft blickt gespannt auf die Reaktionen aller Beteiligten – und particularly auf die Umsetzung von Trumps Friedensplan.