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La Française Group: Europäischer Gewerbeimmobilienmarkt - verschärfte Marktpolarisierung
EQS-News: La Française Group / Schlagwort(e): Marktbericht/Immobilien
La Française Group: Europäischer Gewerbeimmobilienmarkt - verschärfte
Marktpolarisierung
10.03.2023 / 08:46 CET/CEST
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Europäischer Gewerbeimmobilienmarkt - verschärfte Marktpolarisierung
von Virginie Wallut, Director of Real Estate Research and Sustainable
Investment, La Française Real Estate Managers
Trotz eines volatilen Finanzumfelds haben sich die europäischen und
insbesondere die französischen Investmentmärkte mit einem soliden
Anlagevolumen gut behauptet. Allerdings verdeckt dieses Jahresvolumen eine
spürbare Abkühlung des Marktes gegen Jahresende. Die Straffung der
Geldpolitik durch die Zentralbanken zur Eindämmung der steigenden Inflation
ging einher mit einem Zinsanstieg, der die Immobilienrenditen in die Höhe
getrieben hat. Angesichts dieses neuen Umfelds verhielten sich die Anleger
eher vorsichtig und wählten ihre Positionen seit Sommer äußerst selektiv.
Der Markt hat jedoch keine signifikante generelle Entspannung der Zinssätze
erlebt, sondern vielmehr differenzierte Anpassungen je nach Objektqualität,
Größe, Vermietungsstand und Immobilienart.
2023 dürften Mietrenditen die wichtigste Triebkraft für die
Immobilienperformance sein. Das Wachstum der Mieteinnahmen wird angetrieben
durch (i) Mietindizes, die meist mit der Inflation korrelieren, (ii)
Marktsegmente, in denen die Nachfrage das Angebot übersteigt, (iii)
Verbesserungen der Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) von
Immobilien, um neue Nutzungen oder die neuesten regulatorischen Standards zu
erfüllen.
Stakeholder, die normalerweise Fremdkapital einsetzen, dürften von dem neuen
Finanzumfeld besonders betroffen sein, während eigenkapitalstarke Investoren
diese Entwicklung für neue Chancen nutzen könnten.
Ein Hauptziel der Anleger sollte 2023 darin bestehen, ein robustes Portfolio
zu entwickeln, indem sie ihre Portfolios weiter zugunsten alternativer
Objekte (Gesundheitswesen, verwaltete Wohnimmobilien) und regionaler Märkte,
die ein defensiveres Profil aufweisen, diversifizieren.
Investitionsvolumen im Jahresvergleich leicht rückläufig
In Europa belief sich das Investitionsvolumen in Gewerbeimmobilien Ende
Dezember 2022 auf fast 245 Mrd. EUR, allen voran in Großbritannien,
Deutschland und Frankreich mit 58 Mrd. EUR, 52 Mrd. EUR bzw. 29 Mrd. EUR.
Das Investitionsvolumen ist im Vorjahresvergleich leicht rückläufig (-4 %),
was auf ein besonders schwaches viertes Quartal zurückzuführen ist. Aufgrund
der fehlenden Konvergenz zwischen Verkäufern und Käufern bei den Preisen und
insbesondere bei den Anlageklassen, bei denen die Renditen am niedrigsten
waren, verhielten sich die Anleger deutlich abwartend.
Infolgedessen gingen die Investitionsvolumina in den Segmenten Büro und
Logistik im Jahresvergleich um -14% bzw. -7% zurück. Diversifizierungs- und
Einzelhandelsimmobilien verzeichneten einen Anstieg von 23 % bzw. 2 %.
Hinter dem Rückgang des Gesamtinvestitionsvolumens in Europa verbergen sich
im Ländervergleich gegensätzliche Tendenzen: Der deutliche Rückgang in
Deutschland (-17 %) und Großbritannien (-5 %) überdeckt einen leichten
Anstieg des Volumens in Frankreich (+2 %) und deutlichere Steigerungen in
Belgien (+115 %), Spanien (+35 %) und Irland (+20 %).
Vielfältige Dekompression bei Bürorenditen
Der Aufwärtstrend bei den Immobilienrenditen hat sich in Europa im 4.
Quartal verstärkt, was auf den weiteren Zinsanstieg und die
Finanzierungskosten zurückzuführen ist. Deutschland ist ein gutes Beispiel
dafür: Die Finanzierungskosten für hochwertige Immobilien stiegen von
weniger als 1,25 % im Januar 2022 auf mehr als 4 % Ende 2022. Dies ist der
höchste Stand seit 2011.
Die Dekompression der Renditen variiert je nach Markt. Die Bürorenditen in
Deutschland weisen den stärksten Rückgang auf, über 100 Basispunkte (bps)
über einen Zeitraum von einem Jahr (Hamburg +140 bps; Berlin +105 bps;
Frankfurt +105 bps; München +105 bps), während Dublin einen Anstieg von 35
bps, London 50 bps und Paris 65 bps verzeichnete.
Stabile Investmentnachfrage
Die Vermietungsmärkte für Büroflächen verzeichnen weiterhin eine robuste
Nachfrage. Auf den meisten europäischen Märkten gibt es einen zweigeteilten
Markt mit (i) geringem Leerstand, der die Mieten in zentralen Lagen in die
Höhe treibt, und (ii) überversorgten Märkten in der Peripherie, wo die
Mieten sinken. Die Nutzer tendieren zu Qualitätsobjekten, insbesondere im
Hinblick auf energetische Kriterien. Sie bevorzugen zentrale Standorte, die
es ihnen ermöglichen, von ihren neuen Arbeitsregelungen zu profitieren, ihre
Fachkräfte auf einem nach wie vor angespannten Arbeitsmarkt zu halten und zu
gewinnen und gleichzeitig ihre CO2-Bilanz zu verbessern.
Insgesamt stieg der Flächenumsatz 2022 im Jahresvergleich um 9 %* und
erreichte in Märkten wie Mailand und Hamburg ein Volumen, das über dem
Zehnjahresdurchschnitt lag. Einige Märkte, wie Amsterdam, Brüssel und
Frankfurt, verzeichnen jedoch einen Nachfragerückgang.
Neue Arbeitsformen und die damit einhergehende Verschlankung der Büroflächen
führen zu einem Anstieg der Leerstandsquoten, insbesondere bei sekundären
Objekten, da die Nutzer weniger neue Flächen anmieten, als sie freimachen.
Polarisierung der Märkte
Die zunehmende Umnutzung von Gebäuden hat sich 2022 fortgesetzt. In der Tat
hat die Freigabe von als veraltet angesehenen Räumlichkeiten zugunsten der
neuesten Generation von Anlagen das Angebot an gebrauchten Büroflächen
erhöht.
Die Leerstandsquoten nehmen auf allen europäischen Märkten zu, wenngleich
die Situation in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich ist. In
Deutschland gibt es weiterhin ein begrenztes oder sogar geringes Angebot,
während Peripherieländer wie Spanien, Irland und Italien durchschnittliche
Leerstandsquoten von über 10 % aufweisen.
Die geballte Nachfrage nach Objekten der neuesten Generation, die neue
Nutzungs- und Energieverbrauchsstandards erfüllen, sorgt weiterhin für einen
Anstieg der Mieteinnahmen bei erstklassigen Objekten. Gleichzeitig stehen
die Mieten für sekundäre Objekte unter Druck, obwohl Objekte mit
hervorragender Zugänglichkeit und wettbewerbsfähigen Mieten eine gewisse
Widerstandsfähigkeit zeigen.
Die Nachhaltigkeitsanforderungen der Nutzer spiegeln sich in der Höhe der
Mieten wider. Die Nutzer achten jetzt besonders auf die Energiekosten und
den damit verbundenen Anstieg der Mietpreise.
Quellen: CBRE, Knight Frank, MBE, La Française REM Research
*Nachfrage in den zwölf wichtigsten europäischen Städten: Brüssel, Lille,
Lyon, Paris, Berlin, Frankfurt, Hamburg, München, Dublin, Mailand,
Amsterdam, Madrid
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