Janus Henderson Investors: Unternehmensverschuldung auf Rekordniveau, aber Wunsch nach Krediten schwindet

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Janus Henderson Investors: Unternehmensverschuldung auf Rekordniveau, aber

Wunsch nach Krediten schwindet

12.07.2023 / 08:33 CET/CEST

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Unternehmensverschuldung auf Rekordniveau, aber Wunsch nach Krediten

schwindet

Laut dem aktuellen Janus Henderson Corporate Debt Index [1]nahmen

Unternehmen 2022/23 Netto-Neuverschuldungen in Höhe von 456 Mrd. US-Dollar

[2] auf, was den Gesamtschuldenstand bei konstanten Wechselkursen um 6,2 %

auf einen Rekordwert von 7,80 Billionen US-Dollar ansteigen ließ. Unter

Berücksichtigung der Wechselkursschwankungen wurde damit der Höchststand von

2020 überschritten.

Dennoch ist ein Fünftel des Anstiegs der Nettoverschuldung lediglich darauf

zurückzuführen, dass Unternehmen wie Alphabet und Meta einen Teil ihrer

riesigen Bargeldbestände ausgaben. Die Gesamtverschuldung, in der

Barbestände nicht enthalten sind, stieg bei konstanten Wechselkursen

weltweit nur um 3,0 %, was etwa der Hälfte des durchschnittlichen Anstiegs

der letzten zehn Jahre entspricht. Höhere Zinssätze haben zwar den Wunsch

Kredite aufzunehmen, gebremst, aber noch keine wesentlichen Auswirkungen auf

die Zinskosten der meisten Großunternehmen gehabt.

Das US-Telekommunikationsunternehmen Verizon wurde 2022/23 erstmals zum

weltweit am höchsten verschuldeten Nicht-Finanzunternehmen. Der

Google-Eigentümer Alphabet blieb das bargeldreichste Unternehmen. [3]

Starke Bilanzen dank Rekordgewinnen

Die weltweiten Vorsteuerergebnisse (ohne Finanzwerte) stiegen um 13,6 %

[4]auf

einen Rekordwert von 3,62 Billionen US-Dollar, wobei die Verbesserung

allerdings stark konzentriert war. Neun Zehntel des Gewinnanstiegs von 433

Mrd. US-Dollar bei konstanten Wechselkursen entfielen auf die Ölproduzenten

der Welt. Einige Sektoren, darunter die Telekommunikationsbranche, Medien

und Bergbau, verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr geringere Gewinne.

Insgesamt erhöhten die weltweit gestiegenen Gewinne das Eigenkapital. Dies

bedeutete, dass der weltweite Verschuldungsgrad, der ein wichtiges Maß für

die Tragfähigkeit der Verschuldung darstellt, trotz der gestiegenen

Kreditaufnahme im Jahresvergleich bei 49 % stabil blieb.

Cashflow von Rekordniveau gesunken

Der Cashflow, der Faktoren wie Investitionen und Betriebskapital

berücksichtigt, folgte 2022/23 jedoch nicht dem Anstieg der Gewinne, sondern

sank gegenüber dem Rekordhoch von 2021/22 um 3 % [5]. Trotz niedrigerer

Cashflows schütteten die Unternehmen einen Rekordbetrag von 2,1 Billionen

US-Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen aus, gegenüber 1,7

Billionen US-Dollar im Vorjahr, und überbrückten die Differenz durch höhere

Kreditaufnahme oder den Abbau von Barbeständen.

Höhere Zinssätze wirken sich nur langsam auf Unternehmen aus

Viele Großunternehmen finanzieren ihre Schulden mit Anleihen zu festen

Zinssätzen (sogenannten Kupons), was die Auswirkungen höherer Zinssätze

verzögert - nur etwa ein Achtel der Anleihen wird jedes Jahr refinanziert.

Die Zinskosten stiegen 2022/23 bei konstanten Wechselkursen nur um 5,3 %,

was deutlich unter dem Anstieg der weltweiten Zinssätze lag, und die Zinsen

verschlangen nur 9,2 % der Gewinne [6]. Dabei gibt es erhebliche regionale

Unterschiede. US-amerikanische Unternehmen, die sich stärker über Anleihen

finanzieren, verzeichneten keinen Anstieg der Zinskosten, während in Europa,

wo variabel verzinsliche Bankkredite üblich sind, die Zinsaufwendungen um

ein Sechstel stiegen.

Erträge sind zurück - Unternehmensanleihen bieten Anlegern interessante

Möglichkeiten

Der Medianwert bzw. die typische Rendite für Investment-Grade-Anleihen lag

im Mai bei 4,9 %, gegenüber 4,1 % vor einem Jahr und 1,7 % 2021. Dies bietet

Anleiheinvestoren die Möglichkeit, sich höhere Erträge zu sichern, und

bietet die Aussicht auf Kapitalgewinne, wenn der Zinszyklus 2024 von

Zinserhöhungen zu Zinssenkungen übergeht.

Ausblick

Die Weltwirtschaft verlangsamt sich, da die höheren Zinssätze Druck auf die

Nachfrage und die Unternehmensgewinne ausüben. Aufgrund der höheren

Kreditkosten und der gedrosselten Wirtschaftstätigkeit werden die

Unternehmen versuchen, einen Teil ihrer Schulden zurückzuzahlen, wobei es

jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Sektoren und

zwischen den stärksten und schwächsten Unternehmen geben wird. Die

Nettoverschuldung wird wahrscheinlich weniger stark sinken als die

Gesamtverschuldung, da Unternehmen, die über viel Liquidität verfügen, ihre

Bargeldbestände weiter abbauen. Insgesamt geht Janus Henderson davon aus,

dass die Nettoverschuldung in diesem Jahr um 1,9 % auf 7,65 Billionen

US-Dollar sinken wird.

James Briggs und Michael Keough, Fixed Income Portfolio Managers bei Janus

Henderson, erklären: "Der genaue Verlauf der Weltwirtschaft und der

Unternehmensgewinne mag sehr vage sein, aber das Ende des

Zinserhöhungszyklus und die Rückkehr der ,Erträge' bedeuten, dass es für

Anleger in Unternehmensanleihen viel Grund zur Freude gibt.

Die Verschuldung mag gestiegen sein, aber sie ist bestens abgesichert, und

die Weltwirtschaft ist bemerkenswert widerstandsfähig geblieben. Diese

Widerstandsfähigkeit und die außerordentlich hohe Profitabilität der

Unternehmen in den letzten zwei Jahren spiegeln die enormen Summen wider,

die von den Regierungen in Form von Defizitausgaben und von den

Zentralbanken als Liquiditätshilfen während der Pandemie ausgegeben wurden.

Der Zinsanstieg, der notwendig war, um die daraus resultierende Inflation

einzudämmen, ist in den meisten Ländern erfolgreich. Es ist jedoch

keineswegs klar, wann und in welchem Umfang die Wirtschaft die

schmerzhafteren Folgen - höhere Arbeitslosigkeit und geringere Gewinne - zu

spüren bekommen wird.

Die höheren Zinskosten werden den Druck auf die Unternehmen auf absehbare

Zeit allmählich erhöhen, wobei einige von ihnen je nach ihrer

Kreditwürdigkeit und der Anleihenstruktur stärker betroffen sein werden als

andere. All dies bedeutet spannende Zeiten für Anleger in

Unternehmensanleihen. Am offensichtlichsten ist, dass höhere Zinssätze das

Thema ,Erträge' wieder in den Vordergrund rücken. Zum ersten Mal seit Jahren

können sich Anleger ein bedeutendes Ertragsniveau sichern. Und nicht nur

das: Sinken die Marktzinsen aufgrund der niedrigeren Inflation und der sich

verlangsamenden Wirtschaft, steigen die Anleihekurse, was ebenfalls zu

Kapitalgewinnen führt. Die Zentralbanken werden wahrscheinlich ab 2024 die

Zinsen senken.

Eine sich verlangsamende oder sogar schrumpfende Wirtschaft wird die

Kreditwürdigkeit einiger Schuldner stärker beeinträchtigen als andere, aber

das Ausmaß dieser Auswirkungen und die Zeitverzögerungen sind derzeit sehr

unsicher. In dieser Phase des Kreditzyklus ist die Sektor- und Titelauswahl

von großer Bedeutung. Unter diesen Bedingungen ziehen wir es vor, uns auf

qualitativ hochwertige Unternehmen mit starken Bilanzen, stabilem Cashflow

und robusten Fundamentaldaten zu konzentrieren."

-Ende-

Presse-Anfragen

Silke Tschorn +49 69 33 99 78 17 - stschorn@dolphinvest.eu

Heidi Rauen +49 69 33 99 78 13 - hrauen@dolphinvest.eu

Über Janus Henderson

Die Janus Henderson Group ist ein weltweit führender aktiver

Vermögensverwalter, der seine Kunden dabei unterstützt, durch differenzierte

Einblicke, disziplinierte Investmententscheidungen und erstklassigen Service

hervorragende finanzielle Ergebnisse zu erzielen.

Janus Henderson verwaltet per 31. März 2023 ein Anlagevermögen von etwa 311

Milliarden US-Dollar (ca. 286 Mrd. Euro) und hat über 2.000 Mitarbeiter

sowie Büros in 24 Städten weltweit. Das Unternehmen mit Sitz in London ist

an der New York Stock Exchange (NYSE) und der Australian Securities Exchange

(ASX) notiert.

Quelle: Janus Henderson Gruppe plc.

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Herausgegeben von Janus Henderson Investors. Janus Henderson Investors ist

der Name, unter dem Anlageprodukte und -dienstleistungen von Janus Henderson

Investors International Limited (Reg.-Nr. 3594615), Janus Henderson

Investors UK Limited (Reg.-Nr. 906355), Janus Henderson Fund Management UK

Limited (Reg.-Nr. 2678531), Henderson Equity Partners Limited (Reg.-Nr.

2606646 ), (jeweils eingetragen in England und Wales unter 201 Bishopsgate,

London EC2M 3AE und beaufsichtigt von der Financial Conduct Authority) und

Janus Henderson Investors Europe S.A. (Reg.-Nr. B22848, 2 Rue de Bitbourg,

L-1273, Luxemburg, und beaufsichtigt von der Commission de Surveillance du

Secteur Financier). Henderson Secretarial Services Limited (gegründet und

eingetragen in England und Wales, eingetragene Nr. 1471624, eingetragener

Sitz 201 Bishopsgate, London EC2M 3AE) ist der Name, unter dem die

Sekretariatsdienste für Unternehmen erbracht werden. Alle diese Unternehmen

sind hundertprozentige Tochtergesellschaften der Janus Henderson Group plc.

(gegründet und eingetragen in Jersey, eingetragene Nr. 101484, mit

eingetragenem Sitz in 13 Castle Street, St Helier, Jersey, JE1 1ES). Janus

Henderson Investors (Australia) Limited ABN 47 124 279 518 ist nicht

verpflichtet, diese Informationen zu aktualisieren, wenn sie veraltet oder

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Janus Henderson, Knowledge Shared, und Knowledge Labs sind Marken der Janus

Henderson Group plc oder einer ihrer Tochterunternehmen. © Janus Henderson

Group plc.

[1] Ohne Banken und Finanzdienstleister

[2] Bereinigt um konstante Wechselkurse

[3] Siehe Bericht für weitere Einzelheiten

[4] Bereinigt um konstante Wechselkurse

[5] Bereinigt um konstante Wechselkurse

[6]Durchschnitt der letzten acht Jahre ist 13,1%

Veröffentlichung einer Mitteilung, übermittelt durch EQS Group AG.

Medienarchiv unter https://www.eqs-news.com.

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AXC0061 2023-07-12/08:33

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