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Ergebnisse der IKB Deutsche Industriebank AG im Geschäftsjahr 2022: Zufriedenstellendes Ergebnis in volatilem Marktumfeld erreicht
EQS-News: IKB Deutsche Industriebank AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis
Ergebnisse der IKB Deutsche Industriebank AG im Geschäftsjahr 2022:
Zufriedenstellendes Ergebnis in volatilem Marktumfeld erreicht
10.03.2023 / 08:00 CET/CEST
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Ergebnisse der IKB Deutsche Industriebank AG im Geschäftsjahr 2022:
Zufriedenstellendes Ergebnis in volatilem Marktumfeld erreicht
* Konzernüberschuss vor Steuern bei 61 Mio. EUR
* Verwaltungsaufwendungen bei 145 Mio. EUR (bereinigt bei 128 Mio. EUR)
* Cost Income Ratio bei 68,5 % (bereinigt bei 60,4 %)
* Robustes Kreditbuch: Risikovorsorgeaufwand in Höhe von 19 Mio. EUR (darin
sind 12 Mio. EUR für mögliche künftige Ratingmigrationen aufgrund des
unsicheren Marktumfelds enthalten) und NPL Ratio (EBA-Definition) bei
1,9 %
* Harte Kernkapitalquote (CET 1/fully phased) bei 14,5 %, CET 1-Quote
(phased-in) 16,6 %, CET 1-Quote (CRR III) 15,4 %
* Leverage Ratio bei 6,0 % (fully phased)
* IKB-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Wiedmann: "Wir haben das
Neugeschäft trotz eines schwierigen Umfelds stabil gehalten und uns auf
Kunden mit guten Bonitäten konzentriert."
[Düsseldorf, 10. März 2023] Die IKB hat im Geschäftsjahr 2022 in einem
anspruchsvollen Umfeld ein Konzernergebnis vor Steuern von 61 Mio. EUR
erzielt. Das Ergebnis war von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges und
deutlichen Zins- und Credit-Spread-Anstiegen sowie hoher Volatilität und
Inflation beeinflusst. Die IKB hat in diesem herausfordernden
Geschäftsumfeld Maßnahmen zur Risikominderung umgesetzt und vorhandene
Risikovorsorgereserven zur Kompensation genutzt. Teil der Risikominderung
waren neben einer selektiveren Kreditvergabe insbesondere Anpassungen des
Investmentportfolios. Dabei wurden Wertpapiere nach Aufgabe der
Dauerhalteabsicht in das Umlaufvermögen umgebucht, sodass bislang nicht
realisierte Verluste durch Abschreibungen ergebniswirksam wurden. Ein
Teilbestand dieser Wertpapiere wurde bereits veräußert. Gegenläufig
verbesserte sich der Wert außerbilanzieller Derivate im Geschäftsjahr 2022.
Das prognostizierte Ergebnis vor Steuern des Konzerns für das Geschäftsjahr
2022 wurde bereits im ersten Halbjahr von rund 85 Mio. EUR auf rund 60 Mio. EUR
wegen inflationsinduzierten Aufwendungen für Altersvorsorge und
Einmalaufwendungen für ungeplante Projektkosten im aufsichtsrechtlichen
Umfeld gesenkt.
"Unser Ergebnis im Geschäftsjahr 2022 wurde durch deutlich gestiegene Zinsen
und Kreditaufschläge angesichts der Auswirkungen des Ukraine-Krieges
belastet. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 schätzen wir die
gesamtwirtschaftliche Entwicklung als weiterhin volatil ein und rechnen mit
einem Konzernergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau. Wir werden unsere
Kunden in diesen unsicheren Zeiten unterstützen und sie mit
maßgeschneiderten Finanzierungslösungen begleiten", sagte
IKB-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Wiedmann.
Positives Ergebnis im Geschäftsjahr 2022
Das Neugeschäftsvolumen erreichte im Geschäftsjahr 2022 mit 2,7 Mrd. EUR fast
das Vorjahresniveau (Vorjahr: 3,0 Mrd. EUR). Die IKB hat ihre Risikostandards
weiter geschärft, Kredite sehr selektiv vergeben und angesichts hoher
wirtschaftlicher Unsicherheiten verstärkt den Fokus auf gute Bonitäten
gelegt. Dabei lag der Anteil des Eigenmittelgeschäfts am Neugeschäftsvolumen
bei 62 % (Vorjahr: 66 %). Bei Förderkreditprogrammen zum Klimaschutz
vermittelte die IKB insbesondere Zuschüsse für Investitionen in
Energieeffizienz und Umweltschutz. Der Fokus liegt hier auf
Finanzierungslösungen, die Kunden bei ihrer Nachhaltigkeitstransformation
unterstützen.
Beim Zinsüberschuss war ein Rückgang von 221 Mio. EUR auf 188 Mio. EUR zu
verzeichnen. Der Rückgang war insbesondere auf geringere laufende Erträge
aus Anleihen und geringeren Erträgen aus der TLTRO-Refinanzierung
zurückzuführen, während der Zinsüberschuss aus dem operativen Kreditgeschäft
trotz des schwierigen Marktumfelds stabil blieb. Der Provisionsüberschuss
lag bei 23 Mio. EUR (Vorjahr: 26 Mio. EUR).
Der Verwaltungsaufwand betrug im Geschäftsjahr 2022 145 Mio. EUR (Vorjahr: 135
Mio. EUR) und war damit leicht unter der angepassten Prognose von 148 Mio. EUR;
bereinigt um Sondereffekte lag er bei 128 Mio. EUR. Der Anstieg beim
Personalaufwand ist im Wesentlichen auf höhere Aufwendungen für
Altersvorsorge (+13 Mio. EUR) zurückzuführen, da inflationsinduzierte
Rentenanpassungen bei Pensionären sowie Anpassungen des langfristigen
Inflationstrends durchgeführt wurden. Diese fallen über drei Jahre jeweils
jährlich für ein Drittel der leistungsbeziehenden ehemaligen Beschäftigten
an und werden auch die folgenden zwei Geschäftsjahre beeinflussen. Aus
ökonomischer Sicht haben sich jedoch die Werte der Pensionsrückstellungen im
Geschäftsjahr 2022 um 127 Mio. EUR verbessert. Dies ist maßgeblich auf einen
gestiegenen Diskontsatz zurückzuführen, was nur unvollständig in der
HGB-Rechnungslegung reflektiert wird. Einmalaufwendungen für ungeplante
Projektkosten im aufsichtsrechtlichen Umfeld haben mit 4 Mio. EUR die Anderen
Verwaltungsaufwendungen belastet, welche insgesamt 60 Mio. EUR betrugen
(Vorjahr: 57 Mio. EUR).
Der Risikovorsorgesaldo lag im Geschäftsjahr 2022 im Konzern bei 19 Mio. EUR
Aufwand und damit unter der Prognose in Höhe von 25 Mio. EUR Aufwand. Hierin
ist eine Dotierung einer zusätzlichen Pauschalwertberichtigung in Höhe von
12 Mio. EUR enthalten, die latente Risiken aufgrund von möglichen künftigen
Ratingverschlechterungen von Kreditnehmern abdeckt. In einem weiterhin
angespannten gesamtwirtschaftlichen Umfeld lag der Anteil der Non-performing
Assets mit einer NPL-Quote von 1,9 % weiterhin auf sehr niedrigem Niveau.
Insgesamt ging das Volumen der Non-performing Assets auf 167 Mio. EUR leicht
zurück (Vorjahr: 179 Mio. EUR).
Das Sonstige Ergebnis lag im Berichtszeitraum bei 13 Mio. EUR Ertrag (Vorjahr:
4 Mio. EUR Ertrag). Hier war das Investmentportfolio der IKB insbesondere
durch die anhaltend hohe Inflation, Zinssteigerungen und Ausweitungen der
Credit Spreads ausgesetzt. Die Bank hat in diesem Geschäftsumfeld Maßnahmen
zur Risikominderung umgesetzt. Teil der Risiko-minderung waren neben einer
selektiveren Kreditvergabe insbesondere die strategische Entscheidung,
Anpassungen beim Investmentportfolio umzusetzen. Konkret hat die IKB die
Dauerhalteabsicht von Wertpapieren aufgegeben und in das Umlaufvermögen
umgebucht. Bislang nicht realisierte Verluste aus Wertpapieren in Höhe von
467 Mio. EUR wurden dadurch ergebniswirksam, aber durch eine Teilauflösung des
Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 426 Mio. EUR weitestgehend
ausgeglichen. In ökonomischer Hinsicht wurden diese ergebniswirksamen
Verluste durch eine Verbesserung nicht realisierter Ergebnisse (u. a.
außerbilanzielle Derivate) in Höhe von 457 Mio. EUR weitestgehend kompensiert.
Die Cost Income Ratio lag im Geschäftsjahr 2022 im Konzern bei 68,5 %
(Vorjahr: 54,5 %) und damit im Rahmen der angepassten Prognose. Ursächlich
für den Anstieg der Cost Income Ratio waren inflationsinduzierte
Altersvorsorge-Aufwendungen (13 Mio. EUR), Einmalaufwendungen für ungeplante
Projektkosten im aufsichtsrechtlichen Umfeld (4 Mio. EUR) und ein entgegen der
Prognose deutlich stärkerer Rückgang des Zins- und Provisionsüberschusses.
Bereinigt um Sondereffekte lag die Cost Income Ratio bei 60,4 % (Vorjahr: 68
%). Die Netto-Zinsmarge des Kreditbuchs blieb stabil bei 1,80 % gegenüber
Vorjahr (1,78 %).
Robustes Kreditbuch
Das Kreditbuch reduzierte sich von 9,3 Mrd. EUR auf 9,2 Mrd. EUR. Auf Basis
fristenkongruenter Fälligkeiten ist das Kreditbuch in Höhe von 5,0 Mrd. EUR
bzw. 54 % durch Fördermittelkredite der KfW Bankengruppe und anderer
Fördermittelbanken refinanziert. Somit ist für mehr als die Hälfte des
Kreditbuchs die Refinanzierung sichergestellt. Die eigenmittelfinanzierte
Hälfte des Kreditbuchs, welche im Wesentlichen einlagenfinanziert ist, ist
überwiegend variabel verzinst und wird positiv durch steigende Zinsen
beeinflusst. Unsere langjährigen Kunden verfügen über eine zum Teil
herausragende Marktstellung, eine gute Eigenkapital- und
Liquiditätsausstattung und einen hohen Diversifikationsgrad über Branchen
und Regionen hinweg.
Angemessene Kapitalausstattung
Die CET 1-Quote fully phased lag zum 31. Dezember 2022 für die IKB-Gruppe
bei 14,5 %. Damit hat die IKB die angepasste Prognose von deutlich über 13 %
für die harte Kernkapitalquote getroffen. Die Risikogewichteten Aktiva
reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um 4 % durch ein fokussiertes
RWA-Management. Die Bank beabsichtigt keine Ausschüttungen.
Die Net Stable Funding Ratio zur Abbildung der mittel- bis langfristigen
Liquidität betrug zum 31. Dezember 2022 in der IKB-Gruppe 117 % und lag
damit wie prognostiziert nachhaltig über der gesetzlichen Mindestanforderung
von 100 %. Die Leverage Ratio der IKB im Geschäftsjahr 2022 liegt bei 6 %.
Ausblick
Der russische Krieg in der Ukraine stellt eine geopolitische Wende mit nur
schwer einschätzbaren Auswirkungen für Europa dar. Prognosen sind nach wie
vor mit hoher Unsicherheit verbunden. Zu den Unwägbarkeiten zählen
insbesondere der weitere Verlauf des Ukraine-Krieges und die dadurch
ausgelöste Energiekrise, die Folgen der staatlichen Gegenmaßnahmen und die
Auswirkungen der Teuerung. Grundsätzlich bestehen Risiken für einen deutlich
schwächeren Konjunkturverlauf und länger anhaltende Inflation.
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet die IKB einen gegenüber dem Vorjahr
deutlich höheren Zins- und Provisionsüberschuss. Das resultiert im
Wesentlichen aus den im Rahmen der Zinswende gestiegenen Zinserträgen bei
variabel verzinslichen Unternehmenskrediten, wachsendes Neugeschäft und
Optimierung des Geschäftsmix.
Inflations- und Kostensteigerungseffekte in Bezug auf die
Pensionsrückstellungen haben im Geschäftsjahr 2022 zu zusätzlichen
Aufwendungen in Höhe von 13 Mio. EUR geführt. Die IKB geht derzeit davon aus,
dass dieser Effekt bei konstanten Rahmenbedingungen in den nächsten beiden
Geschäftsjahren ebenfalls zu einer Belastung der Verwaltungsaufwendungen
führen wird. Aufgrund von regulatorisch notwendigen Projektkosten erwartet
die IKB im Geschäftsjahr 2023 Verwaltungsaufwendungen leicht über dem Niveau
des Geschäftsjahres 2022. Für die Cost Income Ratio rechnet die IKB im
Geschäftsjahr 2023 mit einem gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 deutlich
verbesserten Wert von leicht über 60 %. Aus Sicht der IKB ist die
Verbesserung der Kosteneffizienz ein wesentlicher Erfolgsfaktor, sodass
mittelfristig eine Senkung der Verwaltungsaufwendungen und damit eine Cost
Income Ratio von rund 40 % geplant ist. Strukturell ist die IKB bei den
Kostensenkungsmaßnahmen zur Erreichung der Mittelfristziele auf einem guten
Weg.
Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten aus den allgemeinen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen wie dem Ukraine-Krieg und hinsichtlich der Inflations- und
Zinsentwicklungen plant die IKB für das Geschäftsjahr 2023 einen gegenüber
Vorjahr höheren Risikovorsorgesaldo im Kreditgeschäft von etwa -35 Mio. EUR.
Zudem besteht noch eine zusätzliche Pauschalwertberichtigung in Höhe von 12
Mio. EUR, die bereits im Geschäftsjahr 2022 für die latenten Risiken aufgrund
von Bonitätsverschlechterungen gebildet wurde.
Die IKB rechnet für das Geschäftsjahr 2023 mit einer CET 1-Quote in der
Institutsgruppe zwischen 13 % und 14 %.
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet die IKB einen Konzernjahresüberschuss
vor Steuern von rund 60 Mio. EUR. Aufgrund der Unsicherheiten über die weitere
Entwicklung des Ukraine-Krieges, der Kapital- und Rohstoffmärkte und der
regulatorischen Anforderungen können sich negative Auswirkungen im kommenden
Geschäftsjahr ergeben.
Tabelle: Gewinn- und Verlustrechnung Geschäftsjahr 2022 der IKB (Konzern,
nach HGB)
in Mio. EUR 1.1.2022 - 1.1.2021 -
31.12.2022 31.12.2021
Zinsüberschuss 188 221
Provisionsüberschuss 23 26
Brutto-Erträge 211 247
Verwaltungsaufwendungen -145 -135
Personalaufwendungen -84 -78
Andere -60 -57
Verwaltungsaufwendungen
Betriebsergebnis vor 66 113
Risikovorsorge
Risikovorsorgesaldo -19 -12
Operatives Ergebnis 48 101
Sonstiges Ergebnis 13 4
Ergebnis vor Steuern 61 104
Steueraufwand/-ertrag 0 -18
Ergebnis nach Steuern 61 86
Summendifferenzen sind Rundungsdifferenzen.
Weitere Details zu den Entwicklungen im Geschäftsjahr 2022 sind im
Geschäftsbericht 2022 und in der Investorenpräsentation unter
https://www.ikb.de/ueber-uns/investor-relations/berichte-und-praesen tationen
verfügbar.
Kontakt:
Armin Baltzer, Telefon: +49 211 8221-6236, E-Mail: presse@ikb.de
Die IKB Deutsche Industriebank AG begleitet mittelständische Unternehmen mit
Krediten sowie Kapitalmarkt- und Beratungsdienstleistungen.
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