Eni Aktie: Zwischen Klimaklage und Milliarden-Deal

Italiens Energieriese Eni steckt in der Zwickmühle: Während ein historisches Klima-Urteil des Obersten Gerichtshofs erhebliche Risiken für die Zukunft aufwirft, treibt das Unternehmen gleichzeitig seine milliardenschwere Energiewende-Offensive voran. Diese gegensätzlichen Kräfte bestimmen aktuell die Investorenstimmung.
Machtpoker in Venezuela eskaliert
Politische Unwägbarkeiten belasten Enis traditionelles Ölgeschäft. Die US-Regierung unter Donald Trump blockiert aktuell die notwendigen Genehmigungen für internationale Energiekonzerne, die in Venezuela operieren wollen. Diese unklare regulatorische Lage bringt Enis Projekte und Produktionspläne in der Region ins Stocken und gefährdet wichtige Wachstumsimpulse aus dem Upstream-Bereich.
Milliarden-Deal beschleunigt Energiewende
Doch Eni kontert geschickt: In einem strategischen Schachzug hat sich der Konzern mit Global Infrastructure Partners (GIP), einer BlackRock-Tochter, zusammengetan. Das Investmenthaus übernimmt 49,99 Prozent an Enis Carbon-Capture-Tochter (CCUS). Diese Partnerschaft soll die Entwicklung großangelegter CO2-Abscheidungsprojekte in ganz Europa massiv beschleunigen – von Liverpool Bay über Bacton bis zu den Niederlanden. Ein klares Signal, dass Eni die Infrastruktur für die Dekarbonisierung schwer zu elektrifizierender Industrien maßgeblich mitgestalten will.
Historisches Klima-Urteil erschüttert Konzern
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Eni?
Parallel droht jedoch juristisches Ungemach: Italiens Oberstes Gericht hat grünes Licht für eine Klimaklage gegen Eni gegeben. Greenpeace Italy und ReCommon ziehen den Energieriesen für seine Klimaauswirkungen vor Gericht. Dieser Präzedenzfall könnte die Tür für eine Flut ähnlicher Klagen gegen fossile Konzerne öffnen und erhebliche finanzielle sowie reputative Risiken mit sich bringen.
Die Märkte reagieren bereits: AlphaValue/Baader Europe hat seine Gewinnprognosen für 2025 und 2026 um rund sieben Prozent nach unten korrigiert – ein deutliches Zeichen für die gestiegenen operativen und rechtlichen Unsicherheiten.
Gasgeschäft erhält Rückenwind
Im Gassegment gibt es hingegen positive Nachrichten: Nigeria LNG, an der Eni 10,4 Prozent hält, hat langfristige Gaslieferverträge abgeschlossen. Diese sichern die Versorgung für Verflüssigungsanlagen und das wichtige Train-7-Expansionsprojekt – eine willkommene Stabilisierung in unsicheren Zeiten.
Trotz der widrigen Umstände zeigt sich die Eni-Aktie erstaunlich robust und notiert nahe ihrem Jahreshöchststand. Offenbar vertrauen Investoren langfristig auf die strategische Weichenstellung des Konzerns – doch wie lange wiegt der Milliarden-Deal die klimapolitischen Risiken noch auf?
Eni-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Eni-Analyse vom 23. August liefert die Antwort:
Die neusten Eni-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Eni-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Eni: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...