
Engie Aktie: Gemischte Zahlen, klare Strategie
15.05.2025 | 09:04
Der französische Energieriese Engie liefert derzeit ein spannendes Schauspiel für Beobachter. Auf der einen Seite stehen die frisch vorgelegten Geschäftszahlen für das erste Quartal, die ein differenziertes Bild zeichnen und nicht ohne Weiteres als Triumph interpretiert werden können. Auf der anderen Seite machen ambitionierte Zukunftsprojekte von sich reden, die zeigen, wohin die strategische Reise gehen soll. Was wiegt nun schwerer für die Perspektive der Aktie?
Zunächst ein Blick auf die jüngsten Finanzdaten: Die Umsatzerlöse für das erste Quartal kletterten um beachtliche 5,6 Prozent auf 23,253 Milliarden Euro, verglichen mit 22,016 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Ein solides Wachstum, das auf den ersten Blick positiv stimmt. Doch beim operativen Ergebnis offenbarte sich eine kleine Delle. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) gab im ersten Quartal leicht um 0,9 Prozent auf 4,129 Milliarden Euro nach. Klammert man jedoch das Nukleargeschäft aus, zeigt sich ein anderes Bild: Hier stieg das EBIT um 0,5 Prozent auf 3,723 Milliarden Euro, organisch sogar um 2,1 Prozent, hauptsächlich getrieben durch das Infrastrukturgeschäft und günstige Timing-Effekte. Trotz des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds hielt das Management an seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2025 fest. Der wiederkehrende Nettogewinn (Konzernanteil) soll weiterhin in einer Spanne von 4,4 bis 5,0 Milliarden Euro liegen, das EBIT ohne Nukleargeschäft wird in einem indikativen Korridor von 8,0 bis 9,0 Milliarden Euro erwartet. Das dürfte für eine gewisse Beruhigung bei den Investoren sorgen.
Batterie-Power für Belgien: Ein strategischer Meilenstein?
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Doch wie sieht die operative Zukunft aus, jenseits der reinen Zahlenwerke? Hier setzt Engie deutliche Zeichen. Mitte Mai feierte das Unternehmen gemeinsam mit NHOA Energy den Spatenstich für ein signifikantes Batteriespeicherprojekt im belgischen Kallo, Beveren. Auf dem Gelände eines ehemaligen, 2011 stillgelegten Gas- und Ölkraftwerks entsteht ein Batteriespeichersystem (BESS) mit einer Kapazität von 400 MWh. NHOA Energy wird dieses System nicht nur liefern, sondern auch langfristig betreuen.
Die Bedeutung dieses Projekts kann kaum unterschätzt werden. Es ist Teil des belgischen Kapazitätsvergütungsmechanismus (CRM), der vom Netzbetreiber Elia ins Leben gerufen wurde, um die erwartete Verknappung installierter Stromkapazitäten abzufedern – nicht zuletzt vor dem Hintergrund des geplanten teilweisen Atomausstiegs Belgiens im Jahr 2025. Die Anlage in Kallo soll, einmal betriebsbereit, Energie für bis zu vier Stunden liefern und damit den Strombedarf von über 48.000 Haushalten decken können. Entscheidend ist der Beitrag zur Netzstabilität und zur besseren Integration schwankender erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne. Für Engie ist es das zweite Großbatterieprojekt in Belgien und ein klares Bekenntnis zur Transformation des Energiesystems. Das dürfte spannend werden, wie schnell sich solche Investitionen auch in den Bilanzen niederschlagen.
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