Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat am Montag die orale Version von Novo Nordisks Abnehmpille Wegovy zugelassen – die erste täglich einzunehmende Tablette gegen Adipositas überhaupt. Für Eli Lilly bedeutet das einen Rückschlag im Rennen um den lukrativen Markt für GLP-1-Medikamente. Die Aktie gab im nachbörslichen Handel rund 1% nach.

Novo Nordisk prescht vor

Novo Nordisk hat sich damit einen zeitlichen Vorsprung gesichert. Das dänische Pharmaunternehmen produziert die orale Wegovy-Version bereits in seiner Fabrik in North Carolina und kann mit dem Vertrieb starten. Eli Lilly dagegen muss noch bis voraussichtlich Ende März 2026 auf die FDA-Entscheidung für seinen Kandidaten Orforglipron warten.

Beide Unternehmen haben für die niedrigsten Dosierungen einen Direct-to-Consumer-Preis von etwa 150 US-Dollar pro Monat in Aussicht gestellt. Orforglipron hat als kleines Molekül potenziell Vorteile in der Herstellung, zeigte in Studien jedoch eine geringere Wirksamkeit als das Konkurrenzprodukt.

Die Unterschiede im Detail:

  • Novo Nordisks orale Wegovy-Pille erfordert Einnahme-Zeitfenster mit Dosierungsbeschränkungen
  • Eli Lillys Orforglipron kommt als kleines Molekül ohne solche Einschränkungen aus
  • Entscheidend werden Marktzugang, Erstattungsvereinbarungen und Wirksamkeit in der Praxis

Starke Zahlen als Rückenwind

Die fundamentale Ausgangslage von Eli Lilly bleibt trotz des Wettbewerbsdrucks robust. Im dritten Quartal 2025 übertraf der Konzern die Erwartungen deutlich: Der Gewinn je Aktie lag bei 7,02 US-Dollar statt der prognostizierten 6,42 US-Dollar. Der Umsatz stieg um knapp 54% auf 17,6 Milliarden US-Dollar. Die Prognose für das Gesamtjahr 2025 wurde auf einen Gewinn je Aktie von 23,00 bis 23,70 US-Dollar angehoben.

Das Diabetes- und Adipositas-Portfolio mit den Blockbustern Mounjaro und Zepbound bleibt der zentrale Wachstumstreiber. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 1,02 Billionen US-Dollar.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Eli Lilly?

Analysten bleiben zuversichtlich

Die Analystengemeinde reagiert gelassen auf die Zulassung von Novo Nordisks oraler Pille. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 1.155 US-Dollar etwa 7% über dem aktuellen Niveau. Morgan Stanley bekräftigte kürzlich ein Kursziel von 1.290 US-Dollar, BMO Capital Markets taxiert die Aktie auf 1.200 US-Dollar.

Die Bandbreite der Schätzungen reicht von 950 bis 1.300 US-Dollar – ein Ausdruck der Unsicherheit, wie sich der orale GLP-1-Markt entwickeln wird. Entscheidend wird sein, welcher Hersteller zusätzliche Patientengruppen erschließt, die bisher vor Spritzen zurückscheuten.

Breite Pipeline mindert Abhängigkeit

Eli Lilly arbeitet parallel an anderen Fronten: Das Unternehmen veröffentlichte kürzlich aktualisierte Phase-3-Daten zu Inluriyo (Imlunestrant) bei Brustkrebs und kündigte Investitionen von über 6 Milliarden US-Dollar in ein neues Werk in Huntsville, Alabama, an. Dort sollen unter anderem kleinmolekulare Wirkstoffe wie Orforglipron produziert werden.

Für das erste Quartal 2026 setzt Eli Lilly die Dividende auf 1,73 US-Dollar je Aktie fest. Die Rendite liegt bei etwa 0,6%. Zudem kehrte die Nobelpreisträgerin Carolyn Bertozzi in den Verwaltungsrat zurück.

Anzeige

Eli Lilly-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Eli Lilly-Analyse vom 23. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Eli Lilly-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Eli Lilly-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Eli Lilly: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...