Eli Lilly könnte einen neuen Blockbuster in der Pipeline haben – und setzt gleichzeitig auf radikale Innovation in der Krebsforschung. Während der Pharmariese mit vielversprechenden Studiendaten für seine Crohn-Krankheit-Therapie glänzt, gehen die Deals in Milliardenhöhe weiter. Doch was steckt konkret hinter den jüngsten Entwicklungen?

VIVID-1-Studie übertrifft Erwartungen

Die Phase-3-Studie VIVID-1 zu Mirikizumab lieferte beeindruckende Ergebnisse: Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Crohn-Krankheit zeigte der Antikörper nicht nur statistisch signifikante, sondern auch klinisch relevante Verbesserungen gegenüber Placebo. Besonders bemerkenswert:

  • Über die Hälfte der behandelten Patienten erreichte nach einem Jahr klinische Remission
  • Fast die Hälfte zeigte endoskopisches Ansprechen bis Woche 52
  • Selbst bei Patienten, die auf andere Biologika nicht angesprochen hatten, waren die Ergebnisse vielversprechend

Diese "Doppelerfolge" gelten in der Behandlung von Crohn als besonders schwer erreichbar. Eli Lilly hat die Zulassungsanträge in den USA und Europa bereits eingereicht – ein möglicher Game-Changer für Patienten und Aktionäre.

Milliarden-Poker in der Radiopharmazie

Parallel treibt das Unternehmen seine Expansion in Nischenmärkten voran. Die Kooperation mit Aktis Oncology könnte sich als strategischer Coup erweisen:

  • 60 Millionen Dollar Vorauszahlung plus bis zu 1,1 Milliarden Dollar an Meilensteinen
  • Entwicklung neuartiger radiopharmazeutischer Krebsmedikamente
  • Weltweite Rechte an ausgewählten Therapien und Diagnostika
  • Geheime Beteiligung an Aktis

Dieser Deal unterstreicht Lillys Fokus auf gezielte Krebstherapien der nächsten Generation. Gleichzeitig sicherte sich der Konzern über Alloy Therapeutics Zugang zu bahnbrechenden Plattformen für die Antikörperentwicklung.

Während die Aktie heute nahezu unverändert notiert, könnten diese strategischen Weichenstellungen langfristig den Kurs bestimmen. Die Frage ist: Wann schlagen die milliardenschweren Investitionen in der Bilanz durch?