Eiskunstläuferin Julia Marie Gaiser stirbt bei Verkehrsunfall

Die österreichische Eiskunstlauf-Szene verliert ein Ausnahmetalent: Julia Marie Gaiser kam bei einem Fahrradunfall in Salzburg ums Leben. Die 23-jährige Südtirolerin war dreimalige Salzburger Landesmeisterin und galt als aufstrebender Stern des Sports.
Der tragische Vorfall ereignete sich am Donnerstag an einer Kreuzung in Salzburg-Parsch. Gaiser war mit dem Fahrrad auf einem Radweg entlang der Gaisbergstraße unterwegs, als sie von einem rechts abbiegenden Lkw erfasst wurde. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen starb sie noch an der Unfallstelle.
Der 47-jährige Lkw-Fahrer war nachweislich nüchtern. An der Unfallstelle legten Freunde und Anwohner Blumen und Kerzen nieder.
Vom Südtiroler Talent zur österreichischen Meisterin
Geboren am 5. November 2001 in Brixen, startete Gaiser ihre Karriere beim WSV Brixen. Ihr Talent wurde früh erkannt - sie schaffte es sogar in die italienische Nationalmannschaft, bevor sie nach Salzburg wechselte.
In Österreich krönte sie ihre Laufbahn mit drei aufeinanderfolgenden Salzburger Landesmeisterschaften von 2023 bis 2025. Bei den österreichischen Staatsmeisterschaften landete sie regelmäßig in den Top 10 und etablierte sich als feste Größe der nationalen Spitze.
Ihr eleganter Stil auf dem Eis und ihre sportliche Ambition machten sie zu einem Vorbild für den Nachwuchs.
Trauerbekundungen aus zwei Ländern
Die Nachricht erschütterte beide Heimatregionen der Athletin. Brixens Bürgermeister Andreas Jungmann zeigte sich fassungslos: "Der Schock sitzt bei uns allen sehr, sehr tief. Sie war nicht nur eine herausragende Athletin, sondern auch ein Vorbild für viele."
Das "EisTeam Salzburg" würdigte ihre sportlichen Erfolge und ihre positive Ausstrahlung in der Gemeinschaft. Neben ihrer eigenen Karriere engagierte sich Gaiser leidenschaftlich als Nachwuchstrainerin und studierte für eine Zukunft im Sportmanagement.
Mehr als nur eine Athletin
Gaisers Werdegang verkörperte die grenzüberschreitende Entwicklung im europäischen Wintersport. Vom Südtiroler Talent zur etablierten österreichischen Spitzenläuferin - ihr Weg war beispielhaft für viele junge Sportler.
Besonders ihr Engagement im Nachwuchsbereich machte sie zu mehr als nur einer erfolgreichen Wettkämpferin. Junge Eiskunstläufer sahen in ihr eine Mentorin, die ihre Erfahrungen großzügig teilte.
In den kommenden Tagen findet in Brixen eine Trauerfeier statt. Die Eiskunstlauf-Verbände in Österreich und Italien planen Gedenkminuten bei künftigen Wettbewerben. Ihr Vermächtnis als leidenschaftliche Sportlerin und inspirierendes Vorbild wird in der Eiskunstlauf-Gemeinschaft weiterleben.