Eishockey: European Cup of Nations startet

Die IIHF revolutioniert das internationale Eishockey. Der neue "European Cup of Nations" ersetzt ab November die bisherigen Freundschaftsspiele durch einen offiziellen Wettbewerb – und Österreich ist dabei.
Gestern kündigte der Internationale Eishockeyverband im Rahmen des strategischen Plans "ICE26" den wegweisenden Turniermodus an. 18 europäische Nationen kämpfen künftig in den internationalen Pausen um Punkte statt um Prestige bei belanglosen Testspielen.
Für das österreichische Nationalteam bedeutet das: Schluss mit sporadischen Länderspielen, her mit regelmäßigen Duellen gegen Europas Elite. IIHF-Präsident Luc Tardif erklärt die Motivation: "Seit Jahren fordern unsere Mitgliedsverbände einen Rahmen, der den Länderspielpausen Konstanz und einen Zweck gibt."
Deutschland, Slowakei und Lettland warten
Team Austria erwischt gleich eine Hammergruppe. In der "Gruppe 1" treffen die Österreicher auf Deutschland, die Slowakei und Lettland – allesamt etablierte Eishockey-Nationen mit WM-Erfahrung.
Der erste Turnierteil steigt bereits im November, weitere folgen im Dezember und Februar. Alle Spiele werden live auf IIHF TV übertragen und erreichen damit eine globale Zuschauerschaft.
Die Gruppenaufteilung orientiert sich an der aktuellen Weltrangliste. Neben Österreichs Vierergruppe kämpfen auch Dänemark, Norwegen, Frankreich, Slowenien und Großbritannien um die Trophäe. Prominenter Abwesender: Die Schweiz verzichtet auf die Premiere.
Mehr als Testspiele: Endlich echter Wettbewerb
Das neue Format löst ein jahrelanges Problem des internationalen Eishockeys. Bisher füllten die Nationalteams die saisonalen Pausen mit beliebigen Freundschaftsspielen – ohne System, ohne Bedeutung, ohne Zuschauerzuspruch.
Der European Cup of Nations schafft Abhilfe: Jedes Spiel zählt, jeder Punkt hat Wert. Die Struktur erinnert an die erfolgreiche UEFA Nations League im Fußball.
Morten Green, General Manager der dänischen Nationalmannschaft, bringt es auf den Punkt: "Es geht darum, einen echten Wettbewerb zu schaffen, nicht nur Spiele."
Österreichs Chance auf die internationale Bühne
Für das heimische Eishockey eröffnet der Cup neue Perspektiven. Statt vereinzelter Tests gegen zufällige Gegner wartet nun eine strukturierte Wettkampfserie mit Planungssicherheit.
Die regelmäßigen Duelle gegen starke Nationen wie Deutschland und die Slowakei werden Team Austria auf ein höheres Level heben. Gleichzeitig steigt die Vermarktungsmöglichkeit der Nationalmannschaft erheblich.
Das Timing passt perfekt: Während die win2day ICE Hockey League den heimischen Sportkalender dominiert, rückt das Nationalteam wieder stärker ins Rampenlicht. Die zentrale IIHF-Übertragung verspricht zusätzliche Reichweite und digitale Einnahmen.
Langfristig plant die IIHF den Ausbau zu einem kommerziell erfolgreichen Produkt, das die Kluft zwischen Top-Teams und Verfolgern verringern soll. Für Österreich die Chance, sich dauerhaft in der erweiterten europäischen Spitze zu etablieren.