Ein internes Drama überschattet Ferraris enttäuschendes Rennwochenende in Baku. Während Max Verstappen souverän siegte, lieferten sich Charles Leclerc und Lewis Hamilton einen bitteren Teamzwist um Platz acht. Was steckt hinter dem Eklat?

Teamorder führt zu bitterem Zwist

In den Schlussrunden eskalierte die Situation: Leclerc ließ Teamkollege Hamilton auf Anordnung passieren, damit der Brit Lando Norris attackieren konnte. Die Abmachung: Hamilton sollte Leclerc wieder vorbeilassen, falls der Überholversuch scheitert.

Doch genau daran hielt sich der siebenfache Weltmeister nicht. Trotz eindringlicher Aufforderungen von Renningenieur Riccardo Adami beharrte Hamilton auf Position acht. Leclerc musste sich mit Rang neun begnügen.

Leclerc reagiert mit beißendem Zynismus

Über Funk ließ der Monegasse seinem Ärger freien Lauf: "Es ist mir eigentlich egal, es geht nur um den achten Platz. Also ist es okay, er kann sich über diesen achten Platz freuen." Später legte er nach: "Es ist nur dumm, weil es nicht fair ist."

Im Nachhinein zeigte sich Leclerc zwar gelassener, betonte aber: "Wenn wir mal um attraktivere Positionen kämpfen, was hoffentlich der Fall sein wird, dann gehen wir hoffentlich anders vor."

Hamilton entschuldigt sich für "Fehlkalkulation"

Der Brite präsentierte eine andere Version: "Ich war komplett auf das Auto vor mir fokussiert. Ich habe auf der Geraden gelupft und sogar gebremst, aber um etwa vier Zehntelsekunden verpasst. Das war einfach eine Fehlkalkulation meinerseits."

Hamilton kündigte an, sich bei seinem Teamkollegen zu entschuldigen. Auch Teamchef Fred Vasseur versuchte zu deeskalieren: "Es scheint, als habe Lewis die Position der Ziellinie falsch eingeschätzt."

WM-Duell verschärft sich

Der Zwist könnte zusätzliche Sprengkraft entwickeln: In der Fahrerwertung liegen beide Piloten direkt beieinander. Leclerc liegt mit 165 Punkten auf Platz fünf, Hamilton folgt mit 121 Zählern.

Das dürfte die Stimmung im Ferrari-Lager weiter belasten. Nach einem bereits enttäuschenden Wochenende muss die Scuderia nun auch noch teaminterne Konflikte bewältigen.