Eine wahre Champions-League-Schlacht mit acht Toren und einer dramatischen Wendung in der Nachspielzeit: Borussia Dortmund musste sich beim 4:4 gegen Juventus Turin trotz dreimaliger Führung mit einem Punkt begnügen. Was zunächst nach einem überzeugenden Auswärtssieg aussah, endete in bitterer Enttäuschung für die Schwarz-Gelben.

Magische Nacht mit bitterem Beigeschmack

41.000 Zuschauer im Allianz Stadion erlebten Fußball vom Feinsten – besonders nach der Pause. Während die erste Hälfte noch wenig Action bot, entwickelte sich die zweite Spielhälfte zu einem atemberaubenden Schlagabtausch. Der BVB führte zwischenzeitlich mit 4:2 und schien die drei Punkte sicher zu haben.

Doch dann kam die dramatische Wende: In der Nachspielzeit erzielten Vlahovic (90.+4) und Kelly (90.+6) die späten Ausgleichstreffer. Was war da nur passiert? Die Dortmander Abwehr zeigte in den entscheidenden Momenten erstaunliche Schwächen.

Spieler-Analyse: "Echt bitter"

Die Enttäuschung bei den BVB-Profis war nach dem Abpfiff deutlich spürbar. Felix Nmecha, der zwischenzeitlich zum 2:1 getroffen hatte, zeigte sich frustriert: "Es ist schon sehr ärgerlich. Wir haben sehr hart gearbeitet und dann zwei so späte Tore zu kassieren ist echt bitter."

Auch Karim Adeyemi, Torschütze zum 1:0, konnte den Punktgewinn nicht als Erfolg verbuchen: "Die drei Punkte müssen wir eigentlich mit nach Hause nehmen. Vielleicht haben wir es am Ende einfach nicht verdient." Seine kritische Analyse: "Vielleicht waren wir am Ende nicht mehr energisch genug."

Positives trotz allem

Trotz der enttäuschenden Schlussphase sieht Adeyemi auch Lichtblicke: "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht im zweiten Durchgang. Wir brauchen uns vor niemandem verstecken." Diese Einschätzung teilt Nmecha: "Wir haben gezeigt, dass wir mit den Topteams mithalten können."

Auf Juventus-Seite wurde der späte Ausgleich gefeiert, doch auch dort gab es Kritik. Joker Vlahovic, der mit Tor und Vorlage zum Helden wurde, mahnte: "Wir dürfen nicht ständig so viele Tore kassieren, vor allem nicht jedes Mal direkt, nachdem wir ein Tor geschossen haben."

Die Lektion für den BVB ist klar: In der Champions League entscheiden oft die letzten Minuten. Dieses Lehrgeld war schmerzhaft – aber vielleicht genau der Weckruf, den das Team benötigt.