ROUNDUP 2: Deutsche Bank überrascht in Krise mit Quartalsgewinn -
Aktie legt zu
FRANKFURT - Die Deutsche Bank ist trotz hoher
Rückstellungen für wackelnde Kredite besser ins Jahr gestartet als
gedacht. Der Dax-Konzern legte zwar eine halbe Milliarde Euro für
mögliche Kreditausfälle infolge der Corona-Krise zurück, blieb aber
auch nach Steuern knapp in den schwarzen Zahlen, wie er am späten
Sonntagabend in Frankfurt mitteilte. Von der Bank selbst befragte
Analysten hatten nach Steuern durchweg mit einem Verlust gerechnet.
Zu der positiven Überraschung trugen überraschend gestiegene Erträge
bei.
ROUNDUP 2: Adidas mit Umsatz- und Gewinneinbruch wegen
Corona-Pandemie
HERZOGENAURACH - Der Sportartikelhersteller Adidas
hat im ersten Quartal wegen der Corona-Pandemie einen Umsatz- und
Gewinneinbruch erlitten. So musste der Konzern wegen der Ausbreitung
des Virus weltweit eine Vielzahl seiner Läden schließen. In den noch
offenen Läden kauften zudem erheblich weniger Kunden ein als sonst.
Der Internethandel konnte dies nicht ausgleichen. Eine Besserung
sieht das Management um Konzernchef Kasper Rorsted kurzfristig
nicht, im Gegenteil. So dürfte das zweite Quartal noch einmal
erheblich schwächer ausfallen und das Unternehmen operativ in die
Verlustzone rutschen, kündigte Adidas bei der Vorlage der Zahlen am
Montag in Herzogenaurach an.
ROUNDUP: Bayer trotzt Corona-Krise - Glyphosat-Einigung dauert noch
LEVERKUSEN - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer
hat im ersten Quartal dank einer starken Nachfrage nach Maissaat und
dem Gerinnungshemmer Xarelto der Corona-Krise getrotzt. Umsatz und
Gewinn entwickelten sich besser als von Analysten erwartet.
Konzernchef Werner Baumann hält auch an den Prognosen für 2020 fest.
Allerdings sind darin weiter keine Folgen der Corona-Pandemie
enthalten. Denn aus seiner Sicht ist eine verlässliche Bewertung der
Effekte erst im weiteren Jahresverlauf möglich. Derweil verzögert
die Pandemie eine Einigung im US-Rechtsstreit um angebliche
Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter. Für die
Bayer-Aktien ging es zum Handelsstart am Montag um rund drei Prozent
nach oben.
VW-Chef: 'Baldige kraftvolle Maßnahmen' für Auto-Kaufanreize nötig
WOLFSBURG - VW -Chef Herbert Diess hat die Politik zu
einer möglichst raschen Entscheidung über Kaufanreize für Autos
wegen der Corona-Krise aufgerufen. "Baldige kraftvolle Maßnahmen
wären wichtig", sagte der Manager am Montag im Wolfsburger Stammwerk
zum Wiederanlauf der Produktion. Um den Nachfrageeinbruch
abzufedern, brauche die Branche "so bald als möglich" Klarheit, ob
auch mit staatlicher Hilfe der Absatz angekurbelt werden könne.
Niedersachsens Ministerpräsident und Volkswagen
-Aufseher Stephan Weil (SPD) meinte mit Blick auf die
am Mittwoch geplanten Beratungen mit seinen Amtskollegen in den
beiden anderen Autoländern Bayern und Baden-Württemberg, die Branche
sei "von fundamentaler Bedeutung".
ROUNDUP 2/Der große Hochlauf: VW schaltet auch am Stammsitz wieder
Bänder an
WOLFSBURG - Nach fast eineinhalb Monaten Zwangspause in der
Corona-Krise fährt der VW -Konzern am Montag die
Autoproduktion auch in der Wolfsburger Zentrale wieder langsam an.
Im sächsischen Zwickau, wo das neue E-Modell ID.3 gefertigt wird,
sowie bei den SUVs und Kleinwagen in Bratislava (Slowakei) hatte das
Unternehmen kürzlich schon mit dem Neustart begonnen. Neben
Wolfsburg sollen nun Hannover und Emden sowie weitere Standorte in
Europa hinzukommen.
ROUNDUP 2: EU-Kommission genehmigt Staatshilfen für Condor in
Corona-Krise
BRÜSSEL - Der angeschlagene Ferienflieger Condor bekommt neue
Staatshilfen. Die EU-Kommission erteilte wegen der
Coronavirus-Pandemie am Montag die Genehmigung für ein
Kreditprogramm der Bundesregierung und des Landes Hessen in Höhe von
insgesamt 550 Millionen Euro.
Scheuer: Lufthansa sollte flexibel bleiben
BERLIN - In der Debatte um Staatshilfen für die von der Corona-Krise
getroffene Lufthansa hat sich Bundesverkehrsminister
Andreas Scheuer dafür ausgesprochen, den Konzern "flexibel" zu
halten. Das Unternehmen habe bewiesen, dass es durch "flexibles
wirtschaftliches Handeln" erfolgreich sein könne, er wolle, "dass
dieses Unternehmen auch flexibel bleibt", sagte der CSU-Politiker am
Montag. Teilweise werde großen Unternehmen die Flexibilität
genommen, wenn der Staat "zu sehr drin ist". Es ist auch innerhalb
der schwarz-roten Koalition umstritten, wie viel Mitspracherecht der
Staat sich sichern solle, wenn er der Fluggesellschaft hilft.
Boeing bläst Deal mit Embraer ab - Brasilianer wollen klagen
CHICAGO - Der US-Flugzeugbauer Boeing
will doch nicht den brasilianischen Rivalen Embraer übernehmen. Der
Kauf von vier Fünfteln des Verkehrsflugzeugsgeschäfts von Embraer
für 4,2 Milliarden Dollar sei gescheitert, teilte Boeing am Samstag
mit.
Corona-Krise: US-Autoriese GM setzt Dividende und Aktienrückkäufe
aus
DETROIT - Der größte US-Autobauer General Motors (GM)
hat weitere Schritte zur Stärkung der Bilanz in der Corona-Krise
ergriffen. Das Unternehmen teilte am Montag in Detroit mit, die
Quartalsdividende und Aktienrückkäufe ausgesetzt sowie weitere
erhebliche Sparmaßnahmen beschlossen zu haben, um in der Pandemie
das Geld beisammenzuhalten. Bei Anlegern kam die Nachricht nicht gut
an, die Aktie reagierte vorbörslich zunächst mit Kursverlusten.
Gabelstaplerhersteller Jungheinrich streicht Prognose - Nachfrage
sinkt ab April
HAMBURG - Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat
wegen der Corona-Krise den Ausblick auf des Geschäftsjahr
zurückgezogen. Die derzeitige Ausbreitung der Pandemie sowie die
Gegenmaßnahmen ließen aktuell keine verlässliche Einschätzung der
Geschäftsentwicklung zu, teilte der SDax -Konzern am
Montag in Hamburg mit. Die Unsicherheit habe sich deutlich erhöht.
Bahntechnikkonzern Vossloh mit besseren Geschäften
WERDOHL - Der Bahntechnikkonzern Vossloh hat im
ersten Quartal solide Ergebnisse erzielen können. Der Umsatz ging
zwar nominal um 3,7 Prozent auf 182,9 Millionen Euro zurück, wie das
im SDax notierte Unternehmen am Montag in Werdohl auf
Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Das lag aber an
Unternehmensverkäufen. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreserlös
von 177,5 Millionen Euro betrug das Wachstum demnach gut 3 Prozent.
Vor allem dank Bewertungserträgen bei einem Gemeinschaftsunternehmen
lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern diesmal bei 16,5 Millionen
Euro, ein Jahr zuvor hatte Vossloh noch rote Zahlen geschrieben mit
einem Verlust von 0,6 Millionen Euro.
ROUNDUP: Verkaufsverbot für große Geschäfte in Bayern
verfassungswidrig
MÜNCHEN - Bayerns höchstes Verwaltungsgericht hat das von der
Staatsregierung in der Corona-Krise verhängte Verkaufsverbot für
große Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern für verfassungswidrig
erklärt. Die Richter sehen das wegen der Ungleichbehandlung mit
kleineren Läden als Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz des
Grundgesetzes. Das teilte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof am
Montag mit.
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Speicherung°
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AXC0284 2020-04-27/15:20
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