ROUNDUP: Entspannung im Handelskonflikt beflügelt ZEW-Konjunkturerwartungen

MANNHEIM - Die Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China hat die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten deutlich nach oben getrieben. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg im Januar um 16,0 Punkte auf 26,7 Zähler, wie das Institut am Dienstag in Mannheim mitteilte. Nach dem dritten deutlichen Anstieg in Folge notiert das Stimmungsbarometer auf dem höchsten Stand seit Juli 2015.

GESAMT-ROUNDUP/DAVOS/Trump gegen Greta: Das Rededuell um den Klimaschutz

DAVOS - US-Präsident Donald Trump und Klimaaktivistin Greta Thunberg haben sich in Davos ein Fernduell um den Klimaschutz geliefert. "Wir müssen die ewigen Propheten des Untergangs und die Vorhersagen einer Apokalypse ablehnen", sagte Trump am Dienstag bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF). "Dies ist keine Zeit für Pessimismus, dies ist eine Zeit für Optimismus", sagte er. Man dürfe sich nicht von den Schwarzsehern beeinflussen lassen. Thunberg und andere Aktivisten mahnten dagegen sofortiges Handeln an.

DAVOS: China verspricht weitere Öffnung seiner Märkte

DAVOS - Chinas Vizeministerpräsident Han Zheng hat sich für Globalisierung und offene Märkte ausgesprochen. "Unilaterale und protektionistische Praktiken, die gegen den weltweiten Trend laufen, führen nirgendwo hin", sagte Han Zheng am Dienstag beim Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos, ohne die konfrontative Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump direkt zu nennen. Er versprach mehr Marktzugang für ausländische Unternehmen: "China wird sich der Welt weiter öffnen."

ROUNDUP 2: Impeachment-Prozess startet inhaltlich - Streit zum Auftakt

WASHINGTON - Vor dem Start des inhaltlichen Teils des Amtsenthebungsverfahrens gegen US-Präsident Donald Trump im Senat sind die Fronten zwischen Republikanern und Demokraten verhärtet. Trumps Republikaner scheinen es auf einen kurzen, aber nervenzehrenden Prozess abgesehen zu haben. Dafür spricht zumindest ein am Montag öffentlich gewordener Vorschlag für Verfahrensregeln, der Marathonsitzungen vorsieht und keine Garantie für neue Zeugen gibt. Die Demokraten reagierten empört.

Frankreich will Zahlung von Digitalsteuer aufschieben

PARIS - Im Ringen mit den USA um die Besteuerung großer Digitalkonzerne bietet Paris ein wichtiges Zugeständnis an. Man sei bereit, fällige Vorauszahlungen auf die Steuer bis Ende des Jahres auszusetzen, hieß es am Dienstag in Pariser Regierungskreisen. Die Steuer selbst bleibe in Kraft.

DAVOS/Allianz-Chef: Regierungen haben bei Klimaschutz Anschluss verloren

DAVOS - Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte hat die Politik in ihren Bemühungen um den Klimaschutz kritisiert. "Es ist das erste Mal, dass die Wirtschaft den Ton angibt und die Regierungen hinterherhinken", sagte der Manager am Dienstag auf einer Diskussionsveranstaltung beim 50. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos mit Blick auf die Reduktion von CO2-Emissionen. "Ich kann nur für mein Heimatland sprechen: Wir diskutieren immer Pläne für den Kohleausstieg, aber wir diskutieren nur den Zeitpunkt und nicht die nötigen Schritte." Er glaube, dass die Regierungen unglücklicherweise den Anschluss verloren haben.

Lindner unterstützt Scholz im Konflikt um EU-Haushalt

BRÜSSEL - FDP-Chef Christian Lindner unterstützt die Position von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) in den laufenden Verhandlungen um den künftigen EU-Haushalt. "Die schwarze Null sollte Olaf Scholz auf jeden Fall verteidigen", sagte Lindner am Dienstag in Brüssel. Der deutsche Sparkurs sei derzeit keine Gefahr für die Erfüllung von EU-Aufgaben. "Einen Konflikt zum EU-Haushalt sehen wir vorerst noch nicht", erklärte der FDP-Chef.

Großbritannien: Arbeitslosenquote stabil - Beschäftigung steigt stark

LONDON - Der britische Arbeitsmarkt hat sich im November weiter überaus robust gezeigt. Die Arbeitslosenquote verharrte in den drei Monaten bis November bei 3,8 Prozent und damit auf dem tiefsten Stand seit etwa 40 Jahren, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte. Analysten waren davon ausgegangen, dass die Quote auf dem tiefsten Niveau seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts verharrt.

IfW: US-Handelsabkommen mit China belastet Industriebetriebe in der EU

KIEL - Das Teilabkommen zwischen den USA und China zur Entschärfung des Handelskonflikts der beiden größten Volkswirtschaften wird nach Einschätzung des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) spürbare negative Folgen für die europäische Exportwirtschaft haben. "Die von China zugesagten zusätzlichen Importe von US-Gütern werden Importe aus anderen Ländern verdrängen", warnt Gabriel Felbermayr, Präsident des Kiel Forschungsinstituts. Seiner Einschätzung nach sind die betroffenen Industrien vor allem in Deutschland beheimatet. Aber auch Frankreich sei erheblich betroffen, sagte Felbermayr.

Deutsche Wirtschaft dringt auf EU-Handelsregeln mit Briten

BRÜSSEL - Die deutsche Wirtschaft dringt auf klare Regeln für den künftigen Handel mit Großbritannien für die Zeit nach dem Brexit. Zentrales Anliegen sei "eine möglichst enge Ausgestaltung neuer Handelsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich", schreibt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in einem Positionspapier zum Welthandel. Die Briten wollen nach ihrem EU-Austritt am 31. Januar bis zum Jahresende neue Regeln für den Warenverkehr mit der Europäischen Union aushandeln.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0263 2020-01-21/17:06

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