EZB-Vize de Guindos: Inflation bleibt weiter ein Grund zur Sorge

MÜNCHEN - Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, hat sich trotz des jüngsten Rückgangs der Inflation weiter besorgt über die Preisentwicklung gezeigt. "Der Kampf gegen die Inflation ist noch nicht gewonnen", sagte der Spanier in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der "Süddeutschen Zeitung". Zwar gebe es "einige positive Effekte, die den Inflationsdruck abmildern". Dennoch müsse die Teuerung "weiter Sorge machen".

EZB-Aufseher mahnen Banken trotz stabiler Lage zur Vorsicht

FRANKFURT - Knapp ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bescheinigt die EZB-Bankenaufsicht den Geldhäusern in der Eurozone eine stabile Lage. "Die Banken haben die wirtschaftlichen Auswirkungen der russischen Invasion in die Ukraine dank ihrer starken Eigenkapital- und Liquiditätspositionen, ihrer höheren Rentabilität und der kontinuierlichen Verbesserung der Qualität ihrer Aktiva gut verkraftet", sagte der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, am Mittwoch. Die EZB hält die Kapitalanforderungen für die Institute für 2023 insgesamt etwa konstant. Für die Dauer des Krieges rechnet Enria aber mit weiteren Herausforderungen.

IEA: Stromversorgung und Nachfrage werden zunehmend wetterabhängig

PARIS - Die Stromversorgung sowie die Stromnachfrage werden in Zukunft nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) zunehmend vom Wetter abhängen. Dürre und Hitzewellen in Europa, Indien und China hätten zur verstärkten Nutzung von Klimaanlagen im vergangenen Sommer geführt, während der Wintereinbruch in den USA erhebliche Stromausfälle ausgelöst habe, teilte die IEA in ihrem Strommarktbericht 2023 am Mittwoch in Paris mit. Dies verdeutliche die Notwendigkeit einer schnelleren Dekarbonisierung und eines beschleunigten Einsatzes sauberer Energietechnologien.

Biden rühmt robuste US-Wirtschaft und Arbeitsmarktzahlen

WASHINGTON - US-Präsident Joe Biden hat die robuste US-Wirtschaft und die niedrige Arbeitslosigkeit von 3,4 Prozent auch als Leistung seiner Regierung gerühmt. "Wir haben bereits 800 000 gut bezahlte Arbeitsplätze in der Fertigung geschaffen, das schnellste Wachstum seit 40 Jahren", sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) bei seiner Rede zur Lage der Nation in Washington und kündigte die Schaffung weiterer Hunderttausender Jobs an. "Ich meine, im ganzen Land, nicht nur entlang der Küste, sondern auch mitten durch das Land."

ROUNDUP 2/Mission 'Kühe vom Eis': Habeck wirbt in USA um besseren Marktzugang

WASHINGTON - Der Aufwand ist groß, das Ergebnis schwer zu greifen: Mit konkreten Zusagen zum künftigen Marktzugang für europäische Firmen in den USA kehren Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und sein französischer Kollege Bruno Le Maire nicht von ihren Gesprächen in Washington zurück. Es werde ein Arbeitsbesuch in einer Reihe ähnlicher Treffen, hatte Habeck schon vorher angekündigt. "Insofern geht es nicht darum, einmalig irgendetwas zu unterschreiben."

IAB: Erleichterungen beim Ausländer-Zuzug müssten weiter gehen

NÜRNBERG - Die von der Bundesregierung vorgelegten Erleichterungen bei der Zuwanderung von Fachkräften reichen nach Ansicht des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nicht aus, um den Fachkräftemangel in Deutschland wirksam zu bekämpfen. "Die Reformpläne der Ampelkoalition zur Erweiterung des Zuzugs von Fachkräften aus Drittstaaten sind sinnvoll, sie gehen aber nicht weit genug", sagte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger am Mittwoch in Nürnberg.

ROUNDUP: US-Investitionsprogramm: Scholz fordert von USA Entgegenkommen

BERLIN/WASHINGTON - Bundeskanzler Olaf Scholz hat die USA wegen des umstrittenen milliardenschweren US-Investitionsprogramms zu Entgegenkommen aufgefordert. Scholz warnte am Mittwoch im Bundestag vor Nachteilen durch das Inflationsbekämpfungsgesetz, auf Englisch Inflation Reduction Act (IRA). Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und sein französischer Kollege Bruno Le Maire waren nach Washington zu Gesprächen gereist, kehrten aber ohne konkrete Zusagen zum künftigen Marktzugang für europäische Firmen zurück.

GESAMT-ROUNDUP 2: Selenskyj besucht überraschend London - Bitte um Kampfjets

LONDON/BERLIN - Bei einem Überraschungsbesuch in London hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Westen eindringlich um moderne Kampfjets für den Abwehrkampf gegen Russland gebeten. Diese bedeuteten für sein Volk "Flügel für die Freiheit", sagte er am Mittwoch. Vor Hunderten Parlamentariern dankte er den Briten zudem für ihre unverbrüchliche Unterstützung. Die Regierung in London lässt nun prüfen, ob und welche Jets an Kiew gehen könnten, doch sei dies eine "langfristige" Lösung. Kanzler Olaf Scholz warnte dagegen vor einem "Überbietungswettbewerb" nach dem Motto: "Kampfpanzer, U-Boote, Flugzeuge - wer fordert noch mehr?" Deutschland werde sich daran nicht beteiligen.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0286 2023-02-08/17:14

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