Dow Aktie: Augen auf!
Energiedebatte und politische Unsicherheiten: Warum die Dow-Aktie dennoch zulegt und was das für die Chemiebranche bedeutet.
Die Aktie des Chemiekonzerns Dow Chemical hat am Freitag kräftig zugelegt – ein Lichtblick inmitten der angespannten Energiedebatte in Europa. Zuletzt notierte das Papier mit einem Plus von 2,36 Prozent bei 29,10 US-Dollar. Doch was steckt hinter dieser Bewegung?
Chemiepark Leuna als Brennglas
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Im deutschen Leuna Chemical Park, wo Dow wichtige Produktionsstätten betreibt, brodelt die Stimmung. Die einstige Abhängigkeit von russischem Gas schmerzt die Industrie sichtlich. Vor der Ukraine-Krise deckte Russland satte 60 Prozent des lokalen Bedarfs – hauptsächlich durch die nun zerstörte Nord Stream-Pipeline.
"Wir befinden uns in einer schweren Krise und können nicht warten", bringt es Christof Guenther, Geschäftsführer von InfraLeuna, auf den Punkt. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Fünf Quartale in Folge Jobabbau in der deutschen Chemiebranche – ein historischer Tiefpunkt.
Trump-Faktor verschärft Energiedilemma
Die politischen Wirren kommen zur falschen Zeit. Während die EU eigentlich Russlands Energielieferungen bis 2027 loswerden wollte, stellt sich die Frage: Kann man sich auf US-Gas unter Trump wirklich verlassen? Der frühere Präsident hat Energie längst zum Spielball in Handelsstreitigkeiten gemacht.
Aktuell decken die USA etwa 16,7 Prozent der EU-Gasimporte ab. Doch Experten wie Tatiana Mitrova vom Columbia University's Centre on Global Energy Policy warnen: "US-Flüssiggas wird zunehmend zum geopolitischen Instrument." Ein riskantes Spiel für energiehungrige Unternehmen wie Dow.
Rückkehr zu russischem Gas?
In Leuna wird die Forderung immer lauter: "Wir brauchen russisches Gas, wir brauchen billige Energie – egal woher sie kommt", sagt Klaus Paur von Leuna-Harze. Eine Meinungsumfrage in Mecklenburg-Vorpommern zeigt: Fast die Hälfte der Befragten befürwortet eine Rückkehr zu russischen Lieferungen.
Interessant: Selbst französische Energiegrößen wie TotalEnergies-Chef Patrick Pouyanne mahnen zur Vorsicht. "Wir müssen diversifizieren, viele Routen nutzen, uns nicht auf ein oder zwei Quellen verlassen", so seine klare Botschaft. Für Dow und andere Chemieriesen eine existenzielle Frage.
Kursreaktion als Stimmungsbarometer
Vor diesem Hintergrund wirkt der aktuelle Kursanstieg der Dow-Aktie wie ein kleines Wunder. Vielleicht spekulieren Anleger darauf, dass sich die Energiefrage schneller lösen könnte als gedacht? Oder sehen sie Dow gut aufgestellt, egal wie die politische Wetterlage sich entwickelt.
Eines ist klar: Die Chemiebranche steht am Scheideweg – und Dow mitten im Spiel. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der aktuelle Optimismus berechtigt ist oder nur eine Atempause vor dem nächsten Sturm.
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