Die Papiere von DocMorris erleben turbulente Handelstage. Eine umfassende Kapitalerhöhung über rund 200 Millionen Schweizer Franken hat tiefe Spuren im Aktienkurs hinterlassen und bei Investoren für erhebliche Nervosität gesorgt. Doch was sind die genauen Hintergründe dieser Kapitalmaßnahme und welche Folgen zeichnen sich ab?

Schockwelle am Markt: Aktie bricht ein

Unmittelbar nach dem Start des Bezugsrechtehandels für die neuen Aktien am 13. Mai brach der Kurs der Online-Apotheke um über 44 Prozent ein und rauschte unter die Marke von 10 Franken. Dieser dramatische Rückgang ist für bestehende Aktionäre, die ihre Bezugsrechte nutzen oder veräußern, zunächst primär optischer Natur. Die damit einhergehende massive Verwässerung hat jedoch gravierende längerfristige Auswirkungen: Ein für 2028 prognostizierter Konzerngewinn müsste sich auf eine verdreifachte Aktienanzahl verteilen. Bei einer gleichbleibenden Bewertung würde dies einen entsprechend niedrigeren Aktienkurs bedeuten.

Die Details der Kapitalerhöhung, die auf der Hauptversammlung am 8. Mai genehmigt wurde, sehen wie folgt aus:

  • Bezugsrechtehandel: Läuft vom 13. Mai bis zum 19. Mai.
  • Zeichnungsfrist neue Aktien: Vom 13. Mai bis zum 21. Mai.
  • Ausgabepreis neue Aktien: 5,75 Franken.
  • Handelbarkeit neue Aktien: Voraussichtlich ab dem 22. Mai.

Kapitalhunger: Wofür das frische Geld?

Mit dem Nettoerlös aus der Kapitalerhöhung verfolgt das Unternehmen zwei strategische Hauptziele. Einerseits soll das Wachstum im margenstarken Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten (Rx) finanziert werden, insbesondere durch gezielte Marketingaufwendungen. Das Ziel ist, bis im Laufe des Jahres 2027 einen positiven Free Cashflow auf Gruppenstufe zu erreichen. Andererseits steht die mögliche Rückzahlung einer im September 2026 fälligen Wandelanleihe über 95 Millionen Franken im Raum.

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Zwischen Licht und Schatten: Quartalszahlen und Analystenstimmen

Parallel zur Ankündigung der Kapitalerhöhungsdetails legte DocMorris auch Zahlen für das erste Quartal 2025 vor. Der Nettoumsatz kletterte zwar um 14 Prozent auf 280,6 Millionen Franken, getrieben vor allem durch einen Umsatzsprung bei verschreibungspflichtigen Medikamenten von 34,6 Millionen auf 51,8 Millionen Franken im Vergleich zum Vorjahr. Doch die Kehrseite der Medaille ist ein deutlich ausgeweiteter Nettoverlust, der von 8,9 Millionen auf 25,2 Millionen Franken anstieg.

Analysten zeigten sich daher gespalten. Während die Kapitalmaßnahme die Bilanzqualität und Liquidität stärken dürfte, geschieht dies unbestreitbar auf Kosten einer massiven Verwässerung des Gewinns je Aktie. Warburg Research senkte das Kursziel von 19 auf 10,80 Franken, bestätigte aber die Einstufung "Hold". Die Baader Bank beließ es bei "Reduce" mit einem Kursziel von 19 Franken und verwies ebenfalls auf die Ergebnisverwässerung. Kein Wunder also, dass die Stimmung unter den Anlegern angespannt bleibt.

Abwärtssog: Die Aktie im Klammergriff der Bären

Durch die jüngsten Kursverluste markierte die Aktie am 13. Mai bei 8,85 Franken ein neues 52-Wochen-Tief. Der Titel befindet sich damit klar im Abwärtstrend. Die Unsicherheit rund um die Kapitalerhöhung und deren gravierende Auswirkungen auf die zukünftige Aktienstruktur sowie die Gewinnentwicklung lasten wie Blei auf dem Papier. Für Aktionäre, die ihre Bezugsrechte nicht ausüben oder verkaufen, bedeutet dies eine erhebliche Verwässerung ihrer Anteile. Es erscheint unwahrscheinlich, dass der Titel bei einer derartigen Verwässerung den alten Einstandspreis wieder erreicht, und mit der tieferen Beteiligungsquote entfällt ein geringerer Teil des potenziellen zukünftigen Gewinns auf die eigene Aktienposition.

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