Deutschland baut sein größtes Schutzprogramm für Senioren im Internet aus. Mit 300 neuen Beratungsstellen will die Regierung ältere Menschen vor Cyber-Kriminellen schützen – und das aus gutem Grund.

Die Zahlen sind alarmierend: Fast jeder fünfte Deutsche über 69 Jahre wurde bereits Opfer von Internet-Betrug. Gleichzeitig steigt die Zahl der Silver Surfer kontinuierlich. Ein Widerspruch, der die Bundesregierung zum Handeln zwingt.

Der "DigitalPakt Alter" setzt genau hier an. Bis Ende 2025 entstehen bundesweit 300 sogenannte "Erfahrungsorte" – lokale Zentren, die Senioren den sicheren Umgang mit Smartphone, Computer und Internet beibringen. Allein in diesem Jahr kommen 50 neue Standorte hinzu.

Drei Säulen gegen die digitale Spaltung

Das Familienministerium (BMFSFJ) verfolgt eine Dreifach-Strategie. Neben den stationären Beratungsstellen durchkämmt der "Digitale Engel" das Land – ein mobiles Beratungsteam, das gezielt ländliche Gebiete ansteuert. In Mehrgenerationenhäusern und Seniorenbüros bringt es digitale Hilfe direkt vor die Haustür.

Ergänzt wird das Angebot durch den "Digital-Kompass". An 100 Standorten bundesweit bieten ausgebildete Internet-Lotsen praktische Unterstützung. Das Konzept funktioniert: Obwohl 87 Prozent der über 60-Jährigen mittlerweile online sind, bewerten viele ihre eigenen Fähigkeiten als unzureichend.
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Betrugsmaschen werden immer raffinierter

Die Bedrohung wächst parallel zur steigenden Internet-Nutzung. Kriminelle perfektionieren ihre Methoden täglich. Gefälschte Bank-E-Mails, WhatsApp-Investmentfallen oder Schockanrufe – die Bandbreite ist erschreckend vielfältig.
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Das Bundeskriminalamt registriert weiterhin konstant hohe Cyber-Crime-Zahlen. Besonders perfide: Betrüger nutzen gezielt die Unsicherheit älterer Menschen im Umgang mit Technologie aus. Sie erzeugen Zeitdruck und Panik, um schnelle Entscheidungen zu erzwingen.

Die psychischen und finanziellen Folgen treffen Senioren besonders hart. Nicht selten führt erfolgreicher Betrug zu Vertrauensverlust und sozialer Isolation – ein Teufelskreis, den die Politik durchbrechen will.

Gesetz verschärft Plattform-Regeln

Deutschland reagiert auch regulatorisch. Das neue Digitale-Dienste-Gesetz, seit Mai 2024 in Kraft, verpflichtet Online-Plattformen zu schärferen Kontrollen. Illegale Inhalte und Desinformation sollen schneller verschwinden.

Verbraucherschützer predigen gesunde Skepsis als besten Schutz. Ihr Rat: Unaufgeforderte Nachrichten grundsätzlich hinterfragen. Familie und offizielle Beratungsstellen einbeziehen. Nie unter Druck entscheiden.

Die Initiative "klicksafe" ergänzt die Präventionsarbeit mit gezielter Medienkompetenz-Schulung für alle Generationen.
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Digitale Teilhabe als Bürgerpflicht

Was harmlos klingt, ist gesellschaftlicher Sprengstoff. Banking, Gesundheitswesen, Behördengänge – alles wandert ins Netz. Wer nicht mithalten kann, verliert den Anschluss an grundlegende Dienstleistungen.

Die Bundesregierung hat das erkannt. Ihre "Digitale Strategie 2025" macht digitale Bildung zur Lebensaufgabe. Der dezentrale Ansatz mit lokalen Stützpunkten berücksichtigt dabei ein entscheidendes Element: Vertrauen entsteht durch persönlichen Kontakt.

Dennoch bleiben Herausforderungen. Eine aktuelle Studie offenbart erhebliche Unterschiede nach Alter, Bildung und Einkommen. Pauschallösungen greifen zu kurz – individuelle Betreuung ist gefragt.

Nachhaltigkeit über 2025 hinaus

Der Erfolg der 300 Erfahrungsorte wird zum Lackmustest für Deutschlands digitale Zukunft. Die nächste Phase muss diese Strukturen dauerhaft verankern und an neue Technologien anpassen.

Experten setzen zusätzlich auf einen Trumpf: Intergenerationen-Dialog. Enkelkinder als digitale Coaches ihrer Großeltern – informeller Wissenstransfer, der alle Seiten bereichert.

Die Botschaft ist klar: Deutschland will niemanden zurücklassen im digitalen Wandel. Ob das gelingt, entscheidet sich in den kommenden Monaten an 300 Orten bundesweit.